Montag, 18.September, Tag 75:
Nachdem Frühstück fuhr ich gleich los um unser Problem in Angriff zu nehmen. Kathy blieb im Camp und kümmerte sich um Wäsche, Blog-Beiträge und den Pool. 😉
Alle Adressen lagen im Industrie Gebiet der Stadt, dass ein wenig außerhalb lag. Dann machte ich mich daran die Adressen abzuklappern, die wir gestern rausgesucht hatten. Doch das erwies sich als schwieriger als gedacht. Entweder ich fand die Straße nicht, das Unternehmen war verzogen und sie hatten nur geöffnet nach telefonischen Termin.
Nachdem ich nur noch zwei Adressen auf dem Zettel hatte, kannte ich das Viertel schon ziemlich gut. Wie sich rausstellte waren die beiden Adressen ein und dieselbe Firma, Novus Glas. Eine größere Kette, ähnlich wie Car glas bei uns, bei der man aber vorher einen Termin machen muss und die richtige Scheibe bestellen muss. Doch der Mechaniker vor Ort war sehr freundlich und schaute sich die Scheibe mit mir an. Zum Kleben war es zu spät, hatten wir uns aber schon fast gedacht, aber sie würde nicht auseinander fallen, wie wir es befürchtet hatten. Der Mechaniker erklärte mir, dass es eine doppelt laminierte Scheibe ist, die momentan nur außen gerissen ist. Außer das der Riss immer größer werden wird, bis er dann irgendeinen anderen Rand erreicht hat, würde da gar nichts passieren. Aber es müsse trotzdem schnellst möglich gemacht werden, da es illegal ist mit so einer Scheibe rum zu fahren, wies er mich noch hin. Komisch, wie viele Aboriginal ich schon mit ganz anderen Scheiben herumfahren sehen habe, aber die haben wahrscheinlich Sonder/Urweinwohner-Status oder lassen sich einfach nicht von der Polizei erwischen! 😀
So fuhr ich im Industrie Gebiet weiter rum, unter anderem weil ich noch einen Schrotthändler suchte, der vielleicht noch eine alte Scheibe für uns hatte, außerdem brauchten wir noch ein Rücklicht, unseres hatte das Date mit dem letzten Baum nicht so gut überstanden. Die Klebestreifen hielten es zwar gut zusammen, aber ich glaube auch hier, dass die Polizei da andere Vorstellungen hat, obwohl wir selten Polizei sehen, aber sicher ist sicher. Doch die Adresse, die mir der Campingplatz gegeben hatte, war nicht mehr korrekt. Ich fragte in der Umgebung in einem anderen Unternehmen nach, die teilten mir mit das der schon vor langer Zeit umgezogen ist, nur wohin wussten sie nicht.
So kam ich dann zu einer freien Werkstatt, die allerdings keine Frontscheiben reparieren. Doch die gaben mir 2 Adressen, wo ich eventuell ein neues Rücklicht her bekomme. So fuhr ich zu einem Teile-Shop. Nachdem ich mit dem Verkäufer die Teile-Nummer herausgefunden hatte in dem wir beim Auto waren. Doch dort meinte er schon, dass wir ja eigentlich einen „Oldtimer“ haben und er sich nicht sicher ist, ob es dafür noch Teile gibt. Drinnen bestätigte es sich dann, nachdem er im System nachgeschaut hatte, dass Rücklicht war nicht mehr bestellbar. Doch er gab mir auch wieder den Tipp zum Schrotthändler, nur eine Adresse hatte er auch wieder nicht. Er wusste nur, dass er hier irgendwo in der Nähe war.
So fuhr ich wieder mal auf Blaue im Industriegebiet umher und wie der Zufall es will, sah ich dann auch auf einmal lauter Autowracks auf einander gestapelt. Nach nochmal einigen rum gesuche, ich hatte den Schrottplatz nur von hinten gesehen, fand ich dann auch den Eingang. Mit einem Schild um 12 ist er wieder da. So wartete ich eine Viertelstunde, dann war er auch schon da, sogar vor 12. Glücklicherweise hatte er sogar 2 Autos da von unserem Typ und auch die Ersatzteile, die wir brauchten. Nur für die Scheibe müsste ein Fachmann kommen, dass könne er nicht selbst machen. Doch auch der war zum Glück 3 Geschäfte weiter und so rief er ihn gleich an. Nach einen kurzen Telefongespräch, sollte ich dort nochmal mit dem Chef der Werkstatt sprechen. So fuhr ich zu denen und nach einem kurzen Gespräch, meinten sie es wäre heute sogar noch möglich! Wahnsinn! Sein Mitarbeiter dafür hätte gleich Mittagspause und würde danach gleich rüber gehen und die Scheibe ausbauen. Allerdings könne er mir nicht versprechen, dass er sie heile herausbekommt. Ich solle erstmal wieder fahren und sie würden sich dann gegen 3 nochmal bei mir melden.
So fuhr ich wieder zurück in den Caravanpark, wo Kathy schon fleißig war, Wäsche gewaschen hatte und wieder einige Tage auf dem Blog nachgeholt hatte, einen Beitrag sogar mit 40 Bildern ausgestattet, dank des guten Internets des Discovery Campingplatz war das auch schnell und ohne Angst um unser kostbares Datenvolumen möglich. Nach einen kleinen Mittags-Snack nutzten wir den mit bezahlten Pool gleich neben uns und genossen den restlichen Nachmittag in der Sonne oder mehr im Schatten. Bei den Temperaturen (zwischen 30-36 Grad) mag man auch nicht mehr viel machen. Kurz nach 3 Uhr rief dann auch die Werkstatt an, leider mit der Nachricht, dass es zu heiß war und die „neue“ Scheibe ihnen gleich gerissen ist. Aber sie versuchen es gleich morgen früh nochmal mit der Scheibe des Zweiten (und Letzten) da ist das Glas noch nicht so durch die Sonne aufgeheizt und sollte klappen. Sie melden sich dann.
So hatten wir Zeit nochmal in die Stadt zu fahren. Ich war auf dem Rückweg von der Werkstatt noch bei der Touristen-Information vorbei gefahren. Die hatte mir nur einen Haufen Look-outs empfohlen und sonst das Umland und Dampier, den nächsten kleinen Ort. Den würden wir dann morgen in Angriff nehmen. Wir fuhren auf einen Hügel, der mit Antennen und Sendemasten bestückt war und gleichzeitig einen guten Panorama-Blick auf das Umland ermöglichte. Wir machten ein paar Fotos in der Abendsonne und staunten über die Größe der Stadt, da sie eher einen Dorf-Charakter hatte.
Danach versuchten wir uns noch an einem anderen Aussichtspunkt. Doch den Zugang dazu fanden wir nicht so richtig, aber ein kleiner Feldweg mit vielen Steinen führte dort wohl hin. Den holprigen Weg, bei den unser Untergrund auch die eine oder andere neue Schramme/Beule bekam, brachen wir ab als die Spuren-rillen so tief wurden wie unsere Reifen hoch waren. Wir kehrten um und folgten lieber wieder der Asphalt-Straße zum Einkaufszentrum. Wir hatten eh jetzt langsam genug von Aussichtspunkten. Wir kauften nur noch unser Abendessen ein und waren wenig später wieder auf dem Campingplatz.
Nach nochmaligen Abkühlen im Pool, gönnten wir uns einen leichten Salat mit Hähnchenbrust-Streifen. Viel mehr machten wir auch nicht mehr und waren recht bald im Bett.
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