Sonntag, 15.Oktober, Tag 102:

Auf dem schönen Campingplatz mitten im Grünen nahmen wir unser Frühstück ein. Wir hatten gestern etwas von einem „Koala Park“ auf einem Schild an der Straße gelesen. Doch als wir das Internet danach befragten, fanden wir nicht so richtig was dazu außer einen Zoo in der Nähe. Wir fragten auch unser Rentner-Nachbarn, die sich in der Regel immer gut in der Gegend auskennen, aber die konnten uns auch nicht weiterhelfen. Trotzdem waren sie voll nett und nannten uns ein paar andere interessante Ziele.

So blieb uns nichts anderes übrig als wieder zu dem Schild zurück zu fahren. Als wir dann bei dem Schild abbogen, mussten wir feststellen, dass es sich tatsächlich um einen Zoo handelte. Wir wollten uns aber Koalas in freier Natur anschauen und nicht hinter Gittern, dazu kam ein Eintrittspreis von 29 Dollar pro Person. Wir machten nur ein Foto von der Eingangs-Statue und fuhren weiter.

Wir kamen nach Kempsey und machten hier Halt bei der Touristen-Information. Dort wurden wir mehr oder weniger direkt wieder aus der Stadt raus geschickt. Ein netter, älterer Herr gab uns einige Karten und Ausflugsziele mit, nur über die Stadt in der wir gerade waren, verlor er nicht ein Wort. Daher fuhren wir also den „Tourist-Drive 18“. Das ist eine Straße die von der Hauptroute abzweigt und ein wenig durchs Land bzw. an der Küste entlang führt. Das war eine willkommene Abwechslung vom stumpfen Highway für uns. Wir kamen an zahlreichen Farmen mit vielen Kühen vorbei.

Die meiste Zeit hielten wir uns parallel zu einem Fluss

bis wir nach „Hat Head“ abbogen. Eine kleine Ortschaft an der Ostküste. Wir fuhren durch den Ortskern und gelangten zu einem Campingplatz. Von hier aus war der Zugang zum Strand möglich. Wir gingen zum Strand und standen vor einer (Halb-)Insel, bei Ebbe ist es möglich zu Fuß auf die andere Seite zu kommen, bei Flut ist ein Fluss dazwischen. Wir sahen einige Familien im Wasser baden, dass obwohl es recht windig war und das Wasser nicht unbedingt die besten Temperaturen dafür hatte. Doch noch mehr sahen wir Angler, die munter zwischen den Schwimmern ihre Leinen auswarfen. Nach einer kleinen Runde an diesem Strand kehrten wir aber auch schon wieder um. Man hätte auch noch eine kleine Wanderung auf der Insel machen können, hatte uns die Touristen-Information empfohlen, aber das Wetter war heute ziemlich windig und es sah jeden Moment nach Regen aus.

So stiegen wir ins Auto und fuhren weiter auf dem „Tourist-Drive 12“ und kamen zum „Smoky Cape Lighthouse“, den höchstem Leuchtturm von New South Wales mit 140m. Wir stiegen die Treppen zu dem Turm hinauf und blieben kurz bei einer Art Halle stehen. Hier wurde die Geschichte des Standortes erzählt: Wie die Ureinwohner schon diesen Platz genutzt haben, die ersten Siedler gekommen sind, der Leuchtturm errichtet wurde (1886-91) und die 3 Familien hier gelebt bzw. gearbeitet haben. Diese mussten sich teilweise komplett selbst versorgen mit Lebensmitteln. Damals waren die meisten Leuchttürme ziemlich abgelegen und es dauerte also eine Weile bis man zur nächsten Einkaufsmöglichkeit kam. Daher hatte man meist einen großen Garten, viele Obstbäume und Viehzeug. Hier hatten sie allerdings nur Hühner, weil der Platz auf dem Hügel begrenzt ist. Doch an anderen Orten war es durchaus üblich auch Kühe, Schafe und Ziegen zu halten. Wenn die nächste Ortschaft nicht zu weit entfernt war, gingen die Kinder täglich zur Schule (was sicher kein kurzer Schulweg war). Ansonsten wurden sie einfach zu Hause unterrichtet von den Eltern und gingen nur zu einer Schule um dort ihren Abschluss zu machen.

Draußen sahen wir ein Känguru, dass sich gar nicht weiter von uns stören ließen, obwohl wir doch ganz schön dicht bei einander waren.

Zu Zeiten des 2.WK hatte auch dieser Turm seinen Beitrag dazu zu leisten. Es war ein Suchscheinwerfer und eine kleine Abwehranlage von der man heute noch den Sockel sehen kann. Höchstwahrscheinlich war auch eine Radar-Station und Abhöranlage installiert. Heute ist der Leuchtturm (der 1962 an Strom angeschlossen wurde) automatisiert (seit 1988). Seit 1939 bis heute diente es den Meteorologen als Aufzeichnungsstation für Klimaveränderungen und Wetter. Außerdem hatte man natürlichen einen wunderschönen Ausblick auf die Strände links und rechts und auf das Meer.

Ganz in der Ferne sahen wir auch wieder einen Wal mit dem Wasser spielen, doch wieder viel zu weit weg für unsere Kamera. Wir gingen noch zu „Captian Cook´s Lookout“, dort trafen wir weitere Kängurus, eine Familie. Das Kleine davon saß ein bisschen separat von den Eltern. Wir konnten aber sehr dicht heran gehen, ohne das es weghüpfte oder wir Ärger mit Papa bekamen. Nur als ein weiterer Tourist hinzukam, wurde es dem Kleinem zu viel und sprang zu seiner Familie. Dann konnten wir noch ein Familienfoto machen. 😀

Wir fuhren weiter nach Arakoon, hier gab es eine alte Gefängnisanlage,“Trial Bay Gaol“, die recht interessant zum Anschauen sein soll. Als wir auf dem Parkplatz ankamen, konnten wir in den Hof der Anlage schauen und sahen schon wieder Kängurus, die hier fröhlich ein und aus hüpften. Nach einer kurzen Besichtigung von außen mussten wir feststellen, dass man Eintritt zahlen musste, wenn man auch das Innere sehen möchte. Da wir aber vor kurzem erst ein Gefängnis von innen gesehen hatten, war uns das der Eintrittspreis von 15$ pro Person nicht wert. Innen sah es auch nicht annähernd so gut spannend aus wie bei der letzten Vollzugsanstalt. Es sah mehr nach einem leeren Hof aus, mit sehr sparsam aufgestellten Infotafeln. Außen gab es ein Schild welches kurz die Geschichte des Gebäude umriss. Nach 13 Jahren Bauzeit (!) wurde es 1886 in Betrieb genommen. Warum auch immer man an diesen schönen Ort eine Gefängnisanlage hinstellt. Es sollte irgendwie ein neues Programm geben um die Gefangen zu „brechen“, dass schlug aber fehl. Im ersten Weltkrieg wurde es dann als Gefangenenlager genutzt, hauptsächlich um Menschen mit deutscher Abstammung einzusperren. Damit wollte man die Gefahr bannen, die eventuell von diesen Menschen ausging (Spionage etc.). Das war dann auch die letzte Nutzung bevor es viele Jahre sich selbst überlassen wurde. Erst als das gesamte Gebiet in einen Nationalpark umgewandelt wurde, nahm sich die entsprechende Behörde auch diesem Gebäude an. Sie bereiteten es als Besichtigungsstätte wieder auf, unter anderem bauten sie das Haupttor wieder auf, um darin die Büroräume, einen Shop und den Museumseingang einzurichten. Außerdem kann man heute neben der Ruine campen.

Bevor wir ins Auto stiegen, machten wir noch ein paar Fotos von den Kängurus, die sich reichlich wenig von uns stören ließen und warfen einen kurzen Blick aufs Meer, wo man wieder mal in weiter Ferne die Schwanzflosse eines Buckelwales gerade noch ins Wasser verschwinden sehen konnte.

 

Weiter ging es zum Overshot Dam hier konnten wir wieder einige Kängurus beim relaxen und fressen auf der Wiese beobachten.

Als wir beim Damm angekommen sind, kam auch gleich ein Hahn auf uns zu und hatte Spaß dran für die Kamera zu posieren!! =)

Im Wasser selbst konnten wir zahlreiche Enten und Fische sehen.

Wir machten noch ein paar Fotos von der Küste,

anschließend fuhren wir noch einige Kilometer, leider haben wir vergessen wie die kleine Ortschaft hieß. Wir machten noch einen romantischen Spaziergang über die Brücke und konnten noch ein paar Wasservögel beobachten.

Dann ging es weiter zu unserem letzten Ziel von heute, unser Schlafplatz. Es war wieder mal ein gratis Platz der heute vor einem Kinder-Football platz lag. Doch die Football-Saison war schon vorbei oder hatte noch nicht begonnen und Wochenende war auch keins, so dass wir völlig unbehelligt hier stehen bleiben durften. Außer uns waren noch einige andere Camper dort und auch nach uns kamen noch ein paar Autos. Das Schöne an dem Platz war, dass es hier sowohl Toiletten gab (sogar draußen mit Abwaschstation) als auch einen überdachten Picknick-Bereich vor den wir uns auch gleich stellten. Neben uns hatte ein australisches Pärchen mit einem VW-Bus geparkt.

Während des Abendessen unterhielten wir uns mit ihnen und bekamen auch gleich wieder mal ein paar Reiseziele. Bald drauf fing es auch wieder mal an zu tröpfeln und wir waren sehr dankbar für das Blechdach über uns. Nachdem wir gegessen hatten, waren wir auch bald im Auto verschwunden.