Dienstag, 19.September, Tag 76:

Da wir nicht wussten, wie lange es mit der Scheibe dauert und wir keine Lust hatten erst alles einzupacken um es dann vielleicht später wieder auszupacken, weil es wieder mit dem Umbau nicht geklappt hat, so dass wir gleich am Morgen bei der Rezeption um eine Nacht verlängerten. Vor dem Frühstück wusch ich unsere Wäsche nochmal per Hand. Die schei…. Waschmaschinen auf den Campingplätzen hier taugen nichts oder unser Waschmittel, wobei ich eher ersteres glaube. Ich hatte gestern extra Vanish gekauft um vielleicht unsere Hosen und Shirts doch noch wieder sauber zu bekommen und vom roten Sand befreien zu können. Während des Frühstücks konnte die Wäsche einweichen und war dann später, nach nochmaligen spülen tatsächlich auch wieder fast sauber. Während ich die Wäsche aufhängte, verräumte Kathy das Frühstück.

Nachdem das erledigt war und es nun schon halb 10 war, die Werkstatt noch nicht angerufen hatte, hüpften wir in den Pool. Die Temperaturen waren schon wieder unglaublich warm und der Pool herrlich erfrischend. Es ist zwar immer eine Überwindung ins Wasser rein zu gehen, doch ist man erstmal drin, ist es herrlich! Gerade als wir vom Pool wieder zurück kamen, klingelte dann endlich das Handy und ich konnte das Auto hin bringen.

Bei der Werkstatt wartete schon der Mechaniker und ich fuhr gleich in die Halle. Der legte auch sofort los mit seiner Arbeit. Beim Ausbauen schaute ich ihm noch zu. Es sah glaub ich einfacher aus als es ist. Mit routiniert wirkenden Handgriffen hatte er die Scheibe schnell draußen. Zum Schluss war sie dann mit reichlich Rissen durchzogen, aber das war ja jetzt auch schon egal. Er meinte dann zu mir, ich könne während dessen zum Schrotthändler gehen und die Rechnung bezahlen. So ging ich die paar Meter zu ihm und wollte meine Rechnung begleichen und das Rücklicht mitnehmen. Das hatte er noch gar nicht ausgebaut, aber das Geld nahm er schon mal gerne. Er wäre noch nicht dazu gekommen und sich nicht sicher ob ich es dann auch wirklich haben wollte. Nee ich wollte weiter hin mit einem kaputten Rücklicht herumfahren, dass nicht mehr nach bestellbar ist….! So wechselten 150 Dollar den Besitzer und er versprach mir es morgen ausgebaut zu haben und gegen 9 Uhr könne ich es mir mit der Rechnung abholen.

So ging ich wieder zurück zur Werkstatt und da war die Windschutzscheibe auch schon eingebaut. Nur der Mechaniker hatte dabei unser Solarpanel geschrottet. Beim Ausbauen hatte er es in den Motorraum gelegt und dann es wohl vergessen als er die Motorhaube wieder geschlossen hat. Er wollte mir weiß machen, der Wind hätte die Klappe zu geschmissen…. Es ist nahe zu unmöglich, dass der Wind die Klappe einfach so zu machen kann, das müsste dann schon ein Sturm sein und der hätte dann in der Werkstatthalle auch wirklich nur unsere Motorhaube zu gemacht und alles andere in der Halle an Ort und Stelle gelassen. *Augen zwinker* Doch er hoffte, dass es noch funktioniert, tat es nicht mehr, sonst hätte ich nichts gesagt wegen ein paar Rissen, aber es war kaputt.

So ging ich mit meinem kaputten Solarpanel ins Büro. Dort wurde ich dann um weitere 150 Dollar für die Reparatur gebeten. Doch ich wollte mein kaputtes Solarpanel verrechnet haben oder ersetzt bekommen. Damit war die Dame überfordert. Nach einem kurzen Gespräch mit ihrer Chefin versuchten sie den schuldigen Mechaniker zu finden, doch der hatte sich schon in die Mittagspause verdrückt. So musste ich warten bis er wieder da war, aber ich hätte so oder so noch 20 Minuten warten müssen bis der Kleber getrocknet war, daher war es egal. Ich nahm im klimatisierten Büro Platz, las mein Buch weiter (Kindel-App auf dem Handy sei dank) und wartete.

Nach einer halben Stunde meldete er sich dann auch im Büro zurück, darauf gingen sie dann mit dem Panel in der Hand in die Werkstatt. Keine Ahnung warum sie das Gespräch nicht im Büro führten vor mir, vlt. wollte sie sich nochmal demonstrieren lassen wie leicht so eine Motorhaube im eingehackten Zustand einfach vom Wind zu fallen kann. Wenig später kam der Chef mit meinem Panel in der Hand und fragte mich nur ob es zum Batterie laden sei. Ich bejahte sein Frage, dann ließ er mich stehen, ging nach draußen und telefonierte. Ein paar Minuten später kam er wieder und meinte ich könne mir beim „Repo“ (ein Auto-teile-shop) ein neues holen und ob ich wüsste wie man da hin kommt. Wusste ich nicht. Da alle weiteren Bemühungen scheiterten mir den Weg zu beschreiben da ich weder wusste wo die BP-Tankstelle noch das neue Krankenhaus gebaut wird, fuhr der Chef schlussendlich selbst mit mir dorthin. Ich bezahlte noch die Rechnung und dann fuhr ich ihm in unserem Auto hinter her in die Stadt.

