Sonntag, 3.September, Tag 60:

Wir waren nicht in Flammen aufgegangen und auch nicht abgebrannt. Doch die Nacht war sehr unruhig. Der Wecker klingelte alle 2h pünktlich. Die Flammen waren stets da und auch der Brandgeruch war deutlich zu riechen. Doch sie kamen nie bedrohlich näher. Doch standen wir recht früh auf. Mit dem ersten Tageslicht konnte man auch deutlich wieder die dicken schwarz-grauen Rauchwolken sehen.

Wir frühstückten in der Natur, dabei konnten wir wieder reichlich Vögel beobachten.

Wir sahen dann aber zu, dass wir zusammen packten und von hier weg kamen. Wohin? Zurück zum Feuer! Aber nur von der Straße aus. Der Waldbrand hatte sich jetzt vom Hügel hinab ins Tal bewegt und fraß sich munter durch die Bäume. Wir fuhren weiter zur Parry Lagoon Nature Rerserve. Es ging wieder über einen holprigen Sandweg in die Wildnis rein. Doch am Ende des 8km langen Weg war ein wunderbarer Weiher. Hier sammelten sich alle möglichen Wasservögel, u.a. Pelikane. Wir gingen auf die kleine Aussichtsplattform und beschauten die schöne Natur.

Von dem kleinen überdachten Häuschen hatte man zu allen Seiten kleine Sicht-schlitze, der Rest war mit einer Plane verdeckt, so dass die Vögel nicht immer gleich aufgeschreckt werden und die Sonne brannte hier dann auch nicht so rein. Es gab Bänke mit einer Ablage wo man sein Ellenbogen prima abstützen konnte um dann mit dem Fernglas die Vögel zu beobachten und Fotos machen konnte. Der Fußboden war ein großes Gitter durch das man die Fische unter sich beobachten konnte.

Doch auch wir wurden beobachtet!!

Ein kleiner Frosch saß in der obersten Ecke und schaute skeptisch auf uns herab. Wenig später hockte ein weiterer Kollege von ihm direkt neben uns auf der Plane und beäugte uns. Doch als er uns dann ansprang, waren wir nicht sicher wer sich mehr erschrak. Wir oder der Frosch? Wir blieben ein Weilchen und beobachtet abwechselnd Frosch, Vögel und die Fische.

Als wir uns satt gesehen hatten, fuhren wir wieder zurück. Zwischendrin blieben wir noch an einem Hügel stehen, der im 1. Weltkrieg als Telegraphen Station gedient hatte. Heute war nicht mehr viel zu sehen außer die übrig gebliebenen Kamine und ein paar Betonsockel.

Wir kamen dann noch an einer Herde freier Rinder vorbei, die uns argwöhnisch begutachtet, bevor wir wieder auf der Straße zurück waren.

Unser nächster Halt war „The Grotto“ eine , Überraschung: Grotte. Sie war zwar schon nicht hässlich, doch auch nicht die Beste die wir bisher gesehen hatten. Wir schauten sie uns nur von oben an, denn unten gab es zwar eine Möglichkeit zum Baden, doch wir wollten bei der Hitze weder die Treppen bis runter noch sie wieder (viel schlimmer!) rauf gehen. So waren wir wenige Zeit später wieder auf dem Asphalt.

Wir waren ungefähr eine Stunde unterwegs, als wir die Einfahrt zu unserem nächsten Ziel verpassten. Es war spärlich ausgeschrieben, aber als wir unseren Fehler bemerkten, drehten wir um und fanden mit mehr Aufmerksamkeit die Zufahrt zur „Emma Gorge“. Nach ein paar Kilometern über eine Gravel Road fuhren wir wieder mal durch 3 Wasserlöcher/Bäche bis wir dann auf dem Parkplatz des „Emma Gorge Resort“ ankamen. Hier begrüßte uns ein Schild was uns einen 3km Fußweg bis dahin prophezeite. Auf dem Parkplatz konnte ich dann aber gleich in unserer Muttersprache bei einer anderen Backpackerin erfragen, wie sich der Weg gestaltete und ob er sich lohnt. Sie konnte es nur empfehlen und wies uns aber noch darauf hin, dass man dafür einen Eintritt bei der Rezeption zu zahlen hatte.

