Mittwoch 26.07.2017, Tag 21:

Wie gewohnt nach dem Frühstück, es gab heute mal nach 2 Wochen wieder Rührei :), fuhren wir mit dem Auto Richtung Stadt. Wir testen seit einigen Tagen verschiedene Apps zur Offline Navigation, weil Google Maps (was wir bis jetzt benutzt haben) auf Dauer nicht immer funktionieren wird, sei es durch begrenztes Datenvolumen oder keinem Empfang, wenn wir im Outback sind. Nachdem die gesterige App semi gut war, haben wir dann heute mit der Neuen recht schnell unseren Parkplatz gefunden, allerdings war der dann nochmal 15min vom Zentrum, wo wir hin mussten, entfernt und kostete 18$ (ca.12€ für 10h)! Auch wieder semi optimal….

Wie geplant kamen wir um 9.45 Uhr auf dem Parkplatz an, was nicht geplant war, das dieser zu bezahlen war, aber das auch nur mit Kreditkarte. Wir vergeudeten Zeit in dem wir erst 10mal meine durchzogen und dann noch einige Male Kathy´s bis der blöde Autmot uns endlich ein Parkticket ausspuckte….!

Nun mussten wir nur noch den Weg in die Stadt finden, das machten wir auf den altmodischen Weg: Leute fragen! Wir fanden auch gleich wieder einen netten Mitmenschen, einen Bauarbeiter, der uns gerne half. Am Abend haben wir dann festgestellt, dass fast neben uns eine Tram Station gewesen wäre und wir das Stück nicht hätten laufen müssen, aber wir sind ja jung! 😉

15 min später und damit eine Viertelstunde zu spät, erreichten wir dann endlich die Victoria Statue, wo unsere heutige Free Tour statt fand und Gott sei dank noch da waren, allerdings hatten sie schon ohne uns angefangen. Jetzt ging sie aber mit uns weiter 😉

Unsere 2,5 Stunden Tour begann auf dem Vicoria Square, wo uns unser heutiger Tourguide einiges über den Platz, typische Produkte und den in der Nähe liegenden „Central Market“ (auf dem wir ja schon am Samstag waren) erzählte. Weiter ging es dann zum Rathaus, wo wir dann auch ein kleines Wissensquiz machten über die verschiedenen Flaggen, die es gibt oder gab.

Wenig später fanden wir uns dann vor dem ältesten und damals modernsten Einkaufzentrum Adelaide´s wieder, es war eines der ersten die weltweit mit Strom/elektrischen Licht ausgestattet war. Außerdem wurde es unterkellert, so dass man hier auch an heißen Tagen noch bei angenehmen Temperaturen seinen Tee genießen konnte. Das war damals einzigartig und zog viel Neugierige an. Aber wir standen nicht in dem Original-Gebäude, da es 5 mal komplett niedergebrannt ist, aber immer wieder so original wie möglich wieder aufgebaut wurde.

Arcade

Heute sind zahlreiche Geschäfte, Cafes und Läden darin enthalten, gleich zu Beginn wurden wir von einem Mitarbeiter mit Schokolade zum probieren überrascht. Adelaide ist seit langer Zeit bekannt für seine gute Schokolade, mit beginn der Siedlung waren hier auch Schweizer, die das Handwerk und die Tradition mitbrachten und hier perfektionierten. Ich habe zwar keine gekostet, da ich kurz vorher mir ein Brot aus dem Rucksack geholte hatte, aber Kathy gönnte sich ein Stück und sie war sehr köstlich.

Unser Guide erzählte uns noch die Geschichte des freundlichen Geistes der über dieses Gebäude wacht und ursprünglich der Installateur des ersten elektrischen Licht gewesen sein soll, leider aber bei einem tragischen Unfall in den Generator gefallen ist.

Weiter ging es dann auf der Rumble Mall, eine Einkaufstraße dort stehen 2 silberne Kugeln, ein Wahrzeichen von Adelaide, einfach nur um Touristen ein Fotomotiv zu geben. Aber den Einwohnern ist diese Skulptur sehr ans Herz gewachsen, dass es vor 6 Jahren einen riesigen Aufschrei gab, als diese um 1,5 Meter versetzt wurde um durch Modernisierungsarbeiten eine neue Regenrinne zu verlegen.