Vor dem Laden parkten wir dann und gingen in das Geschäft. Die Verkäuferin und er kannten sich wohl schon gut. Nur wusste sie gar nicht, dass sie sowas im Sortiment hat. Doch der Chef hatte vorher am Telefon versichert, dass er Ersatz hätte. Beide verschwanden im Lager und ließen mich im Verkaufsraum ohne Worte stehen. Ich schlenderte ein wenig durch die Regale, schaute mir lauter schöne Spielsachen an bei den Kathy wieder sagt. „Brauchen wir nicht!“ (Klapp-sparten, Luft-Kompressor et.), nach 10 Minuten kamen sie wieder zurück. Er drückte mir ein Original-verpacktes neues Solarpanel (genau das was wir hatten) in die Hand. Dann bedankte ich mich nochmal überschwänglich und fuhr zu Kathy zurück.

Hier legten wir wieder ein kleine Mittagspause ein mit anschließenden Gang in den Pool. Dann machten wir einen Ausflug nach Dampier, der nahe liegenden Ortschaft. Bevor wir dort ankamen, machten wir noch einen Schlenker in den Murujuga-Nationalpark. Hier gab es eine Schlucht mit Aboriginal Malerei von vor über 30 Tausend Jahren.

Vom Parkplatz führte ein „Pfad“ (eigentlich ein ausgetrockneter Bach) in die Schlucht. Diese war umgeben von Steinhaufen, die eher aussahen wie in einem Steinbruch klein gebrochen, doch die waren wohl echt natürlich. Wir hatten eine kleine Karte bekommen mit einer Markierung wo wir die geschichtlichen Bilder sehen sollten. Als der Pfad dann immer schwieriger wurde, merkten wir, dass wir wohl schon zu weit sind. Wir drehten um und entdeckten dann tatsächlich die ersten Malereien. Es waren wieder sehr simple Darstellungen von Tieren, wie Känguru, Fischen, Schildkröten oder Eidechsen. Eigentlich denn ganzen Weg waren sie schon neben uns gewesen. Nur gesehen haben wir sie nicht. Die Touristen-Information hatte uns aber auch geraten lieber später am Nachmittag hier her zu kommen, denn bei starken Sonnenschein kann man nicht so viel erkennen. Und sie hatte recht. Jetzt war die Sonne schon ein bisschen hinter dem Hügel und man konnte die Bilder wirklich besser erspähen und betrachten. So sahen wir noch einige weitere bis wir wieder fast am Parkplatz angekommen waren.

Wir fuhren nun nach Dampier rein. Eine kleine Hafenstadt, die nicht sonderlich spannend war. Wir hatten uns ein bisschen mehr erwartet. Doch sie sah aus wie jede andere Kleinstadt die wir bisher gesehen hatten. Das besondere an ihr ist, dass hier der Ursprung der Story „Red Dog“ ist. Eine in ganz Australien bekannte Geschichte zu der es sogar einen Film gibt über einen Hund der sehr viel in der Region herum gekommen ist und daher sehr bekannt war. Nach dem Tod seines zweiten Besitzers ist er immer wieder weitergegeben worden und bekam bald unter anderem den Spitznamen „Red Dog“ auf Grund des roten Staub in der Pilbara Region (zu der auch Dampier gehört) oder aber auch „Pilbara Wanderer“. Wir fuhren zu einem Aussichtspunkt über der Stadt und machten Fotos von der Umgebung und natürlich der Berühmtheit der Stadt.

Danach sollte es noch einen zweiten Aussichtspunkt geben etwas außerhalb der Stadt auf einer Insel. Auf der Fahrt dorthin sahen wir einige komplette Wohnblöcke leer stehen. Äußerlich sahen sie noch gut intakt aus, aber scheinbar braucht niemand mehr den Wohnraum, obwohl sie eine schöne Aussicht auf das Meer haben. Früher schien hier also mal mehr los gewesen zu sein. Unterwegs sahen wir dann noch dieses witzige Schild:

Dann kamen wir im Bootshafen an. Die Straße die wir laut Karte vom Touristen-Büro nehmen sollte, war aber mit einer Schranke und einem Schild „Nur autorisierte Fahrzeuge und Personen!“. Danke dafür! So fuhren wir nur in den Boots-Hafen, der aber auch nicht sonderlich spektakulär war.

Dann fuhren wir zurück zum Einkaufen bevor wir in den Caravan-Park uns wieder einfanden. Hier gab es dann wieder einmal eine Abkühlung im Pool bevor wir uns dann ans Abendessen machten.

Satt und platt gingen wir schlafen.