Samstag, 2.September, Tag 59:

Wieder einmal scheuchte uns die Sonne aus dem Zelt, dass mit den ersten Strahlen unerträglich heiß wurde. So gingen wir vor dem Frühstück auch gleich mal duschen. In der Campküche machten wir uns ein kleines Frühstück und schauten noch ein paar Sachen im Internet nach. Doch die Sonne stieg immer höher und damit auch die Temperaturen. Daher beschlossen wir bevor wir fahren noch kurz in den echt schönen Pool des Platzes zu hüpfen und uns nochmal abzukühlen. Und das Wasser war echt kühl, doch wenn man erst mal drinnen war, war es angenehm. Kathy konnte auch endlich ihre neu erworbene „Nudel“ zum Einsatz bringen.

Aus dem Pool raus, machten wir uns an die Weiterfahrt. Doch was gibt es hier anzuschauen? Alles was wir bisher gehört oder gefunden hatten, war uns entweder zu weit weg und/oder den Weg nicht wert. Auch beim Gespräch mit dem Backpackern hatten wir keinen so richtig guten Tipp erhalten, wie es sonst oft der Fall war. Daher machten wir als erstes Halt bei der Touristen-Information. Doch auch die konnte uns nicht so richtig begeistern, außer mit einem Look out über die Stadt. Zu dem fuhren wir als nächstes. Nach einer steilen Auffahrt waren wir dann auch schon fast auf der Spitze des Hügels und hatten wirklich einen fantastischen Blick auf das Umland.

Wir kehrten zurück in die Stadt und damit ans Wasser. Kununurra liegt an einem großen See und den wollten wir uns natürlich auch anschauen. Wir parkten in einer Picknick-Area und liefen ein bisschen um das Wasser herum. Ein schöner Ausblick war das. Überall waren wieder Vögel, aber vor allem die witzigen Bäume die es hier gibt sind der Hammer.

Wir setzten uns wieder ins Auto und fuhren weiter zur Hafenstadt Wyndham , die kleine Kommune sollte laut Reiseführer und Touristen-Information recht sehenswert sein. Neben der Straße dorthin konnten wir wieder mal ein großflächiges Buschfeuer bestaunen, das noch im vollem Gange war.

Kurz bevor wir in den Ort fuhren, kamen wir noch an lauter ausgetrockneten See´n vorbei. Das war schon interessant zu sehen. Überall konnte man den Sand des Seegrundes sehen doch nirgends war mehr Wasser. Die wohl bekannteste Touristen-Attraktion ist eine maßstabgetreue Nachbildung eines Krokodils. Natürlich ließen wir uns es nicht nehmen selbst ein paar Bilder mit der Riesenechse zu machen.

Währenddessen kam ein betrunkener Aboriginal zu uns und versuchte sich als Touristen-Guide. Er führte uns zu der Tafel vor dem Platz, wo die Geschichte über die Entstehung der Statue aufgezeigt war. Er teilte uns im schwer verständlichen, genuschelten Englisch mit, dass er selbst dabei mitgewirkt hätte. Er wollte uns noch einiges mehr erzählen, leider verstanden wir ihn nicht. So entschuldigten wir uns, dass wir noch den Sonnenuntergang sehen wollten.

Denn ein bisschen Fahrtweg auf einen steilen Hügel, wo unser Auto auch schon merklich mit der Steigung zu kämpfen hatte, war der „Five-River-Lookout“ (Fünf-Flüsse-Aussichtspunkt). Und wie der Name schon vermuten lässt hat man hier das Panorama von 5 Flüssen (King River, Pentecost River, Durack River, Forrest River,Ord River) das war atemberaubend! Der Parkplatz war so gestaltet, dass man einmal drum herum laufen konnte und eine wunderbare Aussicht auf das Umland hatte. Der Weg hatte sich gelohnt! Pünktlich waren wir zum Sonnenuntergang, der schon feuerrot mit malerischen Wolken im Hintergrund auf uns wartete. Wir machten Fotos und genossen den Anblick. Doch es ist immer wieder erstaunlich wie schnell die Sonne dann auch untergeht.

Wir machten uns wieder aus der Stadt heraus. Unterwegs gab es noch einen weiteren ausgetrockneten See durch dessen Mitte ein Damm verläuft auf dem man fahren kann. Wir hatten es uns etwas spektakulärer vorgestellt, doch es war schon ein Erlebnis über diese riesige trockene „Pfütze“ zu fahren. Zum Schluss ließen wir es uns nicht nehmen, einmal eine Runde „auf dem See“ zu fahren. 😉 Leider war es schon dunkel und die Bilder sind nicht so gut geworden. Gerne hätten wir das gezeigt. 🙁

Jetzt ging es zurück zum nächsten freien Rastplatz. Auf dem Weg dorthin konnten wir nun den Buschbrand noch deutlicher sehen. Die Flammen brannten hell und hoch in den Nachthimmel am Berg. Wir versuchten das mit unseren Kameras einzufangen, doch die sind eindeutig schlecht dafür geeignet:

Auf dem Rastplatz angekommen waren wir Mutterseelen-allein, auch mal schön, aber vlt. hatte das einen Grund?! Wir packten aus, stellten das Zelt auf und begannen mit dem Kochen. Es gab wieder Kartoffeln, denn die gekochten Kartoffeln halten sich nicht ewig bei der täglichen Wärme/Hitze hier. Doch ich als unglaublich guter und bescheidener Koch, 😀 , konnte natürlich trotzdem ein hervorragendes Abendessen draus zaubern. Gröstel! 😀 😀 😀

Während des Essens beobachteten wir mit Sorge die immer noch grell lodernden Flammen in der Ferne, doch die Ferne war gar nicht mehr so fern, vlt. 5km. Wie viel Kilometer pro Stunde macht so ein Buschbrand? Wir wussten es nicht… Es gab die Überlegung ob wir sicherheitshalber noch einen Rastplatz weiterfahren, doch wir hatten schon alles ausgepackt und so richtig Lust zum Weiterfahren hatten wir nicht. Uns wurde zwar immer wieder gesagt, dass die Feuer hier kontrolliert werden. Sicher waren wir uns da aber nicht! Wir stellten das Zelt noch einmal um , so dass es zentral auf dem Sandplatz stand und somit den größt möglichen Abstand zu dem pfurz-trockenen Gras am Rand hatte. Wir stellten uns alle 2h einen Wecker um die Lage erneut zu prüfen.

Dann legten wir uns nieder. Eine gewisse Sorge blieb. Werden wir abbrennen und das noch vor unseren Finanzen? Es sollte eine sehr unruhige Nacht werden.