Tag 94 – 99:

Samstag, 7.Oktober:

Der Morgen begann wie gewohnt. Beim Frühstück besuchte uns noch eine Krähe mit richtig gelben Augen, das war ein Foto wert.

Und wenig später waren wir wieder auf der Straße. Weitere knapp 500km lagen vor uns. Weite Felder, Wiesen und einige Wälder zogen an unserem recht ereignislosen Tag vorbei.

Am Abend suchten wir uns einen Rastplatz, auch der war wieder recht groß. Doch auch hier waren wir fast alleine. Ich entzündete ein Feuer und fand beim Holz sammeln ein anderes Backpacker-Paar. Sie hatten auch wieder einen Kombi und wieder das Nachfolger-Modell von unserem. Ich lud sie ein zu uns ans Feuer zu kommen, sie nahmen gerne an.

Es stellte sich heraus, dass sie ein deutsch-amerikanisches Paar waren. Sie hatten sich in Indonesien kennen gelernt bei ihrem Tauchlehrer-Schein. Im Anschluss hatten sie beschlossen nach Australien zu reisen. Hier hatten sie sich dann das Auto gekauft und sind auf den Weg nach Melbourne, weil es da wohl für ihn Arbeit gibt. Momentan leben sie wohl von ihrem Geld, aber da sie wohl zu „alt“ für ein Work-and-Travel-Visum (31 Jahre) ist, soll er dann die Reserven auffüllen. Außerdem würden sie schnurstracks nach Melbourne durchfahren, ohne irgendwo stehen zu bleiben (höchstens für Pausen und zum Schlafen) oder sich was anzuschauen. „Es ist eh alles das Gleiche!“ war ihre Aussage. Verstehen wir zwar nicht ganz, weil es über 2000km sind bis Melbourne und nur Auto fahren einfach stumpf ist, aber müssen sie ja wissen.

Wir unterhielten uns noch eine Weile, dann verabschiedeten sie sich. Kathy lud noch Beiträge hoch, während ich das Feuer am Leben hielt. Irgendwann war es zu unserem Erstaunen fast 1 Uhr und wir sahen zu, dass wir ins Bett kamen. Draußen war es jetzt auch schon bitterkalt.

Sonntag, 8.Oktober:

Am Morgen sahen wir die anderen noch wegfahren. Wir frühstückten gemütlich, dabei belästigten uns wieder einmal reichlich Fliegen. Danach fuhren auch wir los. Vor uns lagen reichlich Kilometer… und diese zogen sich so dahin…..

Unser Highlight des Tages war eine Teil der Strecke: Wir fuhren auf der längsten geraden Straße Australiens 90 Meilen (146,6 km) schnur geradeaus.

Doch auch hier gab es nicht viel zu sehen

außer extrem viele tote Tiere (hauptsächlich Kängurus, aber auch Vögel oder mal ein Schaf).

Gegen Abend erreichten wir den „Madura-Pass“, hier gab es eine Tankstelle und ein Motel. Wir wollten bei ihnen duschen. Ich ging also zur Rezeption und kaufte „ zwei mal duschen“ für 8 Dollar. Ich bekam einen PIN-Code für die Toiletten auf zwei kleine Zettel geschrieben und einen Dusch-Chip. Nur einen? Ich fragte nach…. Nur bei den Damen-Duschen braucht man diese, bei den Männern war es quasi unbegrenzt……. Ich hatte es schon irgendwo in den Kommentaren gelesen bei unserer App, konnte es aber noch nicht so richtig glauben, dass sie das hier wirklich so praktizierten.

Dementsprechend groß war der Ärger bei Kathy, die schon die letzten 2 Male kalt geduscht hatte. Ich ging nochmals zur Rezeption und fragte wie lange so ein Chip denn das duschen ermöglicht. Völlig aufgebracht entgegnete mir die ältere Lady hinter dem Tresen „5-7 Minuten und das reicht völlig zum Duschen aus!“ und ihr Chef (nehme ich mal an) kam auch gleich ganz aufgeregt aus dem Büro nebenan : Das sei lange genug, er habe nun mal so teure Wasserpreise hier, die auch nicht er macht und wir sollen froh sein, dass wir hier überhaupt duschen dürfen. Ihm reichen schließlich auch weniger als 5 Minuten. Zurück bei Kathy, ging diese mich jetzt auch noch an. Ich konnte es ja verstehen, dass sie endlich auch mal in Ruhe duschen wollte. Daher bot ich ihr an, doch einfach bei den Männer duschen zu gehen. Das wollte sie aber auch nicht. Das reichte mir. Ich brachte den einen Chip zurück und fragte ob ich einfach unser Geld wieder haben konnte. Es ging! Ich hatte keine Lust mehr auf weitere Diskussionen!

