Dienstag 25.7.2017, Tag 20:

Unser heutiges Ziel heißt Hahndorf. Das ist eine der ersten Siedlungen die 1839 von deutschen Siedlern gegründet wurde. Sie kamen von Hamburg mit dem Segelschiff “Zebra“ und ihr Kapitän D.M. Hahn. Dieser half den begeisterten Auswanderern, die übrigens Verfolgte vom Preußischen Reich waren (damals war gerade der Beginn vom Luthertum/Evangelischen Christentum). Er organisierte für die Siedler, dass sie von der Kolonie-Regierung auch das versprochene Land bekamen, sowie Vieh, einen Priester und Proviant für ein Jahr. Sie waren ihm dafür so dankbar, so dass sie ihre neue Siedlung nach dem Kapitän nannten: Hahndorf.

Uns wurde diese „Sehenswürdigkeit“ von mehren Stellen empfohlen, wahrscheinlich weil wir „Deutsche“ sind. Zuletzt von der Dame aus dem Tourismus-Büro. Die uns auch gleich über die Entstehung der Siedlung informierte. Ihre Auslegung war, dass diese Auswanderer losgezogen sind mit ihrem evangelischen Glauben und hier eine Art Utopia gründen wollten. Nur als sie dann hier waren, mussten sie der bitteren Wahrheit ins Gesicht sehen, den eine neue Siedlung in einem anderen Land auf der anderen Seite der Welt ist harte Arbeit.

Als wir nun in der besagten Ortschaft ankamen, waren wir dann doch ein bisschen enttäuscht. Es stellte sich raus, das es einfach nur Häuser im alten Stil waren, die mit Souvenir Shops zu gebombt waren und sehr viele deutsche Eichen am Straßenrand.

Das einzig wirklich interessante war das Museum in der Mitte des Ortes. Wieder einmal gab es freien Eintritt. Und so konnten wir Einblicke in die Geschichte nehmen. Wir erfuhren über die Gründung der ersten Schule, die heute das Museum beinhaltet.

Oder auch dass die Frauen damals die Landwirtschaft betrieben haben und ihre Männer bei anderen Bauern gegen Lohn gearbeitet haben. Und einige Frauen sogar täglich 35 km zu Fuß ins Tal nach Adelaide nachts gegangen sind um pünktlich 4 Uhr früh ihre Waren auf dem Markt verkaufen zu können. Und dann natürlich wieder zurück ins Bergdorf. Bergauf 35 km!

Man sah auch Stücke einer alten Scheune, die typischerweise aus Lehm gemacht wurde. Doch nach den ersten Jahren vermischte sich die Kultur mit der Einheimischen, so dass von vielen bemängelt wird, bis heute, das es ja kein richtiges deutsches Dorf mehr ist.

Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass mit Ausbruch des 2. Weltkriegs viele Einwohner ins Exil geschickt wurden, auf Grund ihrer deutschen Wurzeln, teilweise auch schon in dritter Generation.

Nur einige Feste sind bis heute geblieben, u.a. das Schützenfest ( Shooting Festival, ich musste schmunzeln bei der Übersetzung). Hahndorf hat auch einen der ältesten Schützenvereine in ganz Australien.

Da uns das ganze Dorf jetzt nicht soo geschockt hatte, fuhren wir zu einem Aussichtspunkt eine halbe Stunde entfernt. Von hier aus sollte man einen grandiosen Blick auf Adelaide haben. Nachdem wir uns auf die knappe 1000m hoch gekämpft hatten…. ? parkten wir (für 4 Dollar).

Leider wurden wir bitter enttäuscht, denn gerade als wir hoch gefahren sind, zog ein dicker Nebel auf. Aber nur um den Aussichtspunkt, so sahen wir nur eine graue Wand. Glücklicherweise gab es Menschen, die uns Schilder hingestellt hatten, um uns zu zeigen, was wir hätten sehen können!?

Zurück im Auto fuhren wir wieder ein Stück die Straße runter. Keine 5min später waren wir auf dem Parkplatz eines luxuriösen Hotels. Denn hier war kein Nebel und man hatte ein schönes Panorama auf die Umgebung, nur nicht auf Adelaide. Da war der Berg mit dem Nebel vor.?

Von hier aus fuhren wir weiter in den nahe gelegenen Nationalpark. Gleich nach dem Parkplatz begrüßten uns ein paar wilde Kängurus. Kathy hielt respektvoll Abstand, ich machte ein paar Fotos. Doch beim letzten war ich wohl doch zu dicht. Es stellte und plusterte sich auf. Da bekam auch ich Respekt. Schnell gingen wir weiter.

Wir wanderten fast 3h auf dem Wasserfall-Trail. Nur gesehen haben wir keinen. Bevor es dunkel wurde haben wir umgedreht. Es stand nirgends angeschrieben wie lang der Pfad ist oder wie lange man dafür braucht, so wie wir es aus anderen Nationalparks kannten.

Auf dem Parkplatz an der Info-Tafel sahen wir dann nach unserer Rückkehr, dass wir angeblich 2 mal an einem vorbei gekommen seien. Wir hatten nicht’s gehört, gesehen und angeschrieben war auch nichts.

Dafür haben wir viele Vögel gesehen, vor allem bunte Sittiche, aber auch wilde Koalas. Im ganzen war es ein schöner Nationalpark-Spaziergang!

Suchbild: wer findet den „wilden“ Koala!?  =)

Nun war es dann auch schon dunkel und wir machten uns auf den Rückweg.