Mittwoch, 6.September, Tag 63:
Sehr gut hatten wir geschlafen. Beim Frühstück lernten wir eine quirlige Italienerin kennen. Sie konnte gratis auf dem Campingplatz schlafen dafür musste sie nur täglich die Küche einmal putzen. Das tat sie auch gerade als wir dort waren. Sie lud uns am Abend zu sich ein und wollte uns anrufen, wenn sie mit der Arbeit fertig war. Sie arbeite in einem Restaurant gleich in der Nähe am Strand. Ihr Freund war Koch allerdings aus den Niederlanden.
Doch wir blieben nicht auf dem Campingplatz. Pünktlich um 10 Uhr verließen wir den Platz und wollten uns auf einem günstigeren niederlassen. Zwei Holländer die wir an der Grenze zu West-Australien getroffen hatten, empfahlen uns den Roebuck bay Caravan-Park. Dort gerade beim Einchecken trafen wir sie wieder. Was ein Zufall!
Doch wir wussten nicht was uns erwartet. Es war nämlich gerade mal 15 Dollar günstiger als der andere Campingplatz. Dafür gab es hier keinen Pool, die Kühlschränke waren klein und mussten für Extrageld angemietet werden. Doch das war leider noch nicht alles. Als das Pärchen „Sparefroh“ dann auch gleich zwei Nächte sich eingebucht hatte, merkte es immer mehr, dass es hier am falschen Ende gespart hatte.
Zuerst durften wir uns einen Platz auf dem extra abgezäunten Gelände für Backpacker aussuchen. Dafür gab es sogar ein eigenes Verwaltungs-Ehepaar, welches sich ausschließlich um diesen Teil des Caravan-Parks kümmerten. Nachdem uns der etwas mürrisch wirkende Mann einen Platz gezeigt hatte, mussten wir auch nochmal bei ihnen „einchecken“. Doch so mürrisch sie wirkten, waren sich doch recht hilfsbereit. Wir bekamen das W–LAN Passwort und konnten unser Zelt aufbauen. Die Klo´s entpuppten sich als nach Urin duftende Oase und die Küche war sagen wir „stark gebraucht“. Mit uns waren noch ca. 30 andere Work & Traveler auf dem Platz. Dementsprechend sah es auch ein wenig aus wie in einem Zigeunerlager.
Der Kühlschrank den wir für 2 Dollar am Tag gemietet hatten, war ausgeschaltet, roch dementsprechend bei verschlossener Tür und war auch kein Platzwunder. Wir schafften es fast alles in dem kleinen Kasten zu verstauen. Auch der Rest der Küche war von dem nicht gerade pfleg-samen Gebrauch der Backpacker gezeichnet. Der Boden war mit einer guten (Staub-)Schicht überzogen und sowohl Herd als auch Waschbecken ließen anhand der Essensreste darauf erkennen, was der Vorgänger sich zu essen gemacht hatte.
Nichts desto trotz machten wir eine Runde auf dem Campingplatz der direkt am Meer lag. Dabei mussten wir feststellen, dass hier schon eine Art zwei Klassentrennung herrscht: Backpacker und Caravan-Besitzer. Die Toiletten in diesem Teil waren wesentlich sauberer, wenn auch sanierungsbedürftig. Und die Caravan-Besitzer, hauptsächlich Senioren, hatten natürlich die Premium-Plätze mit Sicht auf das Meer.
Wir gingen ein wenig am Strand spazieren
und mussten feststellen, dass gar nicht so viele Leute wie erwartet hier anzutreffen waren. Was daran liegen mag, dass es nicht der offizielle Badestrand der Stadt war. Das ist nämlich der Cabel-Beach welcher auch von Rettungsschwimmern kontrolliert wird. Daher beschlossen wir auch dorthin zu fahren.
Dort angekommen merkte man schon anhand der vielen Autos auf dem Parkplatz, dass es der beliebteste Aufenthaltsort der Stadt war. Wir gingen hinunter zum feinen Sandstrand. Auf der rechten Seite hätte man sogar mit dem Auto auf den Strand fahren können. Allerdings war hier wieder die Voraussetzung 4×4 obwohl unserer das auf dem festgefahrenen Sand auch geschafft hätte. Am Strand angekommen, gingen wir auch sogleich ins Wasser. Das war wesentlich wärmer als angenommen aber auch ganz schön salzig. Ich glaube es ist das salzigste Meer in dem wir je waren. Doch die Farbe des Indischen Ozean war grandios. Ein richtig schöner türkis Ton wie man ihn eigentlich nur von Prospekten kennt.
Aus dem Wasser wieder raus legten wir uns an den Strand und genossen so die nächsten Stunden in der Sonne. Auf den Rückweg zur Promenade, wo es eine kleine Kunstausstellung im Freien gab, entdeckten wir lauter kleine Krebse die ihre Unterkunft bauten getarnt unter den kleinen Sandkügelchen.
Allerdings erschloss sich uns bei den meisten Skulpturen der Sinn nicht, aber egal das ist Kunst.
Bald darauf begann auch die Sonne unterzugehen. Das Spektakel hielten wir uns mit reichlich Fotos in Erinnerung.
Als die Sonne weg war, fuhren wir noch Fleisch einkaufen, bevor wir dann auf den Campingplatz zurück kehrten. In der etwas schäbigen Küche machten wir uns dann Abendessen. Dabei konnten wir uns mit einigen anderen Backpackern unterhalten, darunter auch wieder einige Deutsche. Doch als wir dann mit dem Essen zu unserem Platz zurückkamen, offenbarte sich uns während des Essens das Schlimmste am ganzen Campingplatz. Wir hatten uns einen Platz unter einem Baum genommen (Schatten in der Früh) und neben einem Schacht. Der stellte sich als Heimat zahlreicher Kakerlaken heraus, die fröhlich vor uns herum spazierten. Einige krabbelten sogar unter unser Zelt. Keine schöne Vorstellung: Ich hasse die Dinger!!!
Nach dem Abendessen warteten wir auf den Anruf/SMS von unserer Italienischen Freundin. Doch der kam nicht, so dass wir dann irgendwann mal nachfragten. Sie musste leider absagen, weil sie mit ihrem Freund heute zu müde seien und nur noch einen Film schauen wollten. Aber morgen könnten wir gerne zu ihrem Geburtstag kommen.
War uns auch recht, so wollten wir noch ein, zwei Bier trinken dass wir zuvor eingekühlt hatten, aber leider hatte keiner von uns darauf geachtet das die Küche um 22:00 Uhr verschlossen wurde, so gab es nun leider kein Bier mehr für uns und gingen ohne ins Zelt.
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