Wir vertagten das „Projekt: Duschen“ auf morgen und fuhren zu unserem Rastplatz für heute Nacht. Der war witziger Weise fast gegenüber von dem Roadhouse, obwohl diese sowohl Zimmer im Motel sowie auch Stellplätze auf ihrem Caravan-Park verkauften. Doch wir wollten hier nicht schlafen. Warum auch? Wenn sie schon bei den Duschen so lustige Preise und Zeiten haben! Über einen kleinen steinigen Feldweg gelangten wir auf das Plateau über dem Pass. Von hier hatte man eine herrliche Aussicht auf die Umgebung.

Wir waren mutterseelenallein auf dem Platz. Doch das störte uns gar nicht so sehr, viel schlimmer war der eiskalte Wind, der hier oben kräftig wehte. Schnell suchte ich noch ein wenige Holz zusammen und entzündete ein wärmendes Feuer. Das Auto stellten wir als Windschutz davor, damit ließ es sich dann halbwegs aushalten. Während ich das Essen machte, lud Kathy wieder neue Beiträge für euch hoch. Nach dem Essen gingen wir auch bald schlafen, wir waren müde, doch hauptsächlich wollten wir ins warm Bett.

Montag, 9.Oktober:

Morgens war der Wind nicht mehr so kalt und stark, aber immer noch da. Daher waren wir recht froh über unser morgendliches Feuer von dem es Toast, Kaffee, Tee und Rührei gab. Wir machten noch ein paar Fotos von der herrlichen Aussicht, gegen 11 waren wir abfahrbereit. Und los ging´s!

Wieder über 500km durch Australien, was einfach mal nichts ist in dem großen Land, weiter Richtung Ostküste. Auch diese waren recht ereignislos. Ab und zu sahen wir einfach mal mitten in der Pampa einen Zebra-Streifen.

 

Wir haben keine Ahnung warum sie da sind, doch wir fanden es dennoch witzig, vielleicht für die Kängurus, denn die lagen immer noch rechts und links in regelmäßigen Abständen tot am Straßenrand.

Ein weiteres „Highlight“ war dann wieder einmal die Grenzüberschreitung von West nach Süd-Australien. Hier gab es wieder die bekannte Obst-und Gemüseinspektion, von der wir ja schon geschrieben haben, doch da wir raus fuhren, bekamen wir keine Kontrolle. Gleich dahinter war eine Tankstelle. Wir hielten an mit der Hoffnung, vielleicht ein paar Lebensmittel abzustauben. Doch der Plan ging nicht auf, es kam keiner vorbei. Alle kannten das scheinbar und hatten vorgesorgt. Ich konnte nur 2 Südamerikaner warnen, die es nicht wussten. Aber sie hatten nicht soviel Obst oder Gemüse, das wenige was sie hatten, schafften sie selbst zu essen.

So gingen wir hier nur duschen. Hier war das Duschen auch wieder nur mit Chips möglich, doch diesmal für beide Geschlechter und 10 Minuten. Kathy nahm vorsichtshalber zwei, brauchte aber nur einen und konnte den anderen zurück geben. Mir reichte einer, ich brauchte nicht mal die ganze Zeit und drehte das Wasser ab bevor die Zeit ausgelaufen war. Ich hatte zwar kurzfristig überlegt, die komplette Zeit zu nutzen, ich hatte ja schließlich volle 3 Dollar für 10 Minuten bezahlt und 1,50 werden sie mir wohl nicht rückerstatten. Aber mir wurde es zu blöd einfach nur so unter der Dusche zu stehen und machte lieber einen auf Umweltheld „Wasser sparen“.

Außerdem hatten wir noch einen langen Weg vor uns und auch nicht mehr so viel Zeit. Ich machte noch Bilder von dem Wegweiser, der die Distanz zu allen möglichen Städten in der Welt angab und von dem (hässlichen) Riesenkänguru mit einem Bierkrug.

Dann fuhren wir weiter, vorbei an Schildern die uns vor Kängurus, Wombats und Kamelen warnten. Kamele haben wir keine gesehen, Wombats nur tot und bei den Kängurus sind wir uns nicht sicher ob wir mehr lebende oder tote gesehen haben.

Gegen Abend fuhren wir im Sonnenuntergang in einen schönen Wald. Der sicher auch am Tag schön ist, doch im abendlichen Sonnenlicht einfach märchenhaft war. In diesem schönen Fleck Natur durften wir heute schlafen. Die Raststätte war mitten im Wald und führte ein gutes Stück weg von der Straße. Der Platz war ein wenig verzweigt mit Wegen zwischen den Bäumen, dennoch recht groß und wieder waren es mit uns nur 3 Autos. Aber generell waren heute nicht so viele Autos auf der Straße gewesen. Wir suchten uns einen Platz wo es auch eine Feuerstelle schon gab. Das Holz sammeln war heute nicht schwer und so brannte wenig später unsere „Heizung“ für den Abend. Während ich Essen machte, lud Kathy wieder was hoch. Satt und platt vom Tag, Auto fahren kann so anstrengend sein……. gingen wir auch bald schlafen.

Wir würden ja sagen es war früh, dass wir zu Bett gingen (eigentlich 21 Uhr), doch wir hatten heute wieder einige Zeitzonen überquert, so dass wir die Uhr insgesamt um 2 Stunden vorstellen mussten, damit war es 23 Uhr als wir uns ins Traumland verabschiedeten. 😉

Dienstag, 10.Oktober:

Wunderschön begann der Morgen im Wald und dafür das es in der Nacht doch wieder recht kalt war konnte man nachdem Aufstehen direkt wieder auf die kurzen Sachen wechseln. Im Sonnenschein nahmen wir unser Frühstück ein, machten uns danach startklar und waren wieder „back on the road“.

Wieder flogen 700km an uns vorbei. Die Landschaft begann sich zu verändern und als wir gegen Abend wieder an den Ausgangspunkt unserer Reise nach Norden kamen, wir passierten die Raststätte auf der wir eine der ersten Nächte im Auto geschlafen hatten, konnten wir es gar nicht so richtig glauben, dass es schon fast 3 Monate her ist (ein viertel Jahr!). Das war kurz vor Port Augusta, die erste Stadt die wir mit unserem Auto nach dem Kauf besucht haben. Es war ein bisschen wie „heim kommen“ auch wenn wir nur ein paar Tage hier waren. Doch in der Zeit sind wir hier soviel durch die Stadt gefahren, weil wir so viel angeschaut und besorgt/erledigt haben, dass uns die Straßen schon sehr vertraut vorkamen. Daher wussten wir auch welche Tankstelle die günstigste ist und hauten uns bei ihr den Tank voll. Nach einer kurzen Pause überquerten wir DIE Brücke, sie teilt den einen Stadtteil vom anderen und gefühlt fuhren wir zum hundertsten Mal über diese! 😀

Dann verließen wir auch schon wieder Port Augusta (hatten wir uns ja schon angeschaut) und fuhren in die Berge. Sieh sahen im Sonnenuntergang fantastisch aus und so anderes als das was wir in letzter Zeit gesehen haben, schon fast ein bisschen künstlich.

Nach den ersten Kurven der Pass-Straße befand sich unser heutiger „Campingplatz“ auch in einer Kurve mitten im Grünen. Auf der Nachbar-Wiese blökten Schafe, außer uns war nur ein weiteres Auto auf dem Platz, aber wir parkten quasi auf der andere Seite der Raststätte, weil der steinige Feldweg zu ihnen runter so aussah als wenn er nichts gutes mit unserem Unterboden vor hat.

Auch hier waren wieder ein paar Feuerstellen, wir suchten uns eine aus. Da hier scheinbar nicht oft Feuer gemacht wird, war es nicht schwer Holz zu finden. Kathy lud in der Zeit wieder einen Beitrag rauf,

doch bald darauf begann es zu regnen. Schnell gingen wir ins Auto, aber so schnell es angefangen hatte, so schnell war es auch wieder vorbei. Die ganze Zeit tropfte es immer wieder mal, so dass wir unser Abendessen unter der Heckklappe einnahmen. Es hatte aber nicht das Feuer ausgemacht und wir konnten mit der Glut noch unsere Toast´s machen.

Danach wurde uns das Wetter zu doof und wir gingen ins Bett. Während wir noch was lasen und eine Serie schauten, hörten wir die ganze Zeit den Regen auf das Dach trommeln. Ein Glück hatten wir nicht das Zelt aufgestellt, als wir heute in der Region angekommen sind, war es richtig schön warm, so dass diese Überlegung aufkam. Doch wir schlafen lieber nur mit weniger Sachen als mit nassen Zeltwänden! 😉

Mittwoch, 11.Oktober:

Obwohl der Regen die ganze Nacht mich immer mal wieder aufwachen lassen hat, war am Morgen erstaunlich wenig Wasser was runter gekommen ist. Ich hatte extra das Geschirr und den Topf für den Abwasch aufs Dach gestellt um es einzuweichen und das Wasser aufzufangen, doch viel war es nicht. Der Himmel blieb bedeckt und immer wieder kamen Tropfen runter. So dass wir beim Frühstück wieder unter der Heckklappe saßen, aber von hier konnten wir eine Herde Wildpferde beobachten am Hang gegenüber.

Nachdem die Morgenroutine getan war, ging es auch schon wieder los. Weitere mehr als 600km warteten auf uns!

Es stellte sich heraus, dass es ein perfekter Tag zum Auto fahren war. Nahezu die ganze Zeit regnete es, teilweise mit Aquaplaning und Sicht unter 50 Meter. Außer einem Tank-Stopp, hielten wir nicht an. Gegen Abend ließ der Regen etwas nach. Damit waren auch wieder sämtliche Tiere unterwegs. Eidechsen und Schlangen probierten sich in Mutproben oder Selbstmordversuchen. Kängurus waren mitten am Tag (eigentlich untypisch) am Straßenrand und testeten deine Aufmerksamkeit, hüpften aber Gott sei dank immer wieder weg. Im Gegensatz zu einem Emu, der uns fast ins Auto rein gerannt wäre. Hupen interessierte ihn nicht und nur weil ich ein Stück von der Straße runter, an ihm vorbei fuhr, hatten wir keinen Zusammenstoß mit ihm. Sein Federkleid haben wir definitiv gestreift. Doch nachdem er nur einen minimalen Ausweichschritt auf der Mittellinie nach rechts gemacht hatte, drehte er prompt auf der Stelle um und setzte gemächlich, unbeeindruckt seinen Weg auf die linke Seite fort. Das er von dem hinter uns fahrenden Auto nicht erwischt wurde, grenzt an ein Wunder.

Der Adrenalin-Kick reichte bis zur Raststätte für die Nacht. Auf dem Weg sahen wir noch einige Ziegen, die aber meistens glücklicherweise am Rand stehen blieben oder recht schnell mit ihren Zicklein über die Straße waren, so dass man vielleicht ein bisschen langsamer werden musste. Auch als wir auf dem Parkplatz ankamen, was leider eine Lkw-Raststätte war (aber die Einzige in der Umgebung), rannten hier einige Ziegenfamilien umher und tobten fröhlich auf der Straße.

Wie immer entzündeten wir ein Feuer und aßen unsere warme Mahlzeit des Tages. Auch heute waren wir wieder alleine auf dem Rastplatz, ab und zu hielten welche, doch die nutzen nur die Toilette (die einen fürchterlichen Geruch hatte – Plumsklo) und fuhren dann weiter (spät in der Nacht kam noch ein Truck, doch der fuhr in der Früh auch gleich wieder).Beide waren wir recht müde vom langweiligen Auto fahren und gerade als wir beschlossen hatten ins Bett zu gehen, begann es wieder zu regnen. Wir beeilten uns rein zu kommen und versuchten vorher noch alles wind-und wetterfest zu machen, was wir draußen ließen (Stühle, Tisch, Geschirr, etc.). Als wir dann im Auto waren ging es dann richtig los. Der Regen prasselte nur so nieder, schön wird das Auto wenigstens sauber :), und der Wind rüttelte kräftig an unserem Wagen. Zeitweise hatten wir schon Angst wir würden weg geweht werden. Doch irgendwann schaukelte uns der Wind in den Schlaf.

Donnerstag, 12.Oktober:

Der Wind war so heftig, dass wir morgens erst einmal unsere Sachen auf dem Rastplatz zusammen suchen mussten. Und er hatte noch nicht aufgehört, zwar nachgelassen, doch immer noch schneidend kalt. Wenigstens regnete es gerade nicht. Das Feuer wollte natürlich auch nicht brennen mit dem nassen Holz, so machten wir Frühstück mit unserem Gaskocher. Doch auch das war nicht einfach mit dem Wind, der ständig versuchte unsere Flamme aus zu blasen. Eine der wenigen Vorteile der Raststätte neben einem überdachten Tisch war, dass sie ein Klo hatte und durch den starken Wind war der Gestank auch wie „weggeblasen“. 😀

Bald waren wir wieder auf der Straße. Bis zur nächsten Ortschaft hatten wir keine 20km. Hier hielten wir allerdings nur um nochmal auf ein richtiges WC zu gehen. Ich wollte eigentlich auch noch unser Wasser auffüllen, doch nachdem ich die bräunlich-milchige Flüssigkeit in unsere erste Flasche laufen sah, brach ich das schnell wieder ab. Wir fuhren weitere 250km bevor wir in Cobar stehen blieben. Eine etwas größere Stadt auf unserem Weg Richtung Osten. Hier hatten wir alles was wir heute brauchten. Als erstes hielten wir bei einem Waschsalon,

warfen unsere Wäsche ein und fuhren weiter zu einer Tankstelle. Auf unserer genialen Camping-App hatten wir gelesen, dass man bei dieser (wenn man vorher tankt) gratis duschen kann. Da wir so oder so tanken mussten, konnten wir das Praktische mit dem Nützlichem verbinden.

Frisch geduscht kehrten wir zum Waschsalon zurück, hier mussten wir noch kurz warten bis die Waschmaschine fertig war. So konnten wir vor dem Gebäude, die imposante Kirche des Ortes bestaunen,

bevor wir dann die Wäsche in den Trockner übergaben. Zwischendrin kam noch der Betreiber vorbei und fragte uns ob eh alles in Ordnung sei. War es! Während die Wäsche sich nun langsam trocken drehte, knurrte unser Magen. Wir beschlossen unser Mittag bei Subway einzunehmen. Der war nicht weit weg und nachdem wir gesättigt waren, kehrten wir zurück.

Die Wäsche war jetzt auch fertig. Obwohl die Maschinen mit 5 Dollar (Waschen) und 6 Dollar (Trocknen) uns recht teuer vorkamen, war es das eigentlich gar nicht. Hatten wir sonst immer 2 Maschinen für 4 Dollar und 2 Trockner für 3-4 Dollar gebraucht, die meistens ihren Dienst eher schlecht als recht machten (besonders auf dem Campingplätzen), war die Wäsche heute fast sauberer und immerhin trocken nach nur einem Durchgang. Während wir die Wäsche zusammen legten hatten wir einen weiteren netten Small-talk mit dem Eigentümer. Damit war alles erledigt was wir brauchten, wir hatten wieder saubere Schlipies und konnten weiter fahren. Wir schafften weitere 300km, kamen an reichlich Emu´s vorbei

(hier wohnen die also, in den anderen Teilen hatten wir nicht so viele gesehen!) und an einigen Schafen und Ziegen, die nach wie vor Mutproben über die Straße und an dieser machten.

Am Abend waren wir kurz vor Dubbo, einer weiteren Stadt auf dem Barrier Highway im Bundesstadt „New South Wales“, doch bevor wir in der Stadt wieder für einen Campingplatz bezahlen müssen, fanden wir in unsre App ein kleines Privatgrundstück auf dem man gratis die Nacht verbringen durfte. Am Eingang standen einige Schilder: „Dies ist kein 4×4 Park, bleiben sie auf den Wegen!“ (gut da brauchen sie sich bei uns schon mal keine Sorgen machen) „Das Gelände wird Video überwacht!“ (Glaub ich nicht! Es war einfach ein Stück Wiese eingezäunt..) „ Feuerholz sammeln ist ein Akt des Diebstahl! Video überwacht!“ (Doof), aber es kam noch ein weiteres Schild und da war ein Feuer sowieso durchgestrichen, daher viel es sowie so ins Wasser. Außerdem war Glas, Schusswaffen, Feuerwerk, Angeln und was weiß ich noch alles auch verboten, glücklicherweise nicht camping.

Über einen kleinen, matschigen Feldweg gelangten wir auf das Gelände. In den Kommentaren hatten einige geschrieben ein 4×4 Geländewagen wäre empfehlenswert. Doch so schlimm war es nun wirklich nicht. Bei einer etwas größeren Pfütze wichen wir großzügig aus (eigentlich unnötig, weil so tief war sie gar nicht), weil wir Angst hatten in dem Schlamm stecken zu bleiben. Doch unser 200PS Auto und mit den neuen Reifen war es erst recht kein Problem, doch durch das zu weit am Rand fahren, setzten wir blöderweise mal wieder unten auf. Das war auch schon die schlimmste Stelle, anschließend ging es mit einem ganz normalen Feldweg weiter. Nach nur wenigen Metern beschlossen wir stehen zu bleiben. Unser Platz für die Nacht war genau an einem Fluss mit lauter Kakadus und anderen Vögeln um uns herum.

Wir waren wieder mal alleine. Am Anfang hatten wir zwar ein Auto gesehen, doch keine Leute dazu und es sah auch nicht wie ein „Camping-Auto“ aus. Wir stellten unsere Stühle und unseren Tisch auf. Kathy teilte die Skip.Bo Karten aus, während ich uns eine Suppe aufgoß und unsere Toast´s warm machte. Wir spielten 4 Runden, die oh Wunder mal alle ich gewann, dann gingen wir schlafen.