Freitag, 22.September, Tag 79:

Freundlicherweise hatte man uns einen Schatten platz gegeben, so dass wir nicht gleich mit den ersten Sonnenstrahlen im Zelt zu kochen anfingen. Kathy wurde heute von den Vögel geweckt und so waren wir nicht sonderlich später als sonst auf den Beinen, trotz extra Schatten platz. Wir frühstückten und machten uns dann wieder auf den Weg. Erster Halt: Touristen-Information. Doch auch hier mussten wir feststellen, außer der Bootstour gab es nicht viel zu sehen, meinte selbst die Mitarbeiterin, die uns alles erklärte. Komisch, man sollte meinen, dass sie doch so gut wie möglich ihre Destination verkaufen sollten. Wir kauften noch 2 Postkarten und nahmen noch ein Info-Blatt mit über die hier vertretenen Reptilien. Darin konnten wir feststellen, dass die Schlange die wir im Nationalpark gesehen haben, hochgiftig ist. Gut das wir nicht nähere Bekanntschaft mit ihr gemacht hatten.

Wir schrieben die Postkarten und gaben sie bei „hoch-motivierten“ Postlern zur Reise frei. Dabei staunen wir immer wieder wie teuer das doch ist. Alles zusammen (Postkarten und Briefmarken) hatten wir insgesamt 8 Dollar bezahlt. Nun besuchten wir einen der beiden Aussichtspunkte des Ortes. Dort angekommen hatten wir einen schönen Blick auf den Strand und den Hafen-Steg, doch so richtig von den Socken haute uns das nicht.

Im Hintergrund konnte man noch 2 Berge von Salz sehen, das Hauptgut von Onslow.

Schon als wir in die Stadt rein gefahren waren, sind wir an zahlreichen Salzseen vorbei gefahren. Weiter hinten sah man dann noch eine.. wir glauben Öl-Plattform.. doch sicher waren wir uns nicht. Man sah nur einen großen Schornstein aus dem die ganze Zeit eine große rußende Flamme herauskam, so dass man sie noch Kilometer weit sehen konnte. Drum herum waren lauter Tanks und andere Maschinen mit vielen Rohren.

Wir brauchten nur ein Stück weiter die Straße runter fahren und waren schon am nächsten Lookout der Stadt. Hier war eine kleine Grünfläche und ein großer Metallbogen zum Gedenken an die Gefallenen des 2.Weltkrieg.

Aber auch hier war der Ausblick noch umwerfend. Es gab noch eine kleine Infotafel, die ein wenig darüber schrieb, dass Onslow eine Luftabwehr-Basis im Krieg hatte und ein wichtiger Stützpunkt zum Auftanken und -muntionieren der Alliierten war. Dazu gab es dann noch eine kleine Bank auf der 2 Hüte aus Metall lagen, ich dachte erst die wären „echt“, die dran erinnern sollten, dass die Einheit (zu den diese Hüte gehörten) stets bereit gewesen war und einen großen Dienst an ihr Land getan hatten.

Unsere letzte Station war noch der Strand. Beim Campingplatz hatte man uns am Morgen schon gesagt, dass die Mitarbeiter selbst im Wasser nicht schwimmen gehen, weil es hier Bullenhaie gibt. Doch bei der Information versicherte man uns, dass es zwar welche gibt, doch es noch nie eine Attacke gab. Der Strand war zwar sehr schön, doch das Wasser recht kühl und ziemlich trüb, man sah also nicht mal wenn ein Hai kommen würde. Andererseits was willst du machen, wenn ein Hai dich schon ins Visier genommen hat? Er ist sowieso schneller als du! Und da auch kein anderer im Wasser war, blieben wir nur am Strand und gingen ein wenig spazieren. Außer einen einsamen Angler sahen wir auch sonst niemanden.

So fuhren wir dann wieder weiter. Was ein sinnloser Stopp. 160 Kilometer Umweg war es das nicht wert gewesen. Aber wir hätten uns ja vorher informieren können. Und der Rentner hatte uns ja auch nur die Boots-Tour empfohlen, das hätte man vorher mal nachschauen sollen. Egal. So schlimm war es nicht und jetzt fuhren wir zu einem der Top-Ziele der Westküste: Exmouth mit dem Ningaloo Marine Park. Das hatte uns nahe zu jeder empfohlen und wir freuten uns auch schon richtig drauf. Denn hier sollten wir direkt am Strand schnorcheln gehen können und eines der größten Riffsysteme der Welt mit allen seinen Korralen und Bewohnern bestaunen können.

