Donnerstag, 19.Oktober, Tag 106:

Endlich regnete es nicht mehr. Bevor wir unser Zimmer verlassen mussten, nutzten wir es nochmal aus, dass wir hier duschen konnten. Wir gaben den Schlüssel ab und machten uns Frühstück. Als wir gesättigt waren, verräumten wir den Rest ins Auto und stellten unsere Ordnung wieder her. Dann machten wir noch einen Spaziergang am Strand.

Der war wieder sehr schön, haute uns jetzt aber nicht von den Socken. Vor dem Strand war ein Holzsteg auf dem man entlang gehen konnten. Wir kamen an einem coolen Geflecht aus Ästen von einem Baum vorbei, bevor wir uns auf einer Bank niedersetzten.

Hier hatte man vom schattigen Grün der Bäume aus (die Sonne war heute aber eher hinter den Wolken versteckt) einen sehr schönen Blick auf den Strand und das Meer. Außerdem sah man die einzigen Felsen die es auf diesem langen Strand gibt, stand auf einem Schild neben uns.

Wir kehrten zurück und verließen Harvey Bay, auch als wir heute an der Rezeption nachgefragt hatten, konnte man uns nicht so richtig sagen, was man sich hier unbedingt noch anschauen sollte, außer dem üblichen Kram: Museum, Aquarium…. Daher machten wir uns auf in die nächste Stadt: Maryborough. Die war nur 45km entfernt und sollte einen schönen Stadtkern haben. Nach weniger als einer Stunde waren wir auch schon da. Außer einem kurzen Nieselregen war es bisher trocken geblieben. So konnten wir einen trockenen Spaziergang durch den „Queens Park“ machen. Gleich am Anfang war eine Gedenk-Statue vom Krieg,

gefolgt von einem witzigen Wasserspender mit Fröschen drauf

und einem Spielplatz, der in einem Baum mit vielen hängenden Ästen integriert war.

Über eine Rasenfläche kamen wir vorbei an einem schönen Brunnen zum Fluss.

Wir gingen ein Stück an diesem entlang und konnten so den Blick über ihn schweifen lassen. Parallel dazu verlief ein Schienen-System nur leider sahen wir keinen Zug, um sehen zu können, ob er auch von den Güterverkehr benutzt wird. Außerdem sahen wir 3 Kanonen, doch ein Schild mit einer Erklärung zu diesen fehlte.

Wir gingen weiter in die Stadt rein und kamen an einigen alten Gebäuden vorbei, die gut instand gehalten worden sind, aber auch an welchen die es mal wieder nötig hätten (aber davon erstaunlich wenig). Die meisten Gebäude hatten immer noch eine öffentliche Funktion: Post, Gericht, Verwaltungsgebäude usw., doch natürlich auch welche in den Geschäfte, Hotels, Restaurant oder Cafes integriert sind. Was mich immer wieder wundert, dass hier soviel historische Gebäude gepflegt und genutzt werden, wo sie bei uns entweder verfallen gelassen oder abgerissen werden.

So hatten wir einen schönen Spaziergang durch die historische Stadt, die in einem Gebäude endete, welches gratis die Geschichte der Stadt ausstellte.

Nach einem kurzen Stopp bei Aldi ging es auch schon wieder auf den Highway. Damit wir nicht den ganzen Tag stumpf auf der Schnellstraße verbringen, bogen wir auf den „Tourist-Drive 6“ ab. Man weiß aber nie was einem bei diesen „Touristen-Straßen“ erwartet. Diese war einfach nur ein kleiner Umweg von 11km, der uns durch eine ländliche Region geprägt führte. Hauptsächlich sahen wir Farmen mit Kühen, obwohl es nirgendwo zum stehen einlud, hatte uns die kurze Strecke durch eine Abwechslung gebracht.

Da wir morgen oder übermorgen uns Brisbane anschauen wollen, fuhren wir heute noch so dicht wie möglich an die Stadt heran. Unterwegs hatten wir nicht Interessantes für uns gefunden. Doch als wir endlich vom Highway abbogen, wir hatten extra eine andere Strecke ausgewählt als auf dem Hinweg, und ins Landesinnere fuhren, wechselte sich sofort die Landschaft. Überall sahen wir jetzt grüne Hügel, die Straße war schön kurvig und es war einfach generell interessanter zum Fahren.

Gegen 18 Uhr wurde es recht schnell dunkel. Wir beschlossen den nächsten Rastplatz zu nehmen und nicht den Geplanten, dafür hätten wir noch eine knappe Stunde fahren müssen. Glücklicherweise gibt es auf der Strecke reichlich freie Campingplätze und so fanden wir in einem kleinem Örtchen auf einen schönen, zu dem es sogar sehr saubere Klos und eine gratis Dusche (mit warm Wasser) gab. Außer einer Suppe gab es heute nichts mehr, wir hatten beide keinen großen Hunger. Wir spielten noch 2,5 Runden Skip.Bo bevor unser letztes Spiel der Regen abbrach und legten uns ins Auto. Wir schauten noch ein, zwei Folgen unserer Serie, bevor uns die Augen zu vielen.