Samstag, 16.September, Tag 73:

Wie gewohnt wachten wir mit der ersten Hitze auf. Es wurde wieder ein kleines Frühstücks-Feuer entfacht auf dem Kaffee und Spiegelei, welches sich als nicht mehr genießbar herausstellte (die Krähen freuten sich), zubereitet. Nach dem wieder alles im Auto verstaut war, konnten wir weiterfahren. Unser heutiges Ziel, Roebourne, lag nicht mal mehr eine Stunde von uns entfernt.

Hier angekommen besuchten wir erst einmal die Touristen-Information, die wieder einmal völlig übertrieben mit einer Klimaanlage heruntergekühlt wurde. Eine nette ältere Dame erzählte uns ein wenig über die Gegend und schaffte es sogar uns den Abstecher nach Point Samson, ein Stückchen nördlicher, schmackhaft zu machen, wo wir ursprünglich nicht hin wollten. Wir bedankten uns herzlich und unterhielten uns noch ein Weilchen mit ihr. Draußen wurden wir überfallen….von der Hitze, die uns wie ein Hammer ins Gesicht schlug!

Das einzige was sie uns in Roeburne empfehlen konnte war ein Aussichtspunkt auf dem in alle Richtung 7 Metall-Aborignal-Männer stehen. Jeder von ihnen symbolisiert einen anderen Stamm und eine eigene Sprache, die sich hier in dem Gebiet alle befinden. Außerdem hat man natürlich von hier aus einen super Ausblick auf die ganze Umgebung. So machten wir einige Fotos und eine kleine Pause auf dem Hügel.

leider passten nicht alle 7 drauf so musste Kathy kurz aushelfen!! =)

Aber als wir dann wieder ins Auto stiegen….mussten wir mit Unglauben feststellen…wir haben einen Riss in der Windschutzscheibe!!! Auf Höhe der linken Ecke hat uns ein Steinschlag genau am Rand getroffen und sich auch gleich zu einem schönen Riss weiter entwickelt. So was Ärgerliches! Doch ändern können wir es jetzt auch nicht mehr, also erstmal weiterfahren damit. Natürlich ist auch gerade Wochenende so dass wir bis Montag nichts machen können.

 

Mit Besorgnis sahen wir, dass der Riss immer ein Stückchen länger wurde. Äußerst bedacht fuhren wir nun nach Cossack. Einen kleinen Küstendorf, dass zu Zeiten der ersten Besiedlung eine Rolle gespielt hat. Immer noch kann man hier die Häuser von damals sehen. Nur die meisten sind leer und der Zahn der Zeit ist ihnen anzusehen. Auch hier fuhren wir wieder zu einem Aussichtspunkt, der einen großartigen Blick über das Meer und den Settler Beach (Siedler Strand) bietet. An dem Strand sollen wohl die ersten Entdecker angelandet sein und daher , oh Wunder, der Name.

Als wir uns satt gesehen hatten, fuhren wir weiter. Doch obwohl wir an der Küste sind und auch der Wind weht, ist es wieder unerträglich heiß. Die schwüle Luft war richtig drückend. Als wir dann in Wickham ankamen um dort in den Supermarkt einzukaufen, war es daher wieder um so krasser in die wieder völlig übertrieben klimatisierte Verkaufshalle zu kommen. Daher war es dann gefühlt noch wärmer als wir wieder mit dem Einkauf raus kamen. Jetzt ging es für uns heute nur noch nach Point Samson, wo wir heute auch übernachten werden.

Vor Ort statteten wir den beiden Campingplätzen einen Besuch ab und checkten dann beim etwas teureren ein, weil es hier eine Camp-Küche mit Kühlschrank gab. Der Unterschied war zwar nur 3 Dollar (39 zu 42), aber für uns war das wesentlich mehr wert. Bei der Rezeption empfahl man uns noch einen Besuch in der gleich hinter dem Campingplatz Honeymoon Cove (Flitterwochen-Bucht). Nachdem wir unsere Lebensmittel im Kühlschrank der echt großzügigen und mit einer der besten ausgestatteten Camp-Küche in der wir bisher waren untergebracht hatten, gingen wir dann auch gleich in die Bucht, auch wenn wir nicht in den Flitterwochen sind. 😉

Es ist ein kleine, romantische Bucht mit einem steinigen Zugang, aber dafür dann zum Meer hin mit einen Sandstrand. Außer uns waren dort nur 4 andere, allerdings waren die nicht im Wasser. Daher waren wir ein bisschen skeptisch ob man hier wirklich ins Wasser kann. Man hatte uns an anderen Stellen mal den Rat gegeben, wenn wir keinen im Wasser sehen, hat das meistens einen Grund. Doch an der Rezeption hatte man uns ausdrücklich empfohlen hier schwimmen zu gehen. So wagten wir uns mutig ins Wasser.

Das hatte eine angenehme Temperatur und war nicht besonders tief, da gerade Ebbe war. Wir trauten uns auch nicht all zu weit raus, sonder blieben in Strand nähe. Doch dabei schaffte ich es dann trotzdem (oder gerade weil) auf einem Stein auszurutschen und mir dann an den anderen daneben mit scharfen besetzten Muscheln den rechten Hacken aufzureißen. Das sehr salzige Meer desinfizierte zwar die Wunde gleich, aber machte sie damit auch um so besser spürbar für mich. Mit dem Schnorchel-set sahen wir uns den felsigen Meeresgrund an und konnten einige schöne Fische sehen, die ein Zebra-Muster hatten. Doch sonst gab es nicht so wahnsinnig viel zu entdecken. Im Reiseführer hatte es geheißen, hier könne man sehr gut schnorcheln gehen, auch die Dame bei der Touristen-Information hatte uns den Strand dafür empfohlen. Aber es gab auch noch einen anderen an dem es auch gehen soll, doch den werden wir erst morgen in Angriff nehmen.

Wir gingen zurück zu unserem Stellplatz, der nebenbei bemerkt riesig war, wir hatten die dreifache Breite unseres Autos zur Verfügung. Die Betreiber hatten uns zwar auch angeboten, wenn wir wollten, können wir auch ausnahmsweise auf dem Grünstreifen neben der Straße zelten. Doch da wir es schon von diversen Plätzen kannten auf harten Beton- oder Asphaltböden (hauptsächlich auf den Raststätten) zu schlafen und es durch unsere Luftmatratze eh nicht so spürbar war, stellten wir unser Zelt brav auf unserem Stellplatz auf. Auch weil wir dadurch den Schatten unseres Auto ein wenig nutzen können, wenn am Morgen die Sonne heraus kommt.

Nachdem unsere Schlafstätte für die Nacht aufgebaut und gesichert war, gingen wir in die Camp-Küche um uns ans Abendessen zu machen. Es gab Salat und Burger vom Grill. Dafür mussten wir aber kurz warten bis der Australier vor uns mit dem Grill fertig war. Was er sich und seiner Familie zubereitete sah auch sehr gut aus: 4 riesige selbst marinierte Tomahawk Steaks! Da kam ich mir schon ein wenig niedlich vor mit unseren 4 kleinen Burger-Peddies. Doch sie schmeckten uns vorzüglich. Als wir dann gut gegessen hatten und gesättigt waren, machten wir noch den Abwasch.

Dann ließen wir den Abend mit ein paar Bierchen ruhig ausklingen. Bald wurde es auch wieder kalt und feucht (durch die Nähe zum Meer), so dass wir uns auch bald ins Bett kuschelten.