Ein paar Meter weiter gab es dann noch einmal ein Fotomotiv für Touristen, die „vier Schweine von Adelaide“. Wie gewohnt soll es lebenslanges Glück bringen, wenn man sie an der Nase oder am Ringelschwanz reibt! 😀 😀 😀
Auch diese wurden 1999 hier erst aufgestellt um Touristen ein Attraktion zu bieten, aber ihr müsst zu geben: Es ist ihnen gelungen oder?

Wir kamen in eine kleine Gasse, wo wohl gerade am Wochenende das Nachtleben tobt. Wir bekamen einen kleinen Einblick wie teuer die ist, das viele Australier gerne und viel trinken, dadurch eine hohe Gewalt-rate aufkam und die Stadt eine Sperrstunde einführte vor einigen Jahren. Bis heute, ähnlich wie bei uns, gibt es eine Menge Leute die dieses Gesetz stört. Aber er meinte auch, das die Straße jetzt Nacht´s dadurch sicherer geworden ist, es weniger Anzeigen, Verletzte und Polizeieinsätze gibt. Außerdem gab er uns noch eine Anleitung wie man die richtige Größe des Bier´s hier bestellt ;)!

Unsere Tour machte eine Kaffeepause in einem kleinem Coffeeshop, wo nur der Chef selbst arbeitet. Er war der erste Australier den ich schnell arbeiten gesehen habe. In Windeseile nahm er unsere Bestellungen auf und hatte diese dann auch nach nicht mal 15 Min an unsere ganze Gruppe (14 Personen, wo von 6 mit mir, Deutsche waren :D) serviert, und das mit Barista, verschiedenen Kaffee´s und Siebträgermaschinen.

Unsere vorletzte Station war das Casino. Er betonte mehrfach in der Tour, dass er ausschließlich auf Basis von Trinkgeld diese Touren macht und von keinem dafür gesponsert wird. An dieser Stelle erklärte er uns, dass viele Australier Spiel süchtig sind, und es sogar gerade bei den jungen Menschen zu genommen hat. Das liegt u.a. daran, dass das Casino die einzigen sind, die nach 3 Uhr in der Früh noch Alkohol ausschenken dürfen. Viele kommen (dann eigentlich mehr zum trinken her) um die Nacht noch ein wenig länger zu genießen, aber der Versuchung des Glücksspiels gerade im Rausch leicht nachzugeben.

Anschließend gingen wir um das Gebäude herum und hatten ein Ausblick auf den „river Torrens“, einen der drei Flüsse von Adelaide. Über diesen war eine schöne Brücke gebaut, die das Casino mit dem Stadium verband, natürlich bezahlt vom Casino, so dass man nach dem Ende eines Spieles auch direkt die Möglichkeit hat ins Casino….äh… in die Stadt zu gehen…. 🙂

Außerdem konnte man von hier aus das teuerste Gebäude der Stadt und Australiens sehen, das 4. teuerste der Welt: Adelaide´s Krankenhaus. Mit ca. 2,2 Milliarden Baukosten ist es das Modernste Krankenhaus, weltweit, ist aber noch nicht eröffnet. Damit endete auch unsere Tour, wir bedankten uns wieder mit einem Trinkgeld.

Wir gingen zum Fluss hinunter und wurden Zeuge wie eine Einheimische ein riesigen Pelikan fütterte, wobei sie meinte, es gäbe noch größere, aber wir fanden den schon sehr imposant.

Uns war ein Großteil der Gruppe gefolgt, wir unterhielten uns mit ihnen und sie erzählten uns, dass die meisten einer Busreise angehörten. Sie bestanden aus 4 Deutschen, einer Belgierin und einem Australier, der aber nicht mit ihnen heute war. Der 5. Deutsche wohnte bei ihnen mit im Hostel, sie hatten sich bereits gestern kennengelernt. Er war aber schon seit 8 Monaten in Australien.

