Donnerstag, 2.November, Tag 120:

Nach wieder einer herrlichen Nacht im Zelt, standen wir bei strahlenden Sonnenschein auf. Dadurch, dass die Stellplätze so schön unter Bäumen versteckt sind, heizt sich auch das Zelt morgens nicht so auf. Doch darüber mussten wir uns heute eh keinen Kopf machen. Ich stand schon um 7 Uhr auf, weil ich noch einen unserer Tagesberichte tippen wollte. Aber spätestens um 10 Uhr mussten wir sowieso unseren Platz räumen, denn wir hatten nur 2 Nächte hier gebucht. Um 9.30 Uhr kam auch eine Dame vom Campingplatz zu unserem Frühstückstisch und erinnerte uns nachdrücklich daran. Aber pünktlich kurz vor 10 hatten wir den Stellplatz geräumt. Wir fuhren dann noch zum Waschhaus, wuschen unser Geschirr und nutzen die Gelegenheit nochmal für eine Dusche.

Gestern hatten wir kein Glück mit unserem Schnorchel-Versuch, aber vielleicht heute? Doch ich hatte kein gutes Gefühl als wir den Campingplatz verließen. Der Wind war heute stärker als gestern und wie gestern hing auch heute die rote Flagge draußen. Die Wellen waren zwar heute nicht so hoch, aber trotzdem stark genug. So gingen wir zu Plan B über, der sah vor, einfach die Insel am Land zu erkunden. Vom Parkplatz aus führte ein sehr schöner Steg uns um die einzelnen Buchten herum und gab uns wunderschöne Ausblicke auf das Wasser. Aber auch am Land waren schöne Palmen, steile Felswände, die mit kleinen Höhlen und Schluchten imponierten. Beim letzten Aussichtspunkt sahen wir sogar eine größere Gruppe Delphine, die fröhlich vor der Küste in den Wellen tauchten (leider wieder ohne Foto, weil zu weit?).

Anschließend fuhren wir ein Stück weiter zu „Deadmans Beach“. Vom Parkplatz aus hatte man die Möglichkeit über mehrere Treppen zu den verschiedenen Strandabschnitten zu kommen. Wir begnügten uns mit einigen Fotos von oben,

bis wir die Treppe zum Strand runter gingen,

der fürs Schwimmen frei gegeben ist. Hier war das Wasser wesentlich flacher und es gab sogar am Strand eine kleine Lagune, so dass man hier gefahrlos schwimmen konnte.

Doch wir wollten erst mal uns die Insel anschauen bevor wir uns den Strand „verdient“ hatten.

Daher besuchten wir das nächste Örtchen „Amity“. Doch hier gab es nicht viel außer einen Steg. Das wäre auch der andere Ort gewesen zum Schnorcheln. Als wir auf diesen gingen, sahen wir auch warum. Im kristallklaren Wasser

konnten wir reichlich Fische sehen, daher waren auch einige Angler hier. Doch da wir uns von Haien nicht beißen lassen wollten, gingen wir lieber nicht ins Wasser. Gleich neben den Steg gab es ein mit Netzen abgegrenzten Bereich, der zum Schwimmen gedacht war. Dort waren auch einige Leute im Wasser, dass hatte sicherlich einen Grund warum sie nur dort waren!

Wir machten uns nun auf in den Hauptort der Insel, wo auch die Fähren anlegen, „Dunwich“. Unterwegs hielten wir noch bei den „Myora Springs“ (Quellen) an. Ein kleiner Holzweg führte uns entlang der Quelle. Hier floss schönes klares Wasser durch den Wald und fand (später) seinen Weg ins Meer. Auf einigen Infotafeln wurden wir über die spirituelle Bedeutung dieses Ortes für die Ureinwohner aufgeklärt, sowie über das Leben in und um die Quelle. Auf einem stand auch, wir sollten nicht vergessen in die Bäume zu schauen, weil hier Koalas leben. Wir sahen leider keine!

In Dunwich angekommen, es war mittlerweile kurz nach 13 Uhr, gönnten wir uns ein Mittagessen. Unser ausgewählter Ort war eine Bäckerei mit Imbiss. Wir bestellten uns 2 Hühnchen-Burger mit Pommes. Nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir in reichlich Papier eingepackt unser Essen. Doch als wir in unseren Burger rein bissen….schmeckte der komisch. Aber nicht weil er schlecht war, sonder weil es kein Hühnchen war. Die Dame hatte uns aus den antarktischen Tiefen ihrer Tiefkühltruhe einen Veggie-Burger gezaubert. Ein Versehen? Hatten wir falsch bestellt? Wir fragten nach. NEIN!!! Viel besser: Sie hatten kein Hühnchen mehr! Doch statt uns darauf hinzuweisen oder zu fragen, ob es Ok ist, hatte sie uns einfach eine Alternative untergejubelt.

