Freitag, 20.Oktober, Tag 107:

Am Morgen schien wider die Sonnen und vom Regen war nichts mehr zu sehen. Wir frühstückten im Sonnenschein und nachdem ich noch eine Dusche genommen hatte, fuhren wir weiter. Wir hatten uns eine schöne Strecke ausgesucht, die nicht auf eine Autobahn oder Schnellstraße entlang führte, obwohl es ein bisschen schwer war unserem Navi das zu verklickern. Doch nach ein bisschen um her probieren hatten wir endlich die gewünschte Route. Über eine kleine Landstraße fuhren wir durch eine grüne Landschaft

bevor wir dann an den See Wivenhoe ankamen. Hier blieben wir einige mal am Rand der Serpentine stehen und bestaunten den wunderbaren Ausblick auf den großen See.

Wir kamen noch an einem Staudamm vorbei,

bevor wir von der linken auf die rechte Seite des Sees wechselten.

Die Straße führte uns direkt in den D’Aguliar NTP, ein kleiner Regenwald kurz vor Brisbane. Wir fuhren durch einen fantastischen grünen Wald und blieben als erstes beim „Wivenhoe Lockout“ stehen. Am Parkplatz angekommen, „quietschte“ der ganze Wald. Ich dachte erst, dass etwas mit unseren Bremsen oder so nicht in Ordnung ist. Doch ich musste feststellen, dass es tatsächlich die Vögel hier in den Ästen waren. Aber hört es euch selbst an:

Ein kleiner Rundgang führte uns zu einer Plattform auf der wir nochmal eine schöne Aussicht auf den „Lake Wivenhoe“ hatten.

Durch den Dschungel ging es wieder zurück auf den Parkplatz und wir fuhren weiter. Auch die nächste Aussichtsplattform bot einen fantastischen Ausblick auf die Landschaft vor uns. Man konnte weit ins Land sehen. Vor einem breitete sich der Regenwald wie ein großer, grüner Teppich aus und wellte sich am Horizont zu Hügeln, die irgendwann im Blau des Himmels verschmolzen.

 

Auf dem Rückweg zum Auto sahen wir auf dem Geländer noch interessant gefärbte Ameisen, doch die waren flink, es war schwer sie zu fotografieren ohne das, dass Bild verschwommen wurde, weil sie sich so schnell bewegten.

Und weiter ging die wunderbare Fahrt durch den Urwald. Vorbei an Palmen, Eukalyptus-Bäumen und noch viel mehr Pflanzen in allen möglichen Formen und Farben. Es dürfte eine sehr beliebte Strecke sein. Unterwegs kamen uns jede Menge Motorradfahrer entgegen. Kann ich gut nachvollziehen. Die Strecke ist sehr kurvig, bilderbuchartig mit dem Regenwald rechts und links von der Straße und sehr abwechslungsreichen Gefällen. Einmal kam uns sogar eine ganze Kolone von sicher über 30 Trikes (dreirädige „Motorräder“) entgegen. Damit ihr euch das vorstellen könnt, habe ich mal einen Teil der Strecke gefilmt:

Als der NTP zu ende war, befanden wir uns auch schon in Brisbane. Wir fuhren direkt in die Großstadt hinein (2,2 Millionen Einwohner) und wollten zur Touristen-Information. In der Nähe von dieser angelangt, war es wie erwartet schwierig einen Parkplatz zu finden. Kurzerhand fuhren wir in ein Parkhaus. Doch als wir ein Parkticket zogen und nebenbei die Preisliste lasen, fielen wir fast vom Glauben ab: für bis zu 30 Minuten waren es schon 6 Dollar, bei einer Stunde immerhin schon 10$ und weiter schauten wir lieber erst gar nicht. Doch wir waren schon drin und konnten ja schlecht, wieder rückwärts raus fahren. Daher bissen wir in den saureren Apfel. Großartig andere Optionen hatten wir eh nicht.

Daher beeilten wir uns in die Touristen-Information zu kommen. Hier war eine sehr hilfreiche, ältere Dame, die uns gerne weiterhalf. Schnell hatten wir einen Stadtplan und einige Ausflugsziele. Außerdem wurde vor der Tür gerade ein Markt aufgebaut, den sie uns auch empfahl. Da nun bald Kathy´s Geburtstag ansteht, kaufte ich auch gleich ihr Geschenk dort: zwei Eintrittskarten für drei Vergnügungsparks in der Nähe, die wir auf der Herfahrt schon gesehen hatten, für einen super Preis (7 Tage- 90$ pro Person- 3 Parks!).

Nachdem wir alles hatten, beeilten wir uns wieder zum Auto zu kommen. Beim Parkticket-Automaten hatten sich auch schon 13 Dollar angesammelt! Wir fuhren wieder raus aus der Tiefgarage und versuchten noch einen günstigeren Parkplatz in der Nähe zu finden. Doch überall gab es nur 2-Stunden-Parkplätze, die zwar etwas günstiger waren (1,60$/h), aber alle belegt. Dann gaben wir es auf. Es war jetzt kurz nach 4 Uhr und wir hatten keine Lust mehr stundenlang einen Parkplatz zu suchen. Selbst wenn wir einen gefunden hätten, hätten wir die ganze Zeit auf die Uhr schauen müssen, damit wir rechtzeitig am Auto zurück sind, weil mit Strafen sind sie hier nicht zimperlich.

So wuselten wir uns durch den Feierabendverkehr eine dreiviertel Stunde aus der Stadt raus. In einer Vorstadt von Brisbane hatten wir einen freien Campingplatz dank unserer App gefunden. In den Kommentaren hatten wir schon gelesen, dass man hier besser früher kommt, da der Platz recht schnell voll ist (kann man sich denken bei der Nähe zur Großstadt). Als wir ankamen hatten wir noch recht viel Auswahl, es standen auch schon einige, doch gegen Abend war der kleine Platz dann echt voll. Einige blieben sogar draußen stehen, obwohl da extra Parkverbotsschilder waren, dass interessierte aber niemanden. Außerdem war auch vor dem Campingplatz ein Schild auf dem stand, dass (wieder einmal) nur „self-contained“ Fahrzeuge erlaubt sind, zu deutsch: Selbstversorger-Fahrzeuge (mit eigener Toilette und Dusche). Aber auch das schien hier niemanden wichtig zu sein. Außer uns standen noch dutzende andere Backpacker-Autos da, zu mal in dem kleinem Park eh eine öffentliche Toilette ist.

Wir stellten uns auf einen freien Platz, wobei wir schauten, dass wir möglichst platzsparend parkten, so dass auch links und rechts neben uns auch noch Fahrzeuge stehen konnten (im Gegensatz zu manch anderem). Wir holten unsere Stühle raus und genossen die letzten Sonnenstrahlen. Als die Sonne untergegangen war, spielten wir 2 Runden Skipo.Bo und machten uns danach ans Abendessen. Nach dem Abendessen spielten wir noch weiter bis es uns dann zu frisch wurde. Im Auto schauten wir noch ein bisschen fern bis wir zu müde waren.