Auch sie gingen zum Strand, so beschlossen wir gemeinsam dorthin zu fahren. Nach einigen Unsicherheiten, ob man denn ohne Ticket in die Tram einsteigen durfte und mehreren Gesprächen mit Einheimischen, hatten wir keine Antwort und stiegen auf Rat der „Locals“ einfach in die Tram. In der Tram gab es dann zum Glück einen Automaten, denn kurz vor Ende wurden wir dann tatsächlich kontrolliert. Puhhh, Gott sei dank hatten wir Tickets gekauft und sind nicht ohne gefahren, wie uns das einige Fahrgäste empfohlen hätten: Denn dann wäre die Fahrt mit 200$ (ca.140€) kein Schnäppchen gewesen!

Die letzte Station war dann wirklich unmittelbar vor dem Strand und er begrüßte uns mit einem fischigen, algigen Geruch. Einige wollten dann erstmal sich was zu Essen holen und andere suchten die öffentlichen Toiletten auf. Gemeinsamen gingen wir dann auf die Seebrücke, dort trafen wir einheimische Angler, der wenige Minuten später einen kleinen Katzenhai an der Angel hat. Leider schafften wir es nicht ein Foto von ihm zu machen, noch der Angel ihn aus dem Wasser zu holen, er riss sich wieder los vom Haken.

Wieder runter von der Seebrücke, wanderten wir ein wenig auf der Promenade herum. Einige kauften was ein, aber außer Geschäften gab es nicht viel zu sehen, so kehrten wir wenig später wieder an den Strand zurück und warteten auf den Sonnenuntergang. Während wir warten, erfuhren wir ein wenig von den anderen (alle waren ca. in unserem Alter). Sie haben dann erzählt, dass sie für knapp 5500€ pro Person :O (dafür gehen wir mindestens 3 Monate verreisen) eine 5 wöchige Reise mehr oder weniger all inklusiv durch Australien gebucht hatten. Dabei wechseln die Tage zwischen ein Tag Bus fahren und einen Tag was anschauen. Außerdem haben sie eine tolle App dazu, wo sie nachlesen können, was sie die ganze Reise an jedem einzeln Tag machen und optional dazu buchen können, so wie die Stadtpläne der einzeln Stop´s und einen kleinen Reiseführer. Außerdem sind sie nur zu 6. plus Reiseleiter! Keine Ahnung warum man das macht und uns wäre das keine 5500 Euro wert, aber jeder kann das ja machen wie er das für richtig hält!

Als wir nun so in unseren Gespräche vertieft waren, tauchte plötzlich eine Robbe im Meer auf. Erst hielten wir sie für eine Stück Treibholz, aber ich war der Meinung ich hätte Flossen gesehen. Ich ging dichter ran und betrachtete sie näher durch mein neu erworbenen „Gucker“. Siehe da es war wirklich eine, sie schwamm auf dem Rücken und ließ sich auf dem Wellen treiben. Bis zum Schluss waren wir uns nicht sicher ob sie da nur chillte oder ob das nicht ihr normales Verhalten war. Da sie sich aber frei bewegen konnte, wir sahen mehrmals dass sie sich drehte und auch die Position änderte und auch immer wieder „genussvoll“ in die Wellen tauchte, schien es ihr gut zu gehen.

Zwischendurch kam ein Hundebesitzer vorbei und erzählte uns, dass immer zum Sonnenuntergang 2 Delphine in Strand nähe kämen. Da wir den anderen erzählt hatten, dass wir schon welche gesehen hatten, wollten sie nun unbedingt auch welche sehen. Wir gingen auf eine Steinmauer, beobachteten den wunderschönen Sonnenuntergang und warteten gespannt auf die Delphine. Diese ließen sich aber nicht sehen. Wir warteten noch eine Weile, bis die Sonne ganz untergegangen war und nur noch ein roter Schein übrig war, dann gaben wir es auf.

Doch gerade als wir von der Mauer runter waren und uns auf den Rückweg machten wollten, konnte man sie dann sehen. Immer nur kurz und nicht viel von ihnen, aber sie waren dort mit dem Sonnenuntergang im Hintergrund. Ein schöner Augenblick!

Nun machten wir uns endgültig auf den Rückweg, sie luden uns noch zu sich zum grillen ein, wir lehnten aber dankend ab, weil wir hatten noch unser Rindfleisch zu „vernichten“. Wir fuhren mit der Tram bis zum Auto und zurück in die Unterkunft. Dann gab es nur noch unser heiß ersehntes Abendessen und das Bett!