Freitag 28.07.2017, Tag 23

Es war doch etwas kalt im Zelt, so wurde ich mehrfach in der Nacht wach, entweder weil der Boden zu hart war und ich nicht mehr richtig liegen konnte oder weil es arschkalt war. So war ich dann um 6 Uhr wach, als ich den Kopf aus dem Zelt streckte, schaute mich erst einmal ein Känguru an! Leider war mir so saukalt, dass ich das in dem Moment nicht festhalten konnte. Ich beschloss, es dem Känguru gleich zu tun und mich vom Zelt weg zu bewegen. Zwar nicht hüpften, aber laufend. Ich lief eine Runde um den Campingplatz, dann war mir halbwegs warm. Während dessen ging langsam die Sonne auf, die Vögel erwachten und gaben ein schönes Konzert von sich.

Die zu wenigen Stunden Schlaf machten sich bemerkbar. Ich zog mir mehr an und ging wieder ins Zelt. Mit der Sonne kam auch die Wärme zurück und so nahm das Zelt angenehme Temperaturen an, so dass ich noch mal 4 Stunden schlafen konnte. Kathy hat prima geschlafen! Beim Aufstehen bemerkten wir dann auch, dass die Innenwände alle nass waren. Scheint also auch nicht dicht zu sein unser Zelt. Fazit von unserer Nacht im Freien: Romantischer Gedanke/Anfang aber so schnell wiederholen wir das nicht.

Die Sonne wurde immer wärmer und wir frühstückten erst einmal bei schönsten Wetter im Nationalpark. Allerdings wollte unser Gaskocher nicht so richtig wie wir das wollten. Mit Sparflamme schafften wir es dann nach gefühlt einer Stunde endlich unseren Kaffee aufzubrühen. So beschlossen wir gleich heute noch einen neuen zu kaufen. Während des Frühstücks konnten wir unseren Nachbarn beim Abbauen zu schauen, sie hatten ein Toyota Geländewagen mit einem bei Zelt und Solarpanel. Das intressierte mich, so ging ich rüber und fragte ihn, was er damit lädt, wo man eins bekommt und was das ungefähr kostet. Er lädt damit seine zweite Autobatterie (nartürlich hat seiner 2!) über die sein Kühlschrank und die Handys laufen. Er konnte es nur empfehlen, aber ich glaube, er lächelte ein wenig über unseren kleinen Flitzer. 😉 Generell waren wir so ziemlich die einzigen die keinen Geländewagen hatten, geschweige denn ein Wohnanhänger. Nur am Ende des Platzes sahen wir einen Toyota Yaris mit 2 Zelten, da waren wir dann nicht mehr die kleinsten! 😉 Aber jeder fängt klein an, denn wir waren auch (glaube ich) die jüngsten auf dem Platz.

Nach dem Frühstück, wuschen wir unser Geschirr im Waschraum, so richtig Camper-Style. Dann breiteten wir unsere ganzen Sachen vom Schlafen aus: zum lüften und trocknen in der Sonne, die immer wärmer wurde, so dass wir dann auch zum ersten Mal unsere kurzen Hosen anziehen konnten. =) Weil wir sowieso gerade fast alles draußen hatten, beschlossen wir nochmals alles im Auto um zu sortieren und besser zu organisieren. Mal sehen wie oft wir das noch machen. Es dauerte über 3 Stunden bis wir dann endlich alles wieder im Auto hatten, aber wir waren zufrieden (bis jetzt) mit dem neuen System. Am Ende unserer Reise ist es dann perfekt!

Wir fuhren vom Platz und auf den Besucher-Parkplatz des Nationalparks. Hier wanderten wir noch einige Zeit in der herrlichen Natur herum. Bestaunten hohle, riesige, von innen verkohlte Bäume von den sogar noch einige lebten. Wahnsinn, wie sich die Natur der ständig brennenden Umgebung angepasst hat. Auf einem Schild erfuhren wir, dass wenn die Bedingungen zu hart sind, sie aufhören zu wachsen. Quasi eine Art Ecomodus. Sobald die Umwelt wieder besser ist, blühen sie auf zu neuem Leben.

Nun war es dann auch schon 4 Uhr und wir wollten im Hellen noch bis Port Augusta kommen, unserem nächsten Zwischenstopp. Bis wir da angekommen waren, hatten wir schon einen mächtigen Hunger (unsere letzte Mahlzeit war das Frühstück). Kathy wollte unbedingt Cabonnara essen gehen, so suchten wir uns ein Restaurant wo wir welche essen konnte. Ich entschied mich für einen Burger mit Bier! 😀 Kathy nahm noch eine Cola dazu und schwups waren wir 45$ (ca.30€) los! In einem Schnellrestaurant, wo du deine Bestellung am Tresen aufgeben musst (das ist hier normal). Aber es hat köstlich geschmeckt!!!

Wir machten uns nach dem Essen auf die Suche nach einem Camping-Ausstatter und wurden in einem Marine-Shop fündig. Als wir unserem Gaskocher dem Ladenbesitzer vorführen wollten, um ihn zu zeigen ob die kleine Flamme normal sei, bekam der gleich eine Panikattacke: „Nicht in meinem Laden!!!! Draußen!!!“ Auf Zündquellen sind die „Aussies“ nicht so gut zu sprechen! 😉 Er brachte uns in den Hinterhof und gab uns auch gleich einen Neuen zum testen mit. Der Neue brannte wesentlich besser und bei ihm ließ sich die Flamme auch regulieren, bei unserem gab es nur aus oder an. Wir kauften den Neuen und auch gleich noch neue Gasdosen.

Jetzt mussten wir nur noch schnell einkaufen, denn wir wollten noch im Hellen (nachts hüpfen so viele Kängurus auf der Straße) auf unserem heutigen Standplatz angekommen. Aber da wir fast alle Vorräte auffüllen mussten und uns den größten Supermarkt der Stadt ausgesucht hatten, klappte das nicht mehr. Nachdem wir unseren Einkauf bezahlt hatten und verstaut hatten, fuhren wir zu unserem außerhalb der Stadt liegenden Rastplatz. Wie bei uns ist „Wild-Campen“ hier verboten und wir wollen nicht ausprobieren, was es an Strafe kostet, wenn man nicht auf einen dafür vorgesehenen Platz steht. Diese „Campingplätze“ sind neben der Straße, die man gratis nutzen darf. Es handelt sich dabei um einfache Raststätten, die nicht mal asphaltiert sind sondern einfach nur mit dem roten Sand bedeckt sind, der sich überall ab und reinsetzt. Aber das ist Australiens-Backpacker-Life!

Dort angekommen waren wir froh, dass wir nicht die einzigen waren, die heute Nacht dort schliefen. Wir waren zwar wieder die Kleinsten, aber mit uns standen noch 3 Geländewagen mit Anhängern, später kamen auch noch einige. So machten wir uns für die Nacht bereit. Außerdem hatten wir gleich die Möglichkeit unseren neuen „Herd“ bei einer Tasse Tee zu testen, er ging einfach wesentlich schneller. Obwohl uns der Verkäufer geraten hatte den Alten „zum Himmel zurück zu senden“, entschlossen wir beide zu behalten, denn damit hatten wir 2 und somit DOPPELTE Power?!

Durch die letzte Nacht waren Kathy und ich dann auch gleich mal in unserem „Himmelbett“.

Unsere erste Nacht im Auto!