Samstag, 26.August, Tag 52:
Ich hatte sehr gut geschlafen, Kathy nicht so. Sie war nachts mehrfach wach geworden, weil wir zwischen Highway und Eisenbahnschienen genächtigt hatten. Das Frühstück fiel recht karg aus, da wir kein Brot mehr hatten und die Milch für’s Müsli sich bei der Wärme auch mal wieder verabschiedet hatte. So gab es trockne Cornflakes und Kekse.
Beim Abwasch verabschiedeten wir uns von dem französischen Pärchen und tauschten noch ein paar Reisetipps und Erfahrungen aus.
Auch wir machten uns auf den Weg. Unser Rastplatz war gleich neben einem alten Damm, den Manton-Damm. Den schauten wir uns als erstes an. Wir bekamen einblick in die Geschichte des Damm´s. Wie lange es ihn schon gibt (1944) und welche Rolle er für Darwin und im Krieg gespielt hat.
Auch die 2 Pumpen-Häuser wurden auf Tafeln ausführlich beschrieben. Welche Pumpen wann darin waren, teilweise mit Seriennummer warum auch immer (vielleicht für Technik-Fans), und welche Aufgaben sie hatten.
Heute betreibt eine elektronische Pumpe in einem separaten Container alles. Früher musste mindestens immer einer vor Ort sein und täglich alles überprüfen. Eigens dafür wurde auch ein Wohnhaus neben dem Wasserwerk errichtet, bei dem wir uns nicht sicher sind ob es heute auch noch bewohnt ist. Es stand ein Auto vor der Tür allerdings ohne Vorderräder und eine Satellitenschüssel sah auch recht neu aus….
Beim 2. Pumpen-Haus konnte man durch ein Gitter schauen und die originale erste Diesel Pumpe sehen. Sie war wohl mal restauriert worden, denn sie erstrahlte in nicht abgenutzten Farben, aber diese verschwanden unter massenhaft Spinnweben.
Über eine Treppe gelangten wir nun endlich zum eigentlich Damm. Der war gewaltig und gesperrt für den öffentlichen Zutritt. Wäre ja zu schön gewesen! So mussten wir links auf einen Hügel steigen um einen besseren Blick auf den Damm und den dahinter liegenden See zu bekommen. Leider wurde die Sicht ein wenig durch die vielen Bäume versperrt, aber man hatte trotzdem eine schön Sicht auf den großen See, wo 2 Boote sogar zum Wakeboarden unterwegs waren.
Mit dem Auto fuhren wir eine kurze Strecke bis nach Batchelor, dem letzten kleinen Ort bevor wir in den Nationalpark kamen. Hier kauften wir noch ein paar Sachen ein für die nächsten Tage und gingen danach in die Touristen-Information, die in dem kleinen Ort natürlich gleich gegenüber war.
Eine freundliche ältere Dame begrüßte uns so gleich in dem kleinen Büro und erklärte uns gerne wo wir was anschauen können, was beliebt ist und wo wir übernachten können. Sie stattete uns noch mit einer Karte und 2 Info-blättern über die Wanderwege aus und wünschte uns einen schönen Aufenthalt.
Wir bedankten uns und brachten dann die letzten 50 Kilometern zu unserem Campingplatz für heute Nacht hinter uns. Wir hatten im Internet gelesen, dass man früher kommen soll, weil die Plätze schnell voll sind und es war auch noch Wochenende. Doch gegen Mittag hatten wir noch eine reichliche Auswahl an Plätzen. Wir reservierten uns einen und machten erstmal Mittag. Nach dem Mittag ruhten wir uns ein wenig aus und genossen sitzend die Sonne. Am Nachmittag gingen wir dann zu den nahe liegenden Wasserfällen, den Florence Falls. Uns erwartete ein wunderschönes Wasserloch mit zwei Wasserfällen.
Wir hüpften in das erfrischende Wasser und genossen unsere ersten richtigen Wasserfälle in Australien. Und natürlich waren Fotos von uns unter den Wasserfällen Pflicht. ?
Wenig später holte ich das Schnorchel-Set und wir erkundeten den Grund des See´s. Kathy schaffte es sogar ein paar Fische mit der Kamera einzufangen, die hier zahlreich waren.
Als wir schon wieder draußen waren sahen wir noch 2 Deutsche, was auch sonst, die tatsächlich von einer Klippe in den nicht all zu tiefen See sprangen. Aber… es passierte ihnen nichts, wir wollten es dennoch nicht ausprobieren.
Später erzählten sie uns, dass sie nicht mal am Boden angekommen wären. Denn wir teilen uns einen Stellplatz mit ihnen. Nach dem wir fast zeitgleich hoch gegangen waren, kamen sie wenig später mit ihren Jeeps auf das Gelände und mussten feststellen, dass kein Platz mehr frei war.
Aber die Stellflächen sind sehr großzügig gestaltet und wir boten ihnen an sich bei uns dazu stellen zu können, was sie dankend annahmen.
Jetzt waren wir also 7 Deutsche und eine Österreicherin. Sie waren eine Gruppe wo von 17-30 Jahren alles vertreten war. Kennen gelernt hatten sich alle gestern in einem Hostel in Darwin und spontan beschlossen eine Weile zusammen zu reisen. Der Litchfield Nationalpark war ihre erste gemeinsame Station.
So verbrachten wir einen gemeinsamen Abend auf deutsch, später mit Lagerfeuer bis Mitternacht bis dann alle schlafen gingen.
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