Tag 14:
Der Tag startet mit dem Frühstück. Während ich das für uns vorbereitete, Kathy war sich frisch machen, kam der Betreiber und meinte ob wir schnell unsere Bettwäsche raus tun könnten. Nach Erledigung dessen, nahm er all die Wäsche (es war wohl so das alle Gäste ausgecheckt hatten und wir die letzten waren) und meinte er fährt jetzt zur Wäscherei. Falls wir losfahren bevor er wieder zurück ist, wünscht er uns noch einen schönen Tag, immer gute, sichere Reisen und den Schlüssel mögen wir einfach auf den Küchentisch legen, dann war er fort. 😉
Nach dem wir uns gestärkt hatten und alles wieder ins Auto eingeladen hatten, erklärte uns das Navi den Weg zu unserem ersten Stop an der Great Ocean Road, die Loch Ard Gorge, eine Klippe benannt nach einem Schiff was dort gesunken ist. Vom Parkplatz aus gingen viele kleine Wege zu Aussichtspunkten, zum Strand oder auch zu einem kleinem Friedhof ( dieser wurde eigentlich zum Andenken an das Schiffsunglück von 1878 errichtet, allerdings konnte man nur 4 Leichen finden, später wurden dann auch andere bestattet).
Rund um dieses Gebiet wurde überall neben den Wegen die Geschichte des Schiffsunglück erzählt, dabei handelte es sich um ein Fracht-Segelschiff, das von England nach Australien unterwegs war. Es hatte einiges an Ware geladen und 54 Passagiere, davon viele die einwandern wollten. Nach 3 Monaten kam das Schiff in die Nähe eben dieser Klippen, aber auf Grund des schnell aufkommenden Nebel liefen sie auf und das Schiff sank. Von allen auf dem Schiff überlebten nur 2: der 18 jährige Schiffsjunge Tom und gleichaltrige irische Eva, die mit ihrer Familie einwandern wollte. Tom schafft es an Land und hört wenig später die Hilferufe von Eva, die sich an einen Stein festklammern konnte. Er schwamm zurück und rettete sie. Am Strand wieder angekommen, schliefen sie erschöpf ein, kurz darauf kletterte Tom aus der Schlucht heraus und fand zwei Bauern, die ihnen halfen und bei sich aufnahmen.
Später wurde Tom dann in Melbourne für seine Tat mit einer Medaille ausgezeichnet und 1000 Pfund belohnt. Eigentlich hatten alle erwartet das Tom und Eva mit dem Geld heiraten würde, aber sie hatte wohl andere Pläne und fuhr nach nur 6 Wochen wieder in ihre Heimat Irland. 😀
Heute gibt es zwei Felsen, die nach ihnen benannt sind, wenigsten da sind sie für immer vereint. 😉
Auch hier war es heute wieder sehr stürmisch, aber das war gar nicht weiter dramatisch, dadurch hatten wir viele Wellen zu bewundern, die mit einer Wucht auf die Felsen schlugen und in riesigen Fontänen auseinander spritzten. Auch sonst war der gesamte Küstenstreifen ein atemberaubender Anblick den man einfach gesehen haben muss. Wir waren froh, dass man uns das empfohlen hatte und wir die Möglichkeit gefunden haben uns das nicht entgehen zu lassen. Einmal erwischte uns ein Regenschauer, aber wir wurden mit einem einmaligen Erlebnis entschädigt!!!
An unsere nächsten Station, die 12 Apostel, einer Felsformation von schmalen Kalksteinen, die vor der Küste stehen und ausschauen wie eine Wächter-Formation. Wir gingen wieder auf einem „Holzweg“ unter der Straße durch zu dem Aussichtspunkt wo man die „Apostel“ bestaunen kann. Da es die zweit meiste Touristenattraktion die fotografiert wird, nach dem Ayers Rock (der rote Berg den man von jeden Australien Bild kennt), waren auch genug von der Sorte unterwegs. Vom Parkplatz startete sogar in regelmäßigen Abständen ein Helikopter, trotz des starken Windes, der zahlungswillige Touristen über das Gebiet flog, wir haben gar nicht erst geschaut was das kostet (habe es gerade mal nachgeschaut: 150$ ca 100€).
Auf dem Weg dorthin waren wieder reichlich Infotafeln, wobei die meisten über die tolle Unterwasserwelt berichtete, die man Gott sei dank von hier oben nicht betrachten konnte. Doch auf einer fanden wir auch eine (indirekte) Antwort auf unsere Frage, die wir uns die ganze Zeit stellten: Warum zum Henker heißen die 12 Apostel, wenn es doch nur 8 Felssäulen sind?! Der Name ist irgendwann mal aufgekommen (wohl in den 50ern und weil er sich besser verkauft), aber es waren schon seit der ersten Entdeckung/Aufzeichnung schon immer nur 9 gewesen. Nachdem 2005 durch die Kräfte des Meeres dann auch noch einer einstürzte… da warens nur noch 8…. 😀
Nach dem wir unserem Touristen Ego alle Ehre gemacht hatten…. äh… genug Fotos geschossen hatten, gingen wir wieder zurück zum Parkplatz und setzten unseren Trip auf der Great Ocean Road fort. Unterwegs hielten wir noch einmal an um euch doch noch einen Eindruck davon zeigen zu können:
Leider hatten wir jetzt doch schon ein bisschen Zeitdruck, da wir das Auto heute um 18 Uhr zurück geben mussten und nicht wussten wie lange wir tatsächlich für die Strecke brauchen, da unterwegs viele Baustellen waren und man uns bei der Vermietung vor dem Feierabend-Verkehr gewarnt hatte. Wir wären gerne noch an der einen oder anderen Stelle stehen geblieben….
Es stellte sich heraus, das A der Verkehr gar nicht so schlimm war, wie beschrieben und das B die Vermietung schon um 17 Uhr schloss, obwohl man uns bei der Anmietung 18 Uhr gesagt hatte… ein Glück hatten wir eine Stunde mehr ein geplant für die (nicht vorhandene) „Rush Hour“.
Nachdem wir den Wagen wieder zurückgegeben hatten, fuhren wir mit der Tram zum Busbahnhof. Dort stiegen wir dann in unseren Nachtbus und hatten 9 Stunden Fahrt vor uns, bevor wir dann um 6 Uhr Ortszeit (halbe Stunde Zeitverschiebung zu Melbourne, ja auch das gibt´s!) in Adelaide ankamen.
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