Mittwoch, 13.September, Tag 70:

Stürmisch wurden wir geweckt als wir hörten das der Wind wieder mal versuchte uns samt Zelt wegzupusten. Da er uns nicht wegblasen konnte, räumte er kurzerhand lautstark unseren Tisch und das Dach leer, wo auch einige Sachen drauf standen. Zum Schluss schupste er dann noch unsere Stühle um. Das war zu viel. Ich stand auf und versuchte die Stühle hinter dem Auto in Sicherheit zu bringen, doch der Wind zeigte mir gleich danach was er davon hielt. Er legte sie mir gleich wieder auf den Boden.

Im Windschatten vom Auto konnten wir dann doch frühstücken. Dann schauten wir zu, dass wir alles schnell irgendwie ins Auto bekamen, denn mit ordentlich zusammen legen war heute nichts. Als alles im Auto war fuhren wir los. Wir hatten noch gut 150km bis zum Karijini-Nationalpark. Wieder fuhren wir mit lauter LKW´s auf der Strecke nur selten sah man auch mal ein anders Fahrzeug.

LKW überholt einen Roadtrain der bis zu 10m lang war!!

An einer Tankstelle hielten wir kurz an, füllten Wasser und Tank auf (hatte man uns bei der Information empfohlen, obwohl wir erst halbleer waren). Auf der Straße zurück kamen wir an einem Lookout vorbei, da fuhren wir natürlich nicht vorbei. Eine kleine Straße führte zu einem Platau und bot eine gute Sicht auf die Straße unter uns und die Schlucht vor uns. In einem kleinem Häuschen war die Geschichte des Highway aufgelistet: wie sie entstanden ist, wer dafür verantwortlich war usw. Als wir genug gesehen und eine Kleinigkeit gegessen hatten, brachten wir die letzten Kilometer zum Nationalpark hinter uns.

Bei der Einfahrt waren wir schon ein wenig enttäuscht. Statt einen Ranger der unseren Eintritt kontrolliert, war dort nur wieder ein Kasten mit den bekannten Umschlägen für die Selbstentrichtung. Hätten wir das gewusst, hätten wir keine extra gekauft. So haben wir einen guten Beitrag für den Nationalpark entrichtet. Wir kamen als erstes beim Visitor-Center an. Hier gab es eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Parks, sowie dessen Bewohner (Menschen, Tiere und Pflanzen). Viel wurde auch über die Kultur der Aborigini berichtet. Nach dem Rundgang kamen wir dann zu einem kleinen Shop und der Touristen-Information des Parks.

Hier gab uns eine ältere Dame gerne ein paar Ratschläge und Tipps zum Park sowie zwei Karten von den 2 Gebieten die man hier besichtigen konnte. Wir bedankten uns und fuhren weiter zum ersten Gebiet des Nationalparks „Dales Recreation Area“. Am Dales Camp ground sicherten wir uns einen Nächtigungsplatz und fuhren dann weiter zur Dales George. Vom Parkplatz aus stiegen wir in die Grotte hinab

und kamen als erstes am Fortescue Fall vorbei, den wollten wir uns aber für später aufheben

und gingen gleich weiter zum Fern Pool.

Weinge Minuten später waren wir auch schon da. Vor uns war ein kleiner See mit einem kleinem, doch trotzdem sehr schönen Wasserfall. Schnell waren wir in unseren Badesachen und im Wasser. Das Wasser war angenehm kühl und so schwammen wir zu dem Wasserfall. Hier musste ich mich natürlich drunter stellen und eine „Dusche“ ohne Seife nehmen:

Kathy blieb im Wasser, weil es unter dem Wasserfall allerlei Bewohner gab, u.a. welche mit 8 Beinen. Sie genoss den wunderschönen Anblick vom Wasser aus. Der Wasserfall war so wie man sich ihn vorstellt, mit viel Grün an der Seite und ein lauschiges Plätzchen unter dem Wasserfall wo man sich reinsetzten kann.

Als wir dann fertig waren mit diesem schwammen wir zurück. Am Steg waren viele Fische. Davon wollten wir natürlich auch noch einige Fotos machen. So setzten wir uns bei strahlenden Sonnenschein auf den Steg und ließen unsere Füße im Wasser baumeln. Die Fische waren gar nicht scheu und kamen auch sofort angeschwommen. Denn sie wollten uns anknabbern. Ein Pärchen neben uns (Deutsch, was auch sonst) lachte sich halb tot, weil die Fische so kitzelten. Doch die kleinen Fischchen wollten nur die tote Hornhaut von den Füßchen. Dabei waren sie nicht zimperlich. Ich hatte ein kleine Blase am Fuß, die war vor kurzen aufgegangen. Ein Fisch kam an und biss mit einem großen Happen in die tote Haut. Mit einem kurzen Ruck riss er das Stück ab und ließ es in seinem Maul verschwinden. Auch die weitere hervorstehenden Hautstückchen an den Zehen wurden so sorgsam entfernt. Warum Geld ausgeben dafür?! 😀

Als wir uns genug beknabbern lassen hatten und die Fische satt waren oder wir keine Haut mehr für sie, gingen wir zurück zum ersten Wasserfall. Dieser war ganz anderes. Über mehrere natürliche Stufen im Fels floss er langsam in den darunter liegenden Pool und hat damit seinen eigenen Charme. Das Wasser unter diesem Wasserfall war schon wesentlich kühler und so beschlossen wir dort nicht mehr rein zu hüpfen. Wir blieben ein Weilchen neben dem plätschernden Naturspektakel sitzen. Diesen Moment fingen wir mit einigen Fotos ein.

Da die Sonne nun schon am untergehen war, quälten ….eh stiegen wir mühelos… die Treppen wieder hinauf. Pausen machten wir natürlich nur um ein paar Fotos von den schönen Blumen an der Seite zu machen. 😉

Mit dem Auto fuhren wir dann zum Circular Pool. Man hätte dieses Stück auch wandern können in der Grotte, aber es war ja schon spät und zurück hätte man auch noch müssen. So beließen wir es mit einen kurzen Gang zum Lookout auf den unter uns liegenden Pool, weil zum runter steigen war es ja auch schon zu spät. Im Sonnenuntergang machten wir ein paar Erinnerungs-Bilder und machten uns dann zu unserem Zeltplatz auf.

Dort angekommen war ich schon ein wenig enttäuscht über die 22 Dollar die wir dafür löhnen mussten. Es war zwar ein großer Stellplatz, der uns für die Nacht gehörte, aber außer einen Plumsklo (welches man auch noch selber reinigen sollte, ein Bürste mit Reinigungsflüssigkeit stand daneben) und giftige Spinnen (Red bag) gab es dort nichts. Aber Kathy hat gesagt ich soll aufhören zu meckern…

wobei ja nur die Weibchen giftig sind!! Keine Ahnung was das ist??

Also war es dann noch ein schöner Abend bis wir dann bald nach dem Abendessen und KO von dem Tag im Zelt verschwanden.