Das taten wir dann so gleich. Wir bekamen eine Karte und einen Aufkleber für unser parkendes Auto. Wofür der Eintritt genau sein sollte und was sein Preis rechtfertigte konnten wir uns nicht erklären, aber der Rezeptionist meinte nur es wäre halt alles Privatland… außerdem könnten wir noch andere Stellen des Resorts besuchen, die im Preis inkludiert wären. Allerdings nur innerhalb von 24h, sonst müsste ich ein 2 oder Mehr-Tages-Ticket nehmen und er ist sich nicht sicher ob wir dann überhaupt mit unserem Auto überall hin kämen, weil 4WD wird empfohlen. Doch der Umweg von über 50km war es uns nicht wert, dass herauszufinden.

Dann konnte unsere kleine Wanderung endlich starten, bei gefühlten 40 Grad und praller Sonne. Am Anfang war der Weg noch leicht zugänglich, doch je weiter wir in die Grotte eindrangen, desto abenteuerlicher wurde sie.

Also für die Pflege des Weges wurde das Geld schon mal nicht hergenommen. 😛 Doch es war ein schöner Weg, immer am Lauf des Wassers entlang. Es gab einige Passagen zum Klettern oder wo wir den Fluss überqueren konnten.

Der letzte Teil des Weges war dann auch im Schatten und damit auch wesentlich leichter zu wandern. Kurz vor Ende des Pfades kamen wir an einen kleinem Wasserloch vorbei, der schon mit seiner Farbe und Aussehen tolles versprach.

Und so war es dann auch. Vor uns eröffnete sich eine kleine, hohe Grotte mit einem Wasserfall der sich in dem Pool am Grund ergoß. Es war ein unbeschreiblich schöner Anblick.

Die Wände waren grün und nass. Von oben viel überall ein leichter Sprühregen herunter, das Wasser kam überall aus dem Berg heraus. Uns war richtig heiß vom Wandern und so freute ich mich schon auf das Wasser. Doch das war arschkalt. Trotzdem wollte ich mich abkühlen und schwamm eisern eine Runde in dem kleinem See. Zwischendrin merkte ich immer mal wieder warme Strömungen, das liegt daran dass hier gleichzeitigt auch wieder eine warme Quelle war. Kathy entschied sich nur für die warme Quelle, die glücklicherweise am Anfang des Pools war und man sich dort prima rein legen konnten. Wir blieben ein Weile an diesem schönen Ort und ließen die Natur auf uns wirken.

Gegen halb 4 machten wir uns auf den Rückweg, der irgenwie kürzer und schneller zu gehen schien. So waren wir nach 45min dann auch schon wieder auf dem Parkplatz. Dort gab es ein Waschhaus wo wir es uns nicht nehmen ließen die Duschen zu benutzen, wir hatten schließlich dafür Eintritt bezahlt. Geduscht und erfrischt fuhren wir wieder raus aus dem Resort, zurück durch die Wasserlöcher/Bäche leider diesmal mit Aufsetzten, hier machte sich unsere niedrige Höhe wieder negativ bemerkbar. Denn der Antrieb ist nun wirklich nicht unser Problem.

Wir fuhren noch ein-zwei Stunden bis es ganz dunkel geworden war. Dann suchten wir uns einen Rastplatz. Auch hier brannte wieder im Hintergrund auf dem Hügeln ein Buschfeuer, doch heute aus wirklich sicherer Entfernung und wir waren nicht alleine auf dem Campingplatz. Es waren noch ein paar Caravans da. So suchte ich uns Feuerholz und nach längerer Zeit kochten wir mal wieder auf dem Feuer. Heute gab es zum letzten Mal Bratkartoffeln, dann waren sie endlich leer, unsere Zwangs gekochten Erdäpfel.

Es war sogar mal ein Rastplatz auf dem wir Empfang hatten, so konnte Kathy am Abend wieder ein paar Beiträge fertigstellen. Ich lass in der Zeit ein wenig in Facebook, wusch ab und setzte mich später ans Feuer um mein Buch weiter zu lesen. Gegen 21 Uhr mussten wir uns dann noch wärmer anziehen, da es so heiß am Tag ist und in der Nacht immer drastisch abkühlt. Da war ich dann ganz froh über das Feuer. Kathy setzte sich, Strom-bedingt ins Auto, doch das war noch warm genug vom Tag.

Irgendwann zwischen 23 und 24 Uhr gingen wir dann schlafen.