Dienstag, 12.September, Tag 69:

Mich hatte es heute schon Früh aus dem Zelt geholt durch die vorbei fahrenden Autos, der Zeltplatz lag gleich neben der Straße. So nutzte ich die Zeit ging ein wenig über den Campingplatz spazieren und anschließend duschen. Pünktlich um 10 Uhr konnten wir den Caravan-Park verlassen. Nach einem kurzen Stop beim Geldautomaten gaben wir dann unser Auto in der Reifenwerkstatt ab. Danach gingen wir erst einmal in ein Cafe. Mit dem hier verfügbaren Internet konnten wir noch einige Bankgeschichten erledigen und eine Email schreiben an unser Reiseunternehmen, dass uns noch nicht den Rückflug bestätigt hatte, obwohl sie das Geld schon erhalten haben.

Nach dem Kaffee gingen wir in die Touristeninformation, hier konnte man aber auch nichts spannendes zum Anschauen vermitteln. So gingen wir ein wenig am Hafen spazieren, doch der war jetzt auch nichts außergewöhnliches außer ein Metall-Krokodil mit dem wir natürlich ein Foto machten.

Wir gingen zurück zu der Werkstatt, wo unser Auto schon mit neuen Reifen bestückt war. Der Mechaniker, der sie uns gewechselte hat, zeigte uns noch einmal die Alten. Dabei wies er uns auch auf die Vorderreifen hin, die tatsächlich innen auch schon abgefahren waren und kein Profil mehr hatten. Ein Glück hatten wir sie mitwechseln lassen, denn von außen hatte man noch Profil sehen können. Er wies uns dann noch darauf hin, dass es illegal ist ohne richtiges Profil zu fahren (ah also auch hier) und dass es mehr als notwendig war, sie zu tauschen. Außerdem meinte er, wir sollten die Spur nachstellen lassen, damit es nicht wieder passiert, dass die Reifen vorne wieder mehr innen abgenutzt werden als außen.

Drinnen beglichen wir dann die Rechnung. Es war zwar nicht so in unsere Reisekasse eingeplant, doch der Verkäufer meinte, dass wir ein gutes Angebot abgegriffen hätten. Und mit 117 Dollar (ca. 80€) pro GoodYear-Reifen kann man auch nicht meckern. Ausgestattet mit 4 neuen „Schlappen“ und dadurch mehr Grip und Sicherheit auf der Straße fuhren wir an eine Picknick-Area und genossen unser Mittag (Nudelsalat) bei Ausblick auf das Meer. Doch wir waren nicht allein. Sicher 20 Möwen versammelten sich gleich um uns und hofften auf eine milde Gabe. Wenn man ihn dann was hinwarf, ging es aber gleich rund. Alle Möwen versuchten sich gleichzeitig auf die paar Broken zu stürzen, dabei wurde keine Rücksicht auf die anderen Kameraden genommen. Da wurden Köpfe zusammen gestoßen, weggeschupst und nach den anderen geschnappt! Eine Möwe lief sogar immer vor uns auf und ab. Sie sicherte sich ein großes Revier in dem sie sich aufplusterte und die anderen immer wegjagte, die auch alle zurück wichen nur, sobald die „Boss-Möwe“ ihnen den Rücken zu drehte, kamen sie wieder hinter ihr her und auf uns zu. Ein unterhaltsames Picknick! 😉

Nachdem wir gesättigt waren gingen wir zu dem Aussichtspunkt vor dem sich auch wieder Metall-Schildkröten befanden, denn hier sollen angeblich in der Nähe Schildkröten zu hause sein. Wir haben nur die aus Metall gesehen.

Von hier aus hatten wir nochmals einen schönen Ausblick auf das Meer und den Hafen.

Auf der Plattform stand sogar ein Fernrohr für das man nicht zahlen musste. Mit dem konnten wir dann die Angler am Strand gegenüber beobachten oder ein Schiff wie es gerade in den Hafen geschleppt wurde. Auf dem Boden des Aussichtspunkt war auch noch mal eine Schildkröte, diesmal als schönes Mosaik.

Wir stiegen ins Auto und fuhren zum höchsten Aussichtspunkt der Stadt.

Der war aber nicht so spektakulär wie erwartet. Man hatte zwar eine gut Aussicht auf das Umland, doch an einigen Stellen war diese von Bäumen verdeckt und das Umland war jetzt auch nicht sehenswert, dass man stundenlang dort den Blick genießen konnte. Noch mit am interessantesten war eine Info-Tafel, die über ein altes Dampfschiff war. Dieses ist 1912 mit 146 Menschen an Board ausgelaufen vom Hafen Port Headland´s zusammen mit einem anderen Schiff. Vor ihnen war ein Sturm, das eine Schiff fuhr links herum und erreichte sein Ziel. Das Unglücksschiff entschied sich rechts an der Küste lang zu fahren um evtl. dem Sturm auszuweichen. Leider hat es sein Ziel nicht erreicht. Bis heute weiß man nicht wo es gesunken und was passiert ist. Sofortige Suchmannschaften fanden nur eine Tür des Schiffes und lauter Haie drum herum, keine weiteren Teile oder Leichen sind aufgetaucht. Auch weitere spätere Suchaktionen nach dem Wrack mit besserer Technik hat bis heute zu keinem Erfolg geführt. Unter anderem sollen auf den Schiff Perlen geladen sein.

Wenig später waren wir wieder in der Touristen-Information da wir uns noch einen Monats-Pass kaufen wollten, der uns Zugang zu (fast) allen Nationalparks der Westküste gewährt. Die Dame vor Ort war sehr freundlich, stellte uns den Pass aus und gab uns noch einige Info-Blätter mit für unsere weitere Reise in die nächsten Nationalparks. Auch eine große Karte von Westaustralien schenkte sie uns, damit wir auf dem aktuellsten Stand der Straßen sind (unser Straßenatlas ist an einigen Stellen veraltet). Es war schon ein wenig witzig, wie sie bei unserem ersten Besuch schon fast ein wenig gelangweilt von ihrer Stadt und was es zu sehen gab erzählten. Und wie sehr sie dann euphorisch von den Nationalparks erzählte die alle mindestens 300km entfernt lagen. Nach dem Motto: Je weiter weg, desto mehr kann ich dir erzählen. 😉

Damit verließen wir Port Hedland, doch kurz vor der Ausfahrt mussten wir noch stehen bleiben um eine Metall-Känguru Familie zu Fotografieren,

dann fuhren wir 250 km in Richtung Karijini-Nationalpark. Doch bis dahin würden wir es heute nicht schaffen. So machten wir mit unseren neuen Reifen an Kilometern was im Hellen noch möglich war. Unterwegs waren wir ständig in Begleitung von großen LKW´s, es scheint eine beliebte Liefer strecke zu sein.

Gegen 18 Uhr sammelten wir noch kurz Holz am Straßenrand

bevor wir dann auf einem Rastplatz anhielten um hier unser Nachtlager aufzuschlagen. Wie gewohnt waren schon einige da. Wir suchten eine freie Stelle, was nicht schwierig war da der Platz riesig war und während Kathy das Zelt aufstellte, machte ich mich schon mal ans Feuer und  Abendessen. Nachdem Essen spielten wir mal zur Abwechslung UNO und diesmal war der Sieg wirklich abwechselnd. 😉

Während in der Ferne wieder mal ein Buschbrand loderte mit hohen Flammen, sie aber doch zu weit weg war als dass es eine Kamera von uns hätte fotografieren können, gingen wir schlafen.