Samstag, 14.Oktober, Tag 101:

Da wir so spät ins Bett gingen und „massiven“ Alkoholkonsum auch nicht mehr gewohnt waren, fiel uns das Aufstehen an diesen Morgen ein bisschen schwer. Doch es ging nicht nur uns so. Wir standen fast alle zur gleichen Zeit auf. Außer der weiße Kombi der gestern schon da war als wir gekommen sind, den wir scheinbar auch in der Nacht geweckt hatten, weil er mal kurz wach war, ist relativ früh losgefahren. Bis wir dann mal so aus dem Auto waren, hatten die Tschechen schon zusammen gepackt (sie hatten alle in Zelten geschlafen). Als wir dann mit dem Frühstück anfingen, verabschiedeten sie sich dann ganz rührend. Sie meinten es wäre ein Brauch von ihnen: Sie stiegen nochmal alle aus, winkten gemeinsam und in einem Sprachchor sagten sie „Goodbye“! Wie süß! =)

Ich bot John an einen Kaffee mit uns zu trinken, was er gerne annahm. Ich sagte ihm aber gleich das es nichts mit Kaffee in Italien zu tun hat und nur der australische „Müll“ ist. Da musste er lachen. Kurz darauf hatte er ein Becher löslichen Kaffee von uns in der Hand und wir kamen gemeinsam zu dem Schluss, dass die Australier es einfach nicht drauf haben mit Kaffee. Egal ob man ihn nun im Laden kauft oder im „besten Coffee-Shop“ der Stadt. Nachdem John seinen Kaffee ausgetrunken hatte, verabschiedete auch er sich. Damit waren wir wieder mal die letzten. Doch das störte uns reichlich wenig. Das Wetter war sowieso eher zum liegen bleiben. Es regnet zwar noch nicht, aber wir lassen uns nicht stressen, beendeten in aller Ruhe unser Frühstück. Anschließend schauten wir uns noch an was und wo wir heute machen, bevor auch wir uns auf den Weg machten.

Kurz nachdem wir aus dem Wald auf die Straße gefahren waren, fing es auch schon an in Strömen zu regnen. So beschlossen wir erst mal ein Stück zu fahren bis es wieder aufhört. Ursprünglich hatten wir vor uns nochmal Newcastel anzuschauen, doch wir hatten nichts interessantes gefunden. Einzig ein altes Fort hätte uns begeistern können, doch hier war die letzte Tour um 14.30 Uhr und dass hätten wir heute nicht mehr geschafft, vielleicht auf dem Rückweg. Daher fuhren wir weiter nach Norden, unser nächstes Ziel: Port Macquarie.

Nach gut 2 Stunden Fahrt kamen wir dort an. Das Wetter war immer noch nicht besser, aber wenigstens regnete es nicht. In Port Macquarie fanden wir auch wieder nichts was uns unbedingt angezogen hätte. Es gab wieder den üblichen „Kram“: Galerien, Museen (die doch irgendwie immer wieder alle gleich sind hier, einzige die Ortsnamen und Jahreszahlen ändern sich), ein paar alte Häuser…..einzig der Leuchtturm und dessen Strand konnte mich anziehen. Ich mag Leuchttürme, Kathy teilt diese Leidenschaft nur bedingt (sehen alle gleich aus :D), doch mangels Alternativen schloss sie sich an. Wir parkten am Strand und gingen hinunter. Sicher, es war wieder ein schöner Strand. Aber es war wieder einmal „bloß“ ein Strand und das Wetter verbesserte die Umstände nicht unbedingt. So wurde es nur ein kurzer Spaziergang am Strand bevor wir zum Leuchtturm rauf fuhren.

Der Weg dort hin war sehr kurvig und die holprige, endlos geflickte Straße erinnert mich ein bisschen an die Straße aus meiner Heimat. Nur das dies hier eigentlich eine Stadt ist, die für Touristen attraktiv sein soll. Die Straße führte durch einen schönen grünen Wald und brachte uns auf den Hügel mit dem Leuchtturm. Die letzten Meter ging ich zu Fuß, Kathy blieb lieber im Auto. Der kleine Leuchtturm ist einer der ältesten (an 13. Stelle) Türme in Australien. Außerdem war es das erste welches für öffentliche Touren in ganz Australien geöffnet hat. Leider muss man sich dafür vorher anmelden und mit 15$ auch ein wenig übertrieben. Daher gibt es nur Fotos von außen.

Zu Zeiten des 2.WK hatte auch dieser Turm seinen Beitrag dazu zu geleistet. Es war ein Suchscheinwerfer und eine kleine Abwehranlage von der man heute noch den Sockel sehen kann. Höchstwahrscheinlich war auch eine Radar-Station und Abhöranlage installiert. Heute ist der Leuchtturm der 1964 an Strom angeschlossen wurde automatisiert (seit 1988). Vor dem Leuchtturm kann man auf die Strände und das Meer sehen (ist ja klar :D), dabei sah ich auch ein oder zwei Wale, die sich dort kurz sehen ließen. Leider wieder viel zu weit weg als dass man ein Bild hätte machen können.

Zurück im Auto fuhren wir zu McDonald´s, eigentlich um das Internet von denen zu nutzen, doch das war mal wieder nicht funktionstüchtig. Da wir aber immer noch etwas träge waren und ich nicht große Lust hatte am Abend zu kochen. Kathy hatte sowieso gerade Hunger, daher beschlossen wir gleich da zu essen, auch ohne Internet. Als wir satt waren, fuhren wir noch gute 40km. Allerdings nach Westen ins Land rein (weiter nach Norden hatte es keinen freien Campingplatz gegeben). Doch die Strecke war sehr schön und wir kamen an einer malerischen, grünen Landschaft vorbei.

Dank Navi fanden wir den Platz recht schnell und es handelte sich diesmal wirklich um einen richtigen Campingplatz. Es gab eine große Grünfläche, eine saubere Toilette (zwar nur Plumsklo-Style, aber immer hin) und zahlreiche Picknick-Bänke. Auf dem Platz waren reichlich Rentner mit ihren Caravans und wir waren eher eine exotische Ausnahme als Backpacker da. Wir suchten uns einen Platz im herrlichen Grün.

Dann machten wir einen Spaziergang zu dem Fluss an dem der Platz lag. Ein sehr flacher Fluss, aber dennoch sehr schön in der Landschaft eingebettet und es war ein Vergnügen an ihm entlang zu gehen.

Es kamen uns sogar 2 Kinder entgegen, die gerade noch darin baden waren. Das Wasser war wesentlich angenehmer als wir angenommen hatten, dennoch hatten wir keine große Lust rein zu gehen. Wir gingen ein Stück am Wasser entlang und entdeckten interessante Pflanzen und Steine.

Wir kamen zurück zum Auto. Hier saßen wir noch eine Weile draußen und schauten uns den farbenfrohen Sonnenuntergang hinter den Bäumen an.

Als die Sonne weg war, wurde es kühler und da wir den ganzen Tag nicht so richtig wach waren, beschlossen wir uns ins Auto zu legen. Hier schauten wir noch ein paar Folgen einer Serie, bevor uns die Augen zu fielen.