Freitag, 29.September, Tag 86:

Am morgen war es wieder sonnig. Wir hatten gut geschlafen, der Rest sah nicht so aus! Doch das französische Pärchen erzählte uns gleich wie begeistert sie von den warmen Steinen waren. Auch der Freund war nun überzeugt von dieser uralten Methode und schwärmte davon, wie lange die Steine doch Wärme gespendet haben. Zusammen machten wir wieder das Feuer an und frühstückten gemeinsam. Alle waren begeistert von unserem Grill, weil dort alle ihre Brote drauf toasten konnten, dann saßen wir noch gemütlich zusammen mit herrlichen Ausblick auf die traumhafte Landschaft.

Später war es an der Zeit Abschied zu nehmen von dem Bruder-Schwester-Freundin Gespann. Sie mussten bis Samstag in Perth sein und wollten heute so weit wie möglich fahren. Damit war klar, dass wir uns nicht mehr wieder sehen würden. Wir tauschten noch Kontaktdaten aus, weil wir unbedingt die Videos von seiner Drohne und dem Pink Lake haben wollten. Dann verabschiedeten wir uns von ihnen und machten noch ein paar Erinnerungsfotos.

Wenig später waren auch die anderen 2 im roten Toyata weg. Doch mit ihnen hatten wir uns für den Abend wieder verabredet. So fuhren wir wieder mal als letzte los. Unser erster Halt war beim Schlüsselmacher. Auch wenn das Problem mit dem nicht startenden Motor in letzter Zeit gar nicht mehr aufgetreten ist, wollten wir es trotzdem nicht riskieren, dass wir irgendwann gar nicht mehr wegfahren können. Daher ließen wir einen neuen Schlüssel nach machen, dass heißt eigentlich nur das Oberteil. Der Schlosser, wies uns gleich darauf hin, dass der Schlüssel schon einmal gemacht worden sei, weil eigentlich bei unserem Schlüssel 3 Knöpfe Original sein müssten wir aber nur zwei haben. So gab es dann ein neues Oberteil für den Autoschlüssel. Es war schon fast ein wenig schockierend wie einfach, dass nachgemacht werden kann. Sie fragten uns weder ob das unser Auto ist, noch nach irgendwelchen Papieren. Das neue Teil hielten sie einfach in ein Gerät, drückten ein paar Tasten und schon war der Schlüssel auf unser Auto programmiert. Nach einem kurzen Test und 100 Dollar weniger hatten wir einen „neuen“ Schlüssel. Das alte Oberteil durften wir behalten! Jetzt können wir unser Auto wieder mit 1,5 Schlüssel verkaufen! 😉

Jetzt ging es erst mal zum Einkaufen. Wir brauchten wieder einige Sachen, die so täglich benötigt werden und so wurde es ein etwas größerer Einkauf. Auf dem Parkplatz vor dem Einkaufzentrum hatten wir dann noch eine nette Unterhaltung mit einem älteren Mann, der uns einige Reiseempfehlungen gab. Danach wollten wir gratis duschen gehen, auf unserer App hatten wir gesehen, dass es angeblich hier eine warme öffentliche Dusche geben soll. Wir glaubten das zwar nicht so richtig, auch in den Kommentaren stand schon, dass es sich dabei nur um eine Kaltwasser Dusche handelt, die dazu dient, sich nach dem Strand kurz abduschen zu können. Und so war es dann auch, die Dusche war arschkalt. Da geben wir doch lieber ein bisschen Geld aus für eine etwas wärmere Dusche. Als nächstes suchten wir einen Waschsalon auf. Wir wollten nicht mehr auf den Campingplätzen waschen, da dort unsere Wäsche selten sauber wurde. Daher versuchten wir heute mal ob es in einem Waschsalon besser klappt. Nach kurzer Zeit hatten wir unseren Weg dorthin gefunden, unter anderem weil der Mann uns den Weg dorthin ziemlich gut beschrieben hat.

Wir brauchten 2 Maschinen um unsere Wäsche unterzubringen. Zwei ältere Damen rieten uns die Maschinen nicht zu überladen. Dann gingen wir zurück zum Auto. Dort trafen wir ein deutsches Pärchen wieder, die ich vor 2 Tagen schon mal kurz in ein Gespräch verwickelt hatte. Mit ihnen unterhielten wir uns bis unsere Wäsche fertig war. Wir gingen zurück in den Waschsalon und packten unsere Wäsche in den Trockner. Doch schon jetzt sahen wir, dass diese Maschinen definitiv besser waschen als die auf dem Campingplätzen für den gleichen Preis! Bis die Trockner fertig waren, setzten wir uns auf die Bänke. Kathy las ein bisschen im Kindel. Ich hatte gratis W-LAN-Empfang und konnte so eine neue Reise-app (Wikicamp) herunter laden, die ich bei den Franzosen in Aktion gesehen hatte und die scheinbar besser war als unser „Campermate“.

Als die Wäsche trocken war, legten wir sie zusammen. Fast alles war sauber geworden, nicht so gut wie wir es gewünscht hätten, doch Meilen besser als was wir sonst kennen. Wir trugen die Wäsche zum Auto zurück und fuhren auf dem Parkplatz vom Hafen, welchen wir uns jetzt anschauen wollten. Dort trafen wir wieder den Deutschen von vorhin und auch das französische Pärchen mit dem roten Toyota. Nach kurzen Unterhaltungen mit beiden gingen wir zum Wasser. Eine schön gemachter Weg führte dorthin und war an der Seite mit reichlich Schildern bestückt, die über die Entstehung der Stadt berichten. Am Ende konnte man auf eine kleine Plattform hochsteigen und so den ganzen Hafen plus die Stadt sehen. Da es recht windig war und es auch nicht besonders viel zu sehen gab, kehrten wir recht bald zum Auto zurück.

Wir fuhren raus aus der Stadt und machten nach einer kleinen Autofahrt nochmal Halt am Stadtrand. Hier sollte es möglich sein vom Strand aus auf die vor der Küste liegenden Inseln zu schauen und Seelöwen zu sehen. Wir kamen an einen echt schönen Strand, wo nur 2 Mädels mit ihren Hund waren, sonst war keiner zu sehen. Mit dem Fernglas versuchten wir Seelöwen zu finden, doch leider sahen wir keine.

So waren wir recht schnell wieder auf der Straße und Richtung unserer Raststation unterwegs. Vorher wollten wir aber noch an einem Roadhaus anhalten und eine Dusche nehmen. Unglücklicherweise war mein Handy ausgegangen und wir waren ein wenig orientierungslos. Irgendwann hielten wir doch an und schauten auf die altmodische Karte und stellten fest: Wir sind zu weit gefahren! Aber wir wollten heute unbedingt mal wieder duschen, also 40km zurück fahren… :/

Zwischendrin schrieb uns das französische Pärchen ob wir schon am Rastplatz wären, ja waren wir, aber wir fahren gerade wieder zurück. Während wir das taten, kamen sie uns gerade entgegen, aