Tag 15 :

Nach unserer Busfahrt, die ein bisschen kalt war und zeitweise hatte ich arge Zweifel an unserem Busfahrer: die letzten 3 Stunden fuhr er mit ein bisschen zu viel Schlangenlinien, aber ich redete mir ein, dass es am starken Wind und nicht an der Müdigkeit des Grauhaarigen lag. 😉 Kathy hat davon nichts mitbekommen und gut geschlafen. Ich muss aber auch sagen, dass ich für Bus-Verhältnisse auch bis zu diesem Zeitpunkt gut geschlafen hatte.

Aber wir kamen sicher und pünktlich in Adelaide um 6 Uhr früh an. Hier hatten wir uns mit zwei deutschen Mädels über Facebook verabredet, die uns ihr Auto verkaufen wollten . Nachdem wir uns einen Kaffee gekauft hatten, die hier so übertrieben stark sind, dass ich mir schon immer nur noch einen Mini-Espresso bestelle, weil selbst der die Kraft hat Tote aufzuwecken. Wir mussten jetzt nur noch zu ihnen ins Hostel fahren und dann konnten wir das Gefährt begutachten. Dank Google Maps fanden wir dann auch schnell einen Bus, der uns nach 45 min Fahrtzeit (Juhuuu wieder Bus fahren! :D) nach Port Adelaide brachte. Das Hafenviertel der Stadt liegt ziemlich weit draußen. Generell ist die Stadt flächenmäßig echt riesig!

Dort angekommen, trafen wir uns mit den Mädels und sie zeigten uns das Auto. Mit meinen (nicht vorhandenen) Auto-Kenntnissen überprüfte ich das Auto. Ich stellte fest: Es hatte 4 Reifen und fuhr. Genommen. 😀

Nun mussten wir das Auto nur noch ummelden. Die Zulassungsstelle war zum Glück gleich um die Ecke. Leider machte diese erst um 9 Uhr auf und so hatten wir noch eine Stunde zum totschlagen. Wir gingen in ein Cafe und unterhielten uns mit den 2 Backpackerinen, erfuhren das sie schon seit  8 Monaten unterwegs waren und das schon ihr zweites Auto ist, das erste ist ihn eingegangen. Sie erzählten uns von ihrer Reise und was sie sich angeschaut haben oder wie man günstige Campingplätze findet (natürlich mit einer App!!! :D) .

Nun war es dann endlich  soweit, dass das Office öffnete und wir gingen hinein. Der Ablauf ist ähnlich wie bei uns: Man zieht eine Nummer und geht dann nach Aufruf zu einem Schalter. Aber wie schon gedacht, war die Ummeldung dann doch nicht so einfach, aber trotzdem  viel simpler als bei uns im Nachhinein betrachtet. Wir brauchten eine australische Adresse in diesem Bundesstaat, ein Bankkonto (allerdings nicht für die Bezahlung, es hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen wozu ich es brauche) und meine Visum-Nummer. Da wir diese Dinge noch nicht hatten, hieß es dann erst einmal wieder raus. Wir verblieben mit den Mädels so, dass wir uns heute noch um alles kümmern und uns dann melden.

Jetzt hieß es erst mal Gepäck loswerden und Unterkunft finden. Wir hatten wieder über AirBnb eine Unterkunft gebucht und fuhren wieder via Google Maps mit dem Bus zu der angezeigten Adresse. Es stellte sich raus, dass dies nicht die Adresse war, wo wir unterkommen sollten. Nach kurzen Austausch mit dem Gastgeber bekamen wir die richtige Adresse und fanden das richtige Haus. Er zeigte uns kurz das Zimmer und die Räume, die wir mitnutzen durften: Bad, WC, Küche. Die sind aber alle so verdreckt, dass haben glaube ich noch nicht viele von euch gesehen. Im Bad liegt überall Staub, lauter leere oder fast leere Dosen (Shampoo, Rasierschaum etc.), Haare und dreckige… wir nehmen an das es Handtücher sind, können aber auch so was wie Vorleger sein, erkennt man nicht mehr so genau…… Im ganzen Haus sind Spinnenweben, teilweise ganze Nester davon. Die Küche könne man auch als große Fliegenfalle bezeichnen, egal wo man angreift, bleibt man kleben am alten Fett das überall haftet. Sie hat zwar keinen Toaster, aber vier Reiskocher. Die restlichen Zimmer des Hauses sind wohl vermietet an ausschließlich Asiaten, auch der Gastgeber, der wohnt wohl aber ein Haus weiter.

Er gab uns das WLAN Passwort noch und wünschte uns einen schönen Aufenthalt. Als wir ihn fragten, ob er uns einen Brief schreiben könnte, der bestätigt, dass wir hier „wohnen“, damit wir das Auto anmelden können, war er nicht so begeistert, er meinte zwar, dass wir die Adresse benutzen können, aber er möchte das nicht bestätigten, weil sie wohl in den letzten Jahren sehr strikt geworden sind bei Verkehrsdelikten und er damit nichts zu tun haben möchte. Daher trauten wir uns auch nicht zu beschweren über die Zustände im Haus, denn wir brauchten ja eine Adresse um das Auto anzumelden und was tut man nicht alles um günstig zu wohnen … ! 😀

Als wir unsere Sachen dann abgestellt hatten und umgezogen waren, machten wir uns auf den Weg ein Bankkonto zu eröffnen. Aber auch diese Unterkunft war noch weit vom Zentrum entfernt, so dass wir eine Stunde Fußmarsch vor uns hatten (wir sind ja jung 🙂 ). Dafür waren dann am Ziel gleich 6 Banken auf einem Fleck, so dass wir genug Auswahl hatten. Bei der ersten Bank hätten wir eine Gebühr zahlen müssen, aber schon bei der zweiten fanden wir eine kostenlose Variante. Nach kurzer Wartezeit wurden wir zu einem netten Typ rein gebeten, der uns gerne half. Er war so herrlich! Wie oft wir es hier schon erlebt haben, dass die Menschen hier dir dann einfach ihre Lebensgeschichte erzählen. Denn er war noch vor 4 Jahren Barkeeper, deswegen mögen wir es entschuldigen, dass er nur mit 2 Fingern tippt, denn als damaliger Barkeeper brauchte er nicht tippen….:D! Und das er auch schon mal in Österreich war, aber dass das schon lange her ist und noch einiges mehr. Einfach so nebenbei!

Aber auch er hat es nicht ganz verstanden, wenn wir doch Geld haben und nicht arbeiten gehen, wozu wir ein Konto brauchen. Schlussendlich ist es eigentlich nur um ein Formular gegangen, das wir vor seinen Augen ausfüllen mussten mit unserer Adresse und er das dann bestätigen musste, dafür mussten wir aber Kunde im System der Bank sein…… Verstehe wer das will……

Ausgestattet mit einer neuen Adresse und einem Bankkonto meldeten wir uns wieder bei den Mädels, die waren aber mittlerweile aus der Stadt, um die eine von ihnen an einen Ort zu bringen, wo sie die nächste Zeit arbeitet und dass sie erst morgen wieder zurück ist. So verschoben wir das auf morgen.

Wir gönnten uns noch eine richtig gute Pizza in einem völlig unscheinbaren kleinen Laden und traten dann den einstündigen Rückweg an.

Wieder in unserem Zimmer, machten wir nicht mehr viel und waren gespannt auf den morgigen Tag, ob wir dann eventuell schon ein Auto haben!? 🙂