Nicht die feine gastronomische Art. Mir war es egal, die Alternative war jetzt nicht so schlecht und ich hatte Hunger. Doch Kathy konnte sich nicht so richtig mit dem kartoffelhaltigen mit Erbsen und Bohnen gefüllten „Hühnchen“ anfreunden. So gab sie mir den Paddie und aß den Burger nur mit dem Salat. Aber unsere Pommes waren sehr gut und obwohl wir nur eine kleine Portion bestellt hatten, war die echt riesig. Keine Ahnung ob das eine Art „Wiedergutmachung“ sein sollte oder die immer so groß ausfallen, aber zum Schluss waren wir pappe satt. Aber: „Bäcker, bleib bei deinem Kuchen!“ 😀

Mit vollen Magen machten wir einen Abstecher zu dem Fähr-Büro um ein Ticket für die Rückfahrt zu buchen. Für wieder 65$ konnten wir um 17 Uhr mit der letzten Fähre zurück fahren. Hätten wir eher fahren wollen, wäre der Preis bei 75$ gewesen, warum auch immer. So hatten wir noch genug Zeit den Rest der Insel zu erkunden. Der „Alfred Marin Way“ führte uns zum „Brown Lake“ (Braunen See). Über einen Schotterweg der von der Hauptstraße abbog, kamen wir zu dem kleinen idyllischen Gewässer. Wir haben zwar keine Ahnung warum der „brauner See“ heißt, aber er war schön blau und das Wasser war angenehm.

Wir nutzten das örtliche Toilettenhäuschen. Auf den Weg dorthin wären wir fast auf eine Vogel getreten. Der hatte sich ausgerechnet hier ausgesucht, seine Eier auszubrüten. Durch die Farben seines Gefieders war er auch perfekt getarnt am Waldboden.

Auch das man direkt neben dem Vogel stand, brachte diesen nicht davon ab, seine Nest zu verlassen oder gar zu verteidigen. Er war mehr so der Verfechter von der „ tot stellen-Taktik“. Während wir ihn so begutachteten, bewegten sich lediglich seine Augen.

Wir setzten unsern Weg fort und kamen so zu einem weiteren Strandabschnitt. Bevor aber der 4WD-Zugang anfing mit dem feinen Strandsand, parkten wir unser 2WD davor. Die letzten Meter gingen wir zu Fuß. Uns kamen einige Geländewagen und ein Traktor entgegen, bevor wir unser „Lager „ am Strand aufschlugen. Am Strand sahen wir dann noch weitere Geländewagen, die alle fröhlich am Strand lang heizten. Wir begnügten uns mit Sonnenbaden und Karten spielen.

Auch ein Känguru begrüßte uns kurz bevor es sich doch entschloss wieder in die andere Richtung zu hüpfen.

Gegen kurz nach 16 Uhr hatte ich einen schönen Sonnenbrand und es war Zeit uns langsam auf den Rückweg zu machen. Als wir bei der Fähre ankamen hatten wir noch ein wenig Zeit, daher nutzte ich die Zeit und ging zu einem Spielplatz in der Nähe, wo es eine kalte Dusche gab. Hier wusch ich mir den Strandsand ab, bevor ich wieder zu Kathy ins Auto zurückkehrte. Kurz drauf konnten wir auch auf die Fähre fahren und unsere Überfahrt begann. Die Fähre war diesmal etwas kleiner und hatte kein „Sonnendeck“. So blieben wir im Auto und lasen ein wenig, während die Fähre uns in 40 Minuten auf das 13km entfernte Festland brachte. Ich hatte extra den GPS-Tracker mitlaufen lassen, weil mich das interessierte. 😉

Wieder auf der anderen Seite quälten wir uns wieder durch den nervenaufreibenden Verkehr zu ALDI. Wir kauften ein und mussten noch ein ganzes Stück fahren. Eigentlich hatten wir uns einen anderen Rastplatz rausgesucht. Doch wir waren schon ziemlich müde und wollten nicht mehr so lange fahren. Wir fanden unterwegs einen anderen Rastplatz, der entpuppte sich als der, den wir vor 3 Tagen schon einmal aufgesucht hatten. Hier hatten wir das italienische Pärchen kennen gelernt (die waren leider heute nicht mehr da) und uns von Mücken zerfressen lassen. Doch die waren heute nicht ganz so viele und wir wollten auch einfach nicht mehr weiter fahren, daher nahmen wir die Biester in Kauf.

Nachdem wir unseren Hühnerstreifen-Salat (mit richtigen Huhn! 😀 ) gegessen hatten, gingen wir auch schlafen.