Mittwoch, 30.August, Tag 56:
Morgens sah ich noch ein paar Kängurus davon hüpfen als ich von der Wärme aus dem Zelt getrieben wurde. Ausgeschlafen war ich nicht, dafür waren die knapp 6 Stunden doch zu wenig. War es Abends noch so kalt, dass wir Mütze und Socken brauchten und das bei tagsüber 36 Grad, so brannte die Sonne jetzt schon wieder runter. Womit dann lange Hose und Pullover schon wieder nutzlos geworden waren.
Ich holte noch die Wäsche von der Leine bevor wir unser 5 Dollar Toast genossen. Nachdem das Auto wieder gepackt war, verabschiedeten wir uns von dem sehr freundlichen Ehepaar und ihrer Gastfreundschaft. Somit auch die einzige Gras-Rennbahn für Pferde im ganzen Northern Territorium wie mir der Mann gestern noch erzählte. Nett war der kleine Campingplatz gewesen. Da haben wir auch schon mehr für weniger gezahlt.
Nach dem Tanken im Ort, die Tankstelle hatte gestern um 17 Uhr schon zu, fuhren wir wieder zurück auf die Dorat Road. Wir kamen an dem Waldbrand vorbei, den wir gestern gesehen hatten aus der Ferne. Doch jetzt rauchte es nur noch hier und da.
Bald darauf bogen wir auf einen Schotterweg ab der uns zu den Robin Falls brachte. Eine ältere Dame in Cooper Pedy hatte uns die empfohlen vor fast einem Monat. Und sie hatte recht. Nach dem wir an dem kleinen Fluss entlang eine kleine Wanderung über Steine und Wurzeln hinter uns brachten, kamen wir zu einem Wasserfall der zu den Schönsten zählt, die wir bisher gesehen hatten.
Wir gingen jeweils kurz unter den Wasserfall, doch der entpuppte sich als doch sehr kalt.
Ich schwamm eine kurze Runde in dem kleinen Wasserloch davor, aber auch das brauchte ein wenig Überwindung.
Das Wasser war so klar, dass wir sogar Fische und Süßwasser-Garnelen darin sehen konnten.
Wir beobachten das eine Weile und genossen den Moment mit uns an diesem Ort.
Doch bald kamen auch andere Touristen, so machten wir uns auf den Rückweg, stiegen ins Auto und fuhren weiter. Unser nächstes Ziel wurde uns von einem französischen Pärchen empfohlen vor ein paar Tagen, Douglas Butterfly Gorge. Sie meinten zwar, dass wir dort wohl nicht hinkommen werden mit unserem Auto doch es würde sich lohnen. Nach einer Stunde waren wir an dem Schild was sagte “4WD only“ also nur all-rad-Antrieb. Hatten wir nicht, wir fuhren trotzdem. Die Australier immer mit ihrem Geländewagen-Wahn….? Den ersten Teil der Strecke machte unser alter Holden mit Leichtigkeit. Weder die ersten zwei Wasser-Überquerungen noch der sandige Weg konnte ihn stoppen.
Doch bei der dritten Wasserstelle, ein kleiner Bach, blieb er im Wasser stecken. Glücklicherweise konnten wir wieder rückwärts raus fahren. Ich denke mit mehr Schwung hätten wir es schaffen können. Aber wir wollten nichts kaputt machen und auf einer Geländewagen-Strecke liegen bleiben wollten wir auch nicht.
So parkten wir an der Seite. Kurz darauf kam ein Geländewagen von der anderen Seite und schaute uns anerkennend an, oder war es doch mitleidig?! Aber abhalten und uns helfen oder wenigstens sagen wie weit es noch ist, wollte er auch nicht. Es konnte nicht mehr weit sein, so beschlossen wir den Rest zu Fuß zu gehen. Wir hatten (k)eine Ahnung…. Der Weg war noch ein gutes Stück. Doch wir hatten Glück! Wenig später kam ein weiterer Geländewagen vorbei. Ich stoppte ihn, er fragte uns ob alles in Ordnung wäre. Bis jetzt ja, ob er uns hin und wieder zurück nehmen könne? Konnte er. Was müssen die Menschen für ein gutes Karma haben. Es war ein Engländer mit seinem Sohn, die sich auch die Grotte anschauen wollten.
Während der Fahrt, die noch durch zwei tiefere, längere Flüsse führte und eine sehr sandige Strecke (da wäre dann wirklich Schluss gewesen für unser Auto), erfuhren wir, dass sie nur 3 Wochen hier wären. Doch sie hätten sich auch von Backpackern das Auto gekauft, was ähnlich ausgestattet war wir unserer, denn statt auf den Rücksitz lagen wir auf einen Bett. Doch das war uns egal. Wir konnten uns die Grotte anschauen und mussten nicht laufen. Es wäre zwar schön gewesen wenn uns unser Holden uns zum Ziel gebracht hätte, aber wir waren da.
Und es hatte sich gelohnt. Der Engländer war schon einmal da gewesen und wir wissen nicht ob wir so viel gesehen hätten, wenn wir alleine gewesen wären. Denn er kletterte mit seinem Sohn immer weiter dem Fluss und die Grotte aufwärts, wir hinter her. Immer wieder kamen wir an kleinen Wasserfällen und Grotten vorbei.
Es schien als wollten sie den Fluss bis zum Ursprung verfolgen soweit wanderten wir in die Grotte rein. Alles barfuß und nur in Bikini bzw. Badehose! Was hatten wir für ein Glück! Niemals wären wir alleine soweit rein gegangen. Nicht nur das wir eine Mitfahrgelegenheit hatten, sondern auch noch einen ortskundigen Führer!
Abwechselnd im Wasser schwimmend und auf den Felsen kletternd, kamen wir schließlich über ein fast trockenes Flussbett zu einer weiteren Grotte.
Von hier aus hätte man noch weiter gehen können. Doch die Sonne ging schon langsam unter und so kehrten wir um.
Der Engländer und sein Sohn waren sehr zügig wieder zurück. Wir blieben noch ab und zu stehen, machten noch einige Fotos. Sie hatten ja gesagt, sie nehmen uns wieder mit zurück. Wir waren doch etwas verunsichert als wir zum Strand vom Anfang zurück kamen und nur noch unsere Sachen dort waren…
Wir sahen uns die nicht kurze Strecke schon im Dunklen zurück laufen. Doch sie warteten am Parkplatz Gott sei dank auf uns. Es ging die Strecke zurück, sie setzten uns bei unserem Auto wieder ab. Wir bedankten uns nochmal herzlich und fuhren die restliche Strecke allein zurück mit unserem Auto. Hier mal ein paar Eindrücke von der “off-road-Strecke“:
Am Anfang der Strecke war wieder ein Campingplatz vom Nationalpark. Hier füllten wir die Anmeldung aus und warfen sie mit dem Geld zurück in den bekannten “Briefkasten“. Auf dem Campingplatz trafen wir wieder die Engländer, diesmal die ganze Familie, denn jetzt war auch die Frau/Mutter dabei. Sie wollte wohl bei dem vorherigen Ausflug nicht mit. Wir stellten uns neben sie. Da wir noch eine geschenkte Dose “beaked beans“ (Bohnen in Tomatensauce=typisches englisches Frühstück) hatten gaben wir diese gerne weiter. Erstens konnten wir uns damit ein wenig bedanken und so richtig schmecken taten sie uns noch nie. Der Engländer freute sich.
Während des gesamten Abends raschelte und bewegte sich einiges hinter uns im Wald. Kathy entdecke dann unter anderem einen Frosch als Ursache.
Nachdem Abendessen gingen wir recht bald schlafen.
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