Montag, 2.Oktober, Tag 89:

Wir hatten den Wecker auf halb 10 gestellt um vielleicht doch noch rechtzeitig zu der free-Tour zu kommen. Doch der ungewohnte Alkoholkonsum von gestern machte uns das Aufstehen nicht so leicht und wir waren nicht so schnell wie wir gerne gewollt hätten. So beschlossen wir uns nicht zu stressen und einfach zu einer anderen Tour am Nachmittag um zwei zu gehen. Wir machten uns gemütlich Frühstück und sahen uns nebenbei die deutschen Nachrichten an, Sue hatte uns dazu geraten (sie war schon fast fanatisch nach Nachrichten). So sahen wir die Unruhen in Katalonien, Deutschlands Abstimmung über die homosexuelle Ehe, den österreichischen Wahlkampf und das Drohne in Deutschland jetzt einen Führerschein brauchen (finde ich gut, hier sehen wir auch mittlerweile sehr viel um herfliegen). Gut informiert beendeten wir unser Frühstück und brachen auf zu unserer Stad-tour.

Wir gingen zu Fuß in die Stadt am Fluss entlang. Wir kamen an weiteren echt schönen Parkanlagen und vielen Spielplätzen vorbei,

aber auch an einem Wasserspender-Automat, der mich faszinierte. Hier konnte man gegen eine kleine Gebühr seine Wasserflaschen auffüllen und sogar kontaktlos mit seiner Kreditkarte zahlen, wenn man wollte.

Kurz vor der Brücke kamen wir an einer alten Mühle vorbei, diese stammt noch aus der Zeit der ersten Siedler (1829) und war eines der ersten Gebäude hier. Leider war sie heute geschlossen, so gingen wir über die Brücke und kamen auch dort wieder an einen kleinen Weiher. Hier gab es wieder Enten Familien und andere Wasservögel mit Nachwuchs.

Wir fütterten sie ein wenig und sahen sogar nun endlich selbst einmal Schildkröten. Es waren zwar keine großen Meeresschildkröten mit dem wir schwimmen konnten, aber Langhalsschildkröten, die auch sehr interessant zu beobachten waren. Sicher 5 oder 6 schwammen hier im Wasser. Wir machten eine kleine Pause und ein paar Fotos.

Papa Ente beschützt seine Familie vor der bösen Schildkröte!! =)

Als wir dann weiter gingen, sahen wir gerade wie eine Enten Familie den Fußweg überquerte und eine Frau auch auf diesem entlang ging. Die Enten waren schon auf der anderen Seite und die Frau schenkte diesen auch keine Beachtung, doch scheinbar war sie dem Enterich zu nahe an seiner Familie. Er rannte ihr nach und bis ihr in die Schuhe. Die Frau war mehr überrascht als das es ihr weh tat! Wir setzten unseren Weg ohne weitere Attacken fort. Kamen in einen der Hafen von Perth und suchten uns die Straße zu der wir mussten. Bei der Touristen-Information angekommen, wurde uns gesagt, dass die Tour leider ausfällt, weil diejenige die normal die Tour leitet krank ist. Doch sie gab uns 2 Karten mit auf der alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten drauf waren und wir so uns das einfach selber anschauen konnten, weil die Tour wäre auch nur diese Route abgelaufen. Geführt wäre sie sicher besser gewesen.

Wir machten also unsere eigene Stadtführung. Wir fingen an beim Rathaus. Auf der Rückseite der Karte waren zu jeden Gebäude ein paar Informationen. Das Rathaus sah ein bisschen aus wie der „Big Ben“ in Mini-Format.

Die Stadt wurde am 12.8.1829 gegründet, durch das fällen eines Baumes in der Nähe.

Weiter ging es zum alten Regierungsgebäude das war mittlerweile zu einer Art Shoppingcenter umgebaut, allerdings gab es nur Cafes, zwei Restaurant´s und ein Blumengeschäft. Im Anschluss kam ein Hotel mit sehr nobler Lobby vor dem Eingang parkten lauter Luxus-Autos. Gegenüber war eine Kathedrale, welche von innen wesentlich schöner war als sie von außen schien. Doch als der Pfarrer uns ansprechen wollte, gingen wir ganz schnell.