Nach guten 4 Stunden Fahrt waren wir dort. Als erst ging es gleich mal wieder in die Touristen-Information. Hier gab man uns recht kurz angebunden ein Info-Heft. Da stehe alles drin was wir wissen wollen. Nicht ganz. Wir wollten noch wissen wo die Campingplätze und Tankstellen waren und was sie preislich kosten. Hier konnte sie erstaunlich schnell und auswendig die Preise und Ausstattung des jeweiligen Platzes sagen. Nur die Preise von den Tankstellen kannte sie nicht. Hier hatte sie aber 2 Kärtchen bereit, die uns Rabatt von 5 cent pro Liter an den 2 Tankstellen des Ortes gab. Wow, wie cool. Sie sagte uns auch noch, dass es 2 Tankstellen bei den Campingplätzen vor dem Nationalpark gäbe.

Wir hatten gehofft günstig im Nationalpark schlafen zu können, doch der Zahn wurde uns gleich an der Tür zur Information gezogen. Ein Schild wies drauf hin, dass alle Plätze voll seien. Auf Nachfrage, weil wir uns nicht vorstellen konnten, dass für unser kleines Zelt kein Platz mehr war, meinte die Mitarbeiterin nur, dass sie keinen Einfluss drauf hat und es nur über das Online-Buchungs-System des Park´s gehen würde. Wir sollten dort nachschauen vielleicht hätten wir Glück und es würde was frei geworden sein. Nein hatten wir nicht! Als wir wieder draußen waren, überprüften wir das sofort und mussten feststellen, dass die wenigen Plätze weit im voraus ausgebucht sind. Schade! Doch es ist auch verständlich. Sie wollen halt nicht zu viele Touristen dieser Schutzzone auf einmal zu muten.

Wir fuhren erst einmal zu der etwas versteckteren Tankstelle, da wir dachten diese wäre vlt. am günstigsten. Sie koste genau so soviel wie die direkt an der Hauptstraße (1,51$). Doch mit unserem Voucher konnten wir ja für 1,46$ tanken und das war ok. Gerade wenn man sich das mal in Euro umrechnet, sind das ja Traum preise! 😀 Doch hier fahren wir auch ein bisschen mehr als zu hause und das Geld ist trotzdem nur begrenzt vorhanden, daher schauen wir, wie auch daheim auf jeden Cent. Später sollten wir feststellen, dass auf dem Campingplatz auf dem wir schliefen, tatsächlich der Sprit am günstigsten war, obwohl er kurz vor dem Nationalpark liegt. Das hatten wir nicht erwartet. So fuhren wir auf die etwas altmodische Tankstelle, die scheinbar auch gleichzeitig Werkstatt, Ersatzteile-Handel und Einkaufsmarkt gleichzeitig war. Auf den Zapfsäulen stand das hier keine Selbstbedienung ist. So blieben wir stehen und gleich drauf kam auch ein ältere Herr, der tatsächlich uns tanken abnahm. Und als ich dann unseren Ersatzkanister vom Dach nehmen wollte, den hatten wir heute schon gebraucht, winkte er ab. Normalerweise wollen die Tankstellen immer dass man die Kanister am Boden betankt, weil damit die Gefahr geringer ist, dass wenn du etwas Benzin auf deinem Autodach verschüttest und es sich dann durch irgendwelche Funken (wie auch immer) entzündet. Hat man uns erklärt, da die Schläuche ja schon bis aufs Dach reichen und es wesentlich einfacher wäre, sie nicht immer erst umständlich von allen Spann-gurten zu befreien. Doch hier war es kein Problem, zu meiner großen Erleichterung. Er gab mir einfach die Zapfpistole auf´s Dach und ich konnte unseren Kanister wieder auffüllen.

Jetzt mussten wir nur noch unseren Campingplatz aufsuchen. Es war schon kurz vor 18 Uhr und so waren wir fast die letzten die eincheckten an diesem Tag bevor die Rezeption schloss. Mit 32 Dollar war er der günstigste Platz im Ort, aber nicht unbedingt der mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis auf unserer Reise. Aber egal, es gab keine andere Auswahl. So bezogen wir auf der Grünfläche der Zelt-Area einen Platz, hier bekamen wir seit einiger Zeit auch mal wieder die Heringe in den Boden. Das war auch wichtig, denn hier wehte eine kräftige Brise, die zwar nach der langen Hitze (auch heute morgen wieder) ganz erfrischend war, doch auch die Kraft hatte unser Zelt samt Inhalt zu bewegen. Nachdem das Zelt stand, ruhten wir uns erst mal ein Weilchen aus. Wir waren doch schon wieder ganz gut platt von der Hitze und dem Auto fahren.

Später am Abend machten wir uns noch was zu Essen in der etwas spärlich aus gestatten Camp-Küche, bald drauf waren wir auch schon wieder im Zelt.