Freitag, 8.September, Tag 65:

Die Nacht war grauenhaft. Mehrmals wachten wir auf und mussten einige Kakerlaken von unserem Zelt schupsen. So waren wir froh das der Morgen endlich da war und wir den Campingplatz verlassen konnten. Schnell packten wir zusammen, wobei wir dabei noch ein Kakerlake im Zelt fanden (tot, hat die Nacht nicht überlebt) und zwei unter dem Zelt, die sobald ein gleiches Schicksal ereilte wie ihrem Kollegen im Zelt.

Beim anderen Campingplatz wieder angekommen wurden wir vom Manager begrüßt, der uns gleich fragte ob wir letzte Nacht hier geparkt hatten und ob wir Gäste sind. Ja waren wir vor 2 Tagen und ja gestern Abend hatten wir hier geparkt, wir wollten dann wissen ob es ein Problem gibt. Nein er wollte es nur wissen. Auch die Rezeptionistin wirkte etwas verwirrt von ihrem Chef, checkte mich dann aber freundlich ein auf dem selben Platz wie beim letzten Mal. Sie wies mich noch auf das abendliche Event am Strand hin und gab uns noch einen Plan für die Flut und Ebbe-Zeit, damit wir schauen konnten, wann wir da sein mussten um den Dinosaurier Abdruck zu sehen. Das machten wir aber morgen… um 6 Uhr früh! 😀

Nachdem wir unseren Platz wieder bezogen hatten, drückte uns die Hitze zum schönen Pool des Platzes wo wir dann auch bis zum Nachmittag blieben. Dabei trafen wir auch wieder auf das italienisch-holländische Pärchen, die aber so taten als wäre gestern Abend nichts gewesen. Wir verzichteten auf ihre Gesellschaft. Kurz vor 4 nahmen wir noch einen kleinen Snack in der sauberen Camp-Küche bevor wir dann an das andere Ende des Cabel-Beach´s fuhren um uns dort den Strand und natürlich später das Event anzuschauen.

Nach dem Parken gingen wir zuerst zu dem Event, hier sollten heute Abend lauter kleine Schiffe nieder gelassen werden mit einer Kerze oben drauf. Diese konnte man käuflich erwerben und dann selbst gestalten mit Wünschen für die Zukunft. Doch da es noch ein Weilchen hin war bis zum Dunkel werden, gingen wir erst einmal am Strand spazieren.

Es ging über viele Steine

immer am wunderschönen türkisen Meer entlang. Dabei sahen wir lauter Einsiedlerkrebse in verschieden Formen und Größen. Da sie selbst keine Schale haben, suchen sie sich einfach eine passende Muschel in die sie hinein kommen und nehmen die als „Haus“. Der ganze Strand war voll mit ihnen.

Besonders witzig war, dass sie sich bei der kleinsten Bewegung immer sofort in ihre Muschel verzogen haben. Sobald man dann stehen geblieben ist und sie die Lage für sicher empfunden haben, krabbelten sie weiter, das machte das Fotografieren auch ein wenig Zeitaufwändiger. 😀 Auch wenn sie gerade an einem Stein am hochklettern waren, ließen sie sich bei Gefahr einfach fallen. Das klang sehr lustig, wenn wir an einigen vorbei kamen und sie sich so „runterpoltern“ ließen. An einem Felsen waren besonders viele, auch richtig Große. Sie quetschen sich aneinander in die Felsspalten. Dabei stießen von vielen die Hinterteile zusammen und das war lautstark zu hören.

Die Sonne begann jetzt langsam unterzugehen

und so gingen wir wieder zu dem Event zurück. Gemütlich spazierten wir zum Wasser, was auch gut fischig duftete als man näher kam. Wir waren genau zur recht Zeit dort angekommen. Die Sonne begann sich schon am Horizont bereit zu machen zu verschwinden und die ersten ließen schon ihre Boote zu Wasser.

Dabei fragten wir uns ob das nicht ein Umweltverschmutzung war. Denn die Boote waren aus Styoropor und wurden in Balance gehalten durch eine Plexiglas-Finne. Oben war dann, wohl auch aus Plastik, der Windschutz für das Teelicht mit den ganzen geschriebenen Wünschen und der Deko, die man selbst gestalten konnte (bunte Feder, Glitzer etc.). Und wenn die alle im Meer landen wäre das schon eine ganz schön gewollte Verschmutzung….aber wir hofften, dass sie vlt. später irgendwo wieder rausgefischt werden. Trotzdem war es ein schöner Anblick. Im wunderschönsten Sonnenuntergang gingen immer mehr Boote zu Wasser und überall konnte man den Schein der Kerzen sehen.

Als es dann fast komplett dunkel war, machten wir uns auf den Rückweg. Wir schauten noch schnell im Supermarkt vorbei, bevor wir dann am Campingplatz zurück mit unseren Abendessen starteten. Nach einer Dusche in den sauberen Sanitäranlagen freuten wir uns auf eine Kakerlaken-freie Nacht im Zelt! Bei unserem Nachbarn wollte ich unsere Geräte aufladen, was er uns großzügig anbot, doch ich war mir nicht sicher ob ich sie wirklich die ganze Nacht draußen bei ihm auf dem Tisch liegen lassen wollte, so dass sie jeder mitnehmen konnte der gerade ein Notebook, eine Kamera oder ein Handy brauchte. Der Pensionist meinte zwar das er seit 6 Jahren hier sei und noch nie was gestohlen worden sei, aber das man nie wissen kann. Deswegen stellte er mir freundlicher Weise seine Powerbank zur Verfügung die ein wenig mehr Ladekapazität hatte als unsere.

Ich durfte sie bis zum nächsten Morgen behalten und obwohl sie alle Geräte geladen hatte, (Handy´s, Powerbank, Kamera und unser Tischlampe, die auch ein USB-Ladeanschluss hat) hatte sie am nächsten Tag nur 75% verbraucht. Hut ab! Ich unterhielt mich noch ein bisschen mit dem Rentner und erfuhr das er früher öfter mal in Deutschland und Österreich beruflich war, aber auch zum Urlaub in Österreich. Doch seit er in Pension ist reist er nicht mehr so weit, sondern jetzt reisen sie nur noch in Australien unter anderem jedes Jahr einen Monat hier auf den Cabel Beach Caravan Park. Ich bedankte mich herzlich für die Powerbank und wünschte eine gute Nacht.

Dann gingen wir recht früh schlafen, weil morgen früh war das Aufstehen für 5.30 Uhr geplant.