Montag, 4.September, Tag 61:

Wir waren nicht von den Flamen eingeholt worden. Allerdings trieb uns die Wärme am Morgen wieder aus dem Zelt, ein sehr wirksamer und zuverlässiger Wecker. 😀 Ich sammelte nochmal Feuerholz um das Kaffeewasser darauf kochen zu können und um die übrig gebliebenen Bratkartoffeln für mein Frühstück aufzuwärmen. Nun wirklich die Letzten! Kathy machte sich einen Käsetoast und Cornflakes mit Milchpulver. Echte Milch wird uns immer zu schnell schlecht ohne Kühlung.

Wir waren mal wieder die letzten, aber das kennen wir ja schon, nur das es gerade mal 7.30 Uhr war. Keine Ahnung wo die alle morgens schon um die Uhrzeit hinwollen. Wir machten uns gemütlich abfahrtbereit. Kathy konnte sich auf dem WC nicht mit einer Heuschrecke anfreunden, so durfte ich sie auch noch kennen lernen. Eine wirklich Große mit Streifen! Freundlich begleitete ich sie zur Tür.

Dann machten wir uns auf dem Weg. Unser Etappenziel: Broome. Über 1000km entfernt! Mal schauen wie weit wir kommen. So fuhren wir wieder auf dem Great Nothern Highway. An einem Roadhaus füllten wir wieder Luft in unsere Reifen. Die lassen wir bei den Off-road-Touren immer ein wenig ab. Man hat uns das empfohlen um einen Reifenplatzer zu vermeiden und bei Sand oder Wasser mehr Auflagefläche zu haben. Doch jetzt fahren wir wieder viel Straße und da macht sich ein zu niedriger Reifendruck beim Spritverbrauch bemerkbar. Während wir das taten, konnten wir einen Bullen (das Tier, nicht die mit den Kappen auf 😀 ) beobachten wie er sich unter einem Rasensprenger abkühlte im Schatten, vor dem Roadhaus stehendenen Bäumen. Von den vorbeifahrend Auto, Lastern und Menschen ließ er sich gar nicht stören. 😉

Als wir wieder auf dem Highway abbogen, sahen wir am Rand noch ein paar Pferde die nicht von einem Zaun begrenzt wurden. Leider wissen wir nicht ob es Wilde waren, diese frei laufen durften oder einfach mal einen Ausflug gemacht hatten. Wir fuhren wieder weiter. In Halls Creek bogen wir kurz rechts ab. Hier hatten wir auf dem Atlas eine Sehenswürdigkeit gefunden, die sich „China Wall“ (Chinesische Mauer) nannte. Das klang spannend und wollten wir uns anschauen. Außerdem stand auch schon wieder mal eine Pause an und ließ sich so gut verknüpfen. Schon nach wenigen Kilometern war es auch schon wieder vorbei mit Asphalt und wir waren wieder auf einer Schotterpiste. In unserer App hatte gestanden, dass der Zugang nur mit 4WD zugänglich wäre, aber es gab auch welche die in den Kommentaren geschrieben hatten, dass sie mit ihren 2WD dort hingekommen sind. Warum die Strecke nun so unbedingt nur für Geländewagen sein sollte, leuchtet uns nicht ein. Denn sie ließ sich super fahren, aber vielleicht kann sich der Zustand auch leicht ändern. Denn wir kamen durch einige ausgetrocknete Flüsse, die wenn sie Wasser führen sicher eine Herrausforderung sind.

Doch von der Chinesischen Mauer, war nirgends was zu sehen. Weder ein Schild noch was sehenswertes. Erst später kamen wir darauf, dass es vielleicht die kleinen Hügel neben uns seinen könnten, die mit viel Fantasie der chinesischen Mauer ähnlich sahen.

So war es leider doch nicht, später fanden wir im Internet heraus, dass wir schon vor der richtigen Einfahrt gestanden sind,  doch ein Schild auf der Seite, welches zurück auf die Straße wies mit der Beschriftung (China Wall 15 KM), verwirrte uns. Zusätzlich war dort ein Tor angebracht, welches zu allen Zeiten geschlossen werden sollte, dass irritierte uns außerdem. Doch durch dieses Tor hätten wir fahren müssen, dann hätten wir die eigentlich gemeinte Chinesische Mauer gesehen. Dumm gelaufen!

Wir folgten dem Pfad weiter für 15km und sahen an der Abzweigung „Carolines Pool“  und dachten uns eine kleine Erfrischung würde uns ganz gut tun und stoppten dort. Der Weg hier hin war schon ein wenig holpriger, doch immer noch gut zu machen, da haben wir unserem Holden schon schlimmeres angetan. Doch Caroline war leider schon fast trocken und zeigte in ihrem sandigen Flussbett nur noch ab und zu eine Pfütze. Schade wir hatten uns schon auf ein bisschen plantschen gefreut an dem heute doch wieder sehr warmen Tag. So legten wir nur eine kleine Kaffeepause ein und machten uns auf den Rückweg.

In Halls Creek gönnten wir dem Auto einen vollen Tank und uns ein Eis. Jetzt gab es nur noch 898 km bis Broome wie uns ein Schild neben dem Highway mitteilte. Wir machten nach einiger Zeit noch einmal eine Pause und Fahrerwechsel. Der Rastplatz auf den wir hielten wäre auch sehr schön zum Übernachten gewesen, doch wir wollten noch ein paar Kilometer machen. So schauten wir uns Marry´s Pool nur an und vertraten uns dabei die Beine. Doch auch Marry war schon sehr trocken. =)

Und so folgten wir wieder den Asphalt bis die Sonne fast untergangen war. Wir blieben an einem kleinem Rastplatz stehen der auf einem Hügel mit Felsen war. Von hier aus schauten wir uns noch den Sonnenuntergang an bevor wir mit dem Abendessen begannen.

Der Platz war mit ein paar anderen Campern besiedelt wo von fast jeder einen der überdachten Picknick-Areas „belagerte“, so auch wir. Sonst gab es ausser Sand und einem kleinem Klo-Häuschen nichts mehr. Hier war ich ein wenig erschrocken als sich der vermeintliche Türgriff plötzlich bewegte und sich als grüner Frosch heraus stellte. 😉

Nach dem Abendessen saßen wir noch ein wenig draußen und luden die Ereignisse der letzten Tage ins Netz, später trieb uns dann der Wind und die nächtliche Kälte ins Auto bevor wir dann schlafen gingen.