Etwas unhöflich, aber wir hatten nun heute wirklich keine Lust eine Debatte über Gott zu führen. Wir gingen an der Kirche vorbei und an einem Park vorbei. Dann folgten wir nicht mehr dem Plan, sonder ließen uns von einem historischen Gebäude zum nächsten ziehen. Wir kamen an der alten Feuerwache vorbei und am historischen Krankenhaus, dass bis heute als solches genutzt wird, nur mit moderneren Gebäuden ergänzt wurde. Davor waren zwei große Vogelkäfige aufgehangen in dem man schaukeln konnte.

Neben den Krankenhaus war eine noch größere Kathedrale. Auch diese war modern erweitert worden, so dass nun mehr Platz darin war in dem man zwei Wände herausgenommen hatte und gegen 2 weiter rausgehende Glasfassaden ersetzt hatte. Wir setzten uns einen kurzen Moment und zollten dem Gotteshaus Respekt bevor wir wieder gingen. Diesmal war kein Mann Gottes der uns ansprechen wollte. 😉 Es gab nicht mal Kerzen zum Anzünden, sondern nur einen Automaten, wo man eine Münze einwerfen konnte und dann eine Lampe anging (getarnt als Kerze wie bei einer elkt. Weihnachtsbaumbeleuchtung).

Aus der Kirche wieder raus, kamen wir an einigen weiteren alten Gebäuden vorbei, leider konnte man nicht mehr erkennen für was die früher waren. Heute dienten sie als Wohngebäude, Kaffeehäuser, Bürogebäude oder Weiterbildungseinrichtungen.

Zum Schluss kamen wir zum Gold-Museum, das mit einem imposanten Tor und Vorhof ausgestattet war.

In der Mitte stand eine Statur mit 2 Männern, die gerade Gold schürfen.

Um diese Statur war gerade eine Gruppe versammelt, die einer Führung folgten. Unauffällig setzten wir uns an den Rand und lauschten bei dem Ausführungen des Guides. Wir erfuhren, dass (wie fast alle Städte an der Küste von Australien) auch Perth am Anfang von vielen Schürfern bevölkert war, die im damaligen Gold-Rausch kamen um ihr Glück auf den großen Reichtum zu versuchen. Bald war klar, dass man ein extra Gebäude brauchte für die Lagerung des kostbaren Bodenschatzes und so wurde das Gebäude gebaut vor dem wir nun stehen.

Dann setzte sich die Gruppe in Bewegung und gingen an einen anderen Ort auf den Innenhof. Hier berichtete der Guide von einem großen Gold-Nugget Fund. Doch leider verstanden wir nicht mehr alles davon. Wir wollten uns auch nicht unter die Gruppe mogeln. Ich informierte mich am Eingang des Museums über die Preise einer solchen Tour, doch 25 Dollar pro Person war uns doch zu fett. Damit verließen wir wieder den Innenhof des damals größten Goldumschlag Platzes an der Westküste und machten uns auf den Rückweg ins Zentrum. Wir wollten noch einkaufen für den Abend. Es war nicht schwer in der Innenstadt einen Supermarkt zu finden.

So kauften wir uns zur Abwechslung zu unseren Nudel- oder Kartoffel-Tagen jeder eine Fertig-Pizza. Wir mussten es ausnutzen, dass wir einen Ofen hatten und mal was anderes essen konnten als sonst.

Mit dem Bus fuhren wir zurück in unsere Unterkunft. Den brauchten wir nicht bezahlen. Das Gerät dafür war in dem Bus kaputt und so ließ uns der Busfahrer gratis mitfahren. Voll nett! Bei Sue wieder angekommen, berichtet diese uns von ihrem Besuch vom Zahnarzt und dass sie jetzt mit den Schmerzen zu kämpfen hatte. Daher war sie auch schnell wieder in ihren Räumlichkeiten verschwunden. Wir legten uns erstmal aufs Bett, schauten ein paar Folgen einer Serie über die Entstehung des Playboys, bevor wir uns dann über die Pizza hermachten. Anschließen gingen wir noch duschen und ließen den Abend gemütlich mit ein paar weiteren Folgen ausklingen.