Freitag, 15. September, Tag 72:
Blöderweise hatten wir einen Stellplatz bekommen der komplett ohne Schatten war. So spürten wir die Sonne gleich mit ihren ersten Strahlen und mussten raus aus dem warmen Zelt. Damit wir wenigstens im Schatten frühstücken konnten, baute ich uns kurz ein Sonnensegel aus unserer kleinen Plane. Nachdem unsere Morgen-routine abgeschlossen war, erkundigten wir uns an der Rezeption noch nach dem Weg zu den letzten Grotten des Nationalparks (die die wir noch nicht gesehen hatten) und nach Luft für unsere Reifen, die ja immer noch auf „Gravel-Road-Niveau“ waren, also zu wenig für die Straße und schnelles Fahren.
Mit der Luft sollten wir später nochmal wieder kommen und erst mal die Grotten anschauen. So fuhren wir wieder ein wenig auf der holprigen Straße weiter bis wir dann bei der Joffry George angekommen waren.
Diese lag in beeindruckender Tiefe, daher genossen wir nur den Ausblick von oben, den heute war weder Kletter- noch Wandertag, obwohl das Wasser schon ein wenig einladend aussah. Weiter ging es dann zur Knox Gorge. Hierfür holperten wir wieder 9km über die Schotterpiste bis wir dann vor ihr standen. Man hatte einen unglaublich weiten Blick, sowohl in die Tiefe als auch in die Weite. Aber auch hier stiegen wir aus genannten Gründen nicht weiter ein in die Materie. 😀
So wurden wir nochmal schön durchgerüttelt auf dem Weg zurück zum Campingplatz. Hier hatte nun endlich einer Zeit für uns und wir konnten die Reifen wieder aufpumpen. Während Kathy vor der Rezeption blieb und sich mit ihren neuen Spielkameraden anfreundete, eine schon fast handzahme Eidechse,
fuhr ich mit einem der Mitarbeiter auf deren Betriebshof. Hier war ein Luftkompressor, der wohl schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, mit einer nicht mehr ganz so genauen Druckanzeige. Doch er drückte noch Luft in die Reifen und das war erstmal die Hauptsache, später konnten wir das an der nächsten Tankstelle noch genauer überprüfen.
Ich bedankte mich, sammelte Kathy wieder ein und dann fuhren wir wieder die Strecke zurück Richtung Port Hedland. Wir hätten auch eine andere Route wählen können, die wäre aber länger gewesen. Außerdem hatte man uns davon abgeraten, da hier viele Lkw´s lang fahren und es eine Schotterpiste ist. So fuhren wir erst einmal bis zur Tankstelle. Hier konnten wir dann erstmal Luft ablassen, es stellte sich raus, dass wir zu viel aufgepumpt hatten. Wir gönnten uns noch ein Eis und dem Auto ein wenig Sprit, dann ging´s weiter.
So fuhren wir an diesem Tag knapp 400km bevor wir dann an einer Raststätte anhielten kurz vor 18 Uhr. Während Kathy das Zelt aufbaute, fuhr ich nochmal kurz ein Stück aus der Raststätte raus um ein wenig Holz zu holen. Da haben die anderen auf dem Rastplatz aber schon ein wenig geschaut! Ich habe Kathy raus gelassen, ihr Zelt, einen Stuhl, Wasser und ein Toastbrot (weil es auf dem Stuhl lag) vor die Füße gestellt, dann bin ich wieder losgefahren. Die haben bestimmt geglaubt ich setze nicht einen Hund aus sondern meine Freundin! Was eine Schlagzeile: „Deutscher setzt österreichische Freundin im Outback von Australien aus! Waren internationale Spannung die Ursache?!“ 😀
Als ich wieder kam, nickte unser älterer Nachbar mir zu und hob den Daumen. Aber es war noch keiner gekommen um sich meiner armen, ausgesetzten Freundin anzunehmen, was wohl auch daran lag, dass sie souverän schon das Nachtlager aufgeschlagen hatte. So entzündeten wir wenig später das Feuer auf dem unser Abendessen zubereitet wurde. Als letztes kam auf die Raststätte noch ein Holden Kombi, ähnlich wie unserer nur eine Generation weiter, auf den Platz gefahren. Auch Backpacker, wie wir, ihr Kombi ausgestattet wie unserer (mit Bett und lauter Kisten unter dem Bett auf der Rückbank) und …. wer saß drin….??? RICHTIG! Zwei deutsche Jungs, allerdings haben wir uns nicht mit ihnen unterhalten.
Wir waren nach dem Abendessen auch recht vom Tag, dem Autofahren und der Wärme, geschafft so dass wir bald darauf Schutz vor den Insekten in unserem Zelt suchten.
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