Donnerstag, 14.September, Tag 71:

Wieder einmal drückte uns die Hitze des Morgens aus dem Zelt und dennoch waren wir die Letzten die ihren Platz verließen. Bevor wir fuhren, ging ich nochmals auf die Toilette alias Plumsklo. Als ich wieder auf dem Weg zum Auto war, wäre ich beinahe über eine richtig große Eidechse gestoßen, die sicher über ein Meter groß war. Natürlich war sie schon weg, als ich wieder zurückkam um sie zu fotografieren.

Wir fuhren weiter zum 2. Gebiet des Nationalparks, der „Weano Recraetion Area“, auch hier gab es wieder einige Grotten zu erkunden. Wir hatten beschlossen heute mal wieder einen Wandertag einzulegen und die Gegend bot sich dazu an. Nur wussten wir noch nicht wie viel. Auf dem Weg dort hin, wieder mal eine sehr steinige Gravel-road mit vielen Rillen, wurden wir gut durch gerüttelt.

Am Anfang der Straße sahen wir einen Geländewagen stehen. Wir hielten kurz und fragten ob alles ok wäre. Ja ja, er lässt nur seine Reifen runter (Luftdruck) damit es „smoother“ zum fahren ist. Wenig später überholten sie uns und gaben uns den Rat auch Luft rauszulassen. Sie hielten mit uns zusammen an und der ältere Mann ließ mit einen extra dafür gedachten Luftdruckmesser auch unsere Reifen nieder. Von 34 PSI auf 26 vorne und hinten auf 30 damit auch wir „smoother“ fahren können. Während er sich an unseren Reifen zu schaffen machten, uns nebenbei auch noch ein Ventil wieder gerade machte (es wurde durch die Radkappe schief gehalten, war ja gerade erst in der Werkstatt), gab seine Frau uns Reiseziele auf unserer Route. Wir bedankten uns ganz herzlich. Vielleicht sollten wir uns auch so ein Teil zu legen, da wir doch noch öfter solche „Straßen“ bewältigen werden.

Er wusste was er tat und siehe da: Es fuhr sich tatsächlich wesentlich besser! Es knallte jetzt nicht mehr soviel wenn wir auf die Rillen trafen und war sonst angenehmer zum Fahren: Für uns und die Reifen! Vom Parkplatz ging es erstmal steil nach unten in die Weano Grotte.

Am Boden angekommen entschieden wir uns als erstes nach rechts zu gehen zum Handrail-Pool (Handgelände-Pool). Warum der so heißt sollten wir gleich erfahren. Wir gingen ein Stück dem „Fluss“, jetzt in der Trockenzeit mehr ein Bächlein, entlang.

Dabei trafen wir auch einen Ranger, der uns noch ein paar Tipps zu den Grotten in der Umgebung gab. So zum Beispiel auch das wir, wenn das Geländer kommt, uns unbedingt mit beiden Händen daran festhalten sollen. Nicht versuchen irgendwelche Fotos mit der einen Hand oder so zu machen, dabei ist es schon oft zu Unfällen gekommen. Als wir dort waren wussten wir auch warum.

Der steinige Weg bis zu dem Teil der Grotte war noch recht einfach zu bewältigen. Nur beim letzten Teil mussten wir unsere Wanderschuhe, Flipflops 😀 (der Ranger hatte gar nichts dazu gesagt, was uns wunderte), ausziehen, weil es barfuß dann doch einfacher zu klettern ging. Denn zum Handrail-Pool führte tatsächlich am kleinen Wasserfall entlang ein Handgeländer (engl. Handrail, sehr einfallsreich) an dem wir uns nun mit beiden Händen zum Rand des Wasserpools herunter hangelten. Doch durch die eingebauten Sprossen entlang der „Kletterroute“ ging das ziemlich gut.

Am Wasser angekommen, überlegten wir kurz ins Wasser zu gehen. Es waren schon ein paar Leute im Wasser, doch die sahen alle ein wenig fröstelnd aus. Ein kurzer Test mit der Fußspitze bestätigte uns, es lohnte sich nicht dafür unsere einzigen Klamotten nass zu machen, denn Bade sachen hatte wir nicht mitgenommen. Nirgends stand angeschrieben, dass wir hätten schwimmen können. So blieben wir nur am Rand sitzen und genossen eine Weile Sonne und Stille am Wasserloch.

Auch der Ausstieg gestaltete sich einfacher als gedacht. Durch die Sprossen hatte man einen guten Halt und so waren wir dann auch wieder zügig oben am Wanderpfad. Dem folgten wir wieder bis zu der Gablung wo es nach oben oder geradeaus weiter in der Grotte ging. Wir liefen weiter in der Grotte. Ab und zu kam uns mal jemand entgegen oder eine kleine Eidechse huschte davon, natürlich ohne sich fotografieren zu lassen. Aber ansonsten wanderten wir in der Stille und der Pracht der Natur durch die Grotte.

Am Ende war das Bächlein dann auch nur noch ein Rinnsal, dass sich teilweise nur noch in dünnen Adern über die Steine seinen Weg suchte. An einigen Stellen hatte sich auch ein wenig Wasser gesammelt, doch im Morast und der Hitze war es nur eine braune Pfütze, die gar nicht mehr zum Baden einlud.

Sehr zur Kathy´s Freude ging es nun auch wieder bergauf und wieder bergab, aber stetig raus aus der Grotte. Der steinige Weg wechselte zu einem kleinen Trampelpfad im Sand mit lauter trockenen Gras an den Seiten und vereinzelten Bäumen und Sträuchern.

Am Ausgangspunkt wieder angekommen, gab es noch einen weiteren Pfad der uns zu 2 Aussichtspunkten führte. Man hätte dort auch mit dem Auto hinfahren können, was viele taten, aber wir sagten uns 500m schaffen wir auch zu Fuß. Es ist ja Wandertag, ein hoch auf unser Umweltbewusstsein! 😛

So waren wir dann auch recht schnell an den Plattformen und konnten den atemberaubenden Ausblick auf die Oxer Grotte und den Junction Pool werfen. Man konnte beeindruckend tief und weit schauen. Die beeindruckenden roten Felsen hatten ihren eigenen magischen Charme, wie man ihn nur in Australien zu sehen bekommt.

Oxer Gorge Lookout:

Junction Pool Lookout:

Vom Lookout zurück setzten wir unseren Wandertag fort zur Hancock Gorge. Kurz überlegten wir ob wir es doch gut lassen, doch unsere neugier packte uns. Beim Campingplatz hatte man uns gestern schon von der Grotte und der Treppe erzählt. Auch der Ranger hatte uns den Kermit Pool empfohlen, der am Ende der Grotte lag. So machten wir uns an den steilen Abstieg, zu erst die Fels-Stufen hinunter uns und dann zum Schluss die Treppe zum Grund der Grotte, die mehr eine Leiter war. 😉

Schon nach wenigen Metern mussten wir Klettereinlagen bewältigen und uns an einer Wand entlang hangeln.

Und bald darauf waren wir auch schon knietief im Wasser.

Ein deutscher Tourist empfahl uns bei der nächsten Wasserstelle unseren Rucksack dort zu lassen und besser schwimmend weiter zu machen. Er hatte recht! Wir ließen unseren Rucksack auf einem Fels stehen. Ich ging mit meiner Boxershorts schwimmen, Kathy samt aller Klamotten. Nur die Kamera nahmen wir mit, die war ja glücklicherweise wasserdicht.

Immer weiter schwimmend im kälter werdenden Wasser arbeiteten wir uns vor. Am „Amphitheater“

konnten wir kurz aus dem Wasser raus, klettern an der Wand entlang um dann in den „Spiderwalk“ (Spinnen-Gang) über zu gehen. Eine schmale Grotte an deren Grund das Wasser entlang lief und die Steine damit schön rutschig machte. So musste man also wie eine Spinne Arme und Beine ausstrecken. Links und rechts sich an den Felsen festhaltend arbeiteten wir uns durch den schmalen Gang.

Nach einer nochmaligen Schwimmeinlage waren wir dann in „Kermits Pool“.

Kermit war leider nicht zu Hause. Dafür hatte der Pool an den Seiten sehr schöne Schichten aus unterschiedlichen Materialien, die man prima Schicht für Schicht sehen konnte. Sie waren in den unterschiedlichsten Farben und Gesteinen. Einige waren sogar blau.

Wir machten uns auf den Rückweg. Wobei der Aufstieg aus der Grotte der anstrengendste Teil war. Gut schweißgebadet kamen wir wieder am Parkplatz bei unserem Auto an. Die Sonne war schon am Untergehen während wir uns mit ein paar Broten stärkten. In dem Moment kam ein Ranger vorbei und wies uns freundlich drauf hin, dass man hier nicht übernachten darf. Das wussten wir natürlich und beruhigten ihm in dem wir ihm sagten, dass wir gleich beim Campingplatz am Anfang der Straße einchecken werden. Er verabschiede uns mit den Wort, dass er uns heute hoffentlich hier nicht mehr antreffen wird.

Als wir losfahren wollten, sah ich einen kleinen Zettel auf unserer Scheibe. Darauf stand, dass man leider nicht unser „Parkticket“ hätte sehen können und wir es doch, falls nicht schon geschehen, die entsprechende Gebühr am Eingang des Nationalparks bitte zu entrichten hätten. Den konnten wir getrost in unsere Papiertüte stecken, denn wir hatten ja schon bezahlt und nur das Ticket vergessen in die Windschutzscheibe zu legen. Doch selbst wenn wir das gemacht hätten, dann hätte man es nicht sehen können, da wir den Sonnenschutz drauf hatten. 😀

So fuhren wir nun zum Eco Retreat Campingplatz und zahlten happige 40 Dollar für mehr oder weniger einen Stellplatz wie auf der Raststätte (nur das wir da nicht zahlen müssen) und wenigsten einer heißen Dusche, sonst nichts. Aber es war schon dunkel und keiner von uns hatte mehr Lust noch weiter zu fahren. So nahmen wir das in Kauf und bezogen unseren Stellplatz. Nach dem Abendessen freuten wir uns dann auch schon auf die Dusche!

So gingen wir danach dann frisch geduscht in unser Zelt! Ein Erlebnis im Outback (Werbeslogan des Campingplatzes 😀 )!