Samstag, 9.September, Tag 66:

Pünktlich um 5.30 Uhr klingelte der Wecker, eine völlig ungewohnte Zeit für uns. Doch wir standen auf, weil die Ebbe um 6.35 Uhr günstig niedrig ist um einen 130 Millionen Jahre alten Fußabdruck eines Dinosauriers zu sehen. Das wollten wir uns anschauen. Ich steckte noch die Powerbank von unserem Nachbarn auf seinem Tisch zum Laden an, obwohl sie noch 25% hatte, doch ich dachte mir er wollte sie sicher voll zurück haben. Dann waren wir auch kurz nach 6 an der Stelle, die uns die Rezeptionistin freundlich gestern erklärt hatte. Vom Parkplatz ging es in Richtung Leuchtturm, auf dem ein Adler sein Nest hatte, und dann rechts runter in die Klippen.

Doch es war nichts ausgeschildert und den Plan hatten wir glücklicherweise im Auto liegen lassen. So liefen wir erst einmal ein wenig verwirrt auf den Steinen herum. Doch es gab ja noch andere Touristen und denen folgten wir dann einfach unauffällig und fanden dann auch den Fußabdruck, den wir uns ein wenig größer vorgestellt hatten:

Wir liefen noch ein wenig über die Steine am Wasser entlang, dabei konnten wir noch ein paar Bilder vom Sonnenaufgang machen, wahrscheinlich die einzigen in der nächsten Zeit. 😉 Doch auch am Strand sahen wir noch einige interessante Sachen wie ein Stein mit „Wasserschale“, Muscheln, Algen und andere glitischige Objekte:

Wir kletterten wieder zurück zum Auto, oben am Parkplatz war noch eine Infotafel, die uns aufklärte das es rund um Broome insgesamt neun solcher Abdrücke gibt und die alle von verschiedenen Dinos. Damit ist Broome der weltweit einzige Ort mit so vielen und noch dazu so gut erhaltenen Dino-Fuß-Abrücken. Die Abdrücke sind natürlich schon sehr lange da, doch der letze wurde erst 2003 bekannt und dokumentiert. Bis dahin wussten nur die Aboriginal davon und haben das Geheimnis lange für sich behalten. Für sie sind das keine Dinosaurier-Abdrücke, sondern Fußspuren ihrer Traumfiguren (ein bisschen vergleichbar mit Göttern) wie den Emu-Mann, die hier entlang gegangen sind. Natürlich gibt es auch eine Geschichte dazu und bis heute haben die „Dino-Abdrücke“ religöse Bedeutung für sie, den entlang der Spuren gibt es einen spirituellen Wanderweg.

Allein hier am Leuchtturm soll es drei geben, man hatte uns nur von einem erzählt, so hatten wir auch nur nach einem gesucht. Als der dann auch noch so aussah wie beschrieben, ähnlich einem Hühner Fuß, dachten wir das war´s. Hätten wir gewusst dass es 3 waren hätten wir natürlich auch noch die anderen gesucht, aber das hätten wir auch gewusst hätten wir den Plan mitgenommen. Aber: Hätte,Hätte… Fahrradkette! Jetzt wollten wir auch nicht mehr zurück, das Wasser war auch schon wieder am steigen (Flut) und so fuhren wir zurück zum Campingplatz.

Nach einem ausgiebigen Frühstück legten wir uns dann doch noch mal hin. Gute 2 Stunden später standen wir wieder auf, nur um uns am Pool wieder nieder zu legen. Im Zelt war es jetzt zu warm. 😀 Doch wir gingen vorher noch einmal eine Runde schwimmen im erfrischenden Wasser. Dann genossen wir den restlichen Tag im Wechsel zwischen schwimmen, lesen, dösen und schreiben von Tagesberichten.

Als die Sonne dann weg war, gingen wir zum Zelt zurück und lasen da noch ein wenig weiter: Kathy Steven Spielbergs „Friedhof der Kuscheltiere“ und ich Arnold Schwarzenegger Biografie „Total Recall“. Zwischendurch ging ich noch ein paar Geräte von uns beim Nachbarn anschließen, der es das freundlicher Weise erlaubte. Vorher hatte mir seine Frau erzählt, dass sie auch am Montag wohl abfahren werden. Jetzt erzählte mir ihr Mann ganz stolz, dass sie gerade doch nochmal um 10 Tage verlängert hatten. Ich konnte es verstehen. Sie sind beide in Rente, haben kein Stress und einen sehr schönen und teuren/hochwertigen Caravan, ihren Stellplatz haben sie schön eingerichtet also warum schon fahren?! Ich gönnte es ihnen. Ich erfuhr noch das er erst seit einem Jahr in Pension ist und vorher als Ingenieur in der Erdgas-Wirtschaft tätig war, weshalb er auch öfter in Deutschland war um dort einige Anlagen zu überprüfen oder einen Bau zu überwachen. Das schien sich gut ausgezahlt zu haben. Denn jetzt konnte er sich gemütlich zur Ruhe setzten neben seinem Caravan und nicht weniger günstigen Geländewagen. Ein Toyota Land Cruiser der neueren Generation mit jede Menge Sonderausstattung (Ledersitze, Edelholzganitur, automatische Heckklappe etc.). Ich gönnte es ihm!

Gegen halb 7 begannen wir mit dem Abendessen, es gab Zwiebelrostbraten mit Bohnen und Bratkartoffel plus gemischten Salat auf den wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten. Völlig gesättigt kehrten wir zu unserem Stellplatz zurück.

Hier legten wir uns auch gleich auf die Luftmatratze nieder. Wir lasen noch ein wenig in unseren Büchern, bevor uns dann auch die Augen wieder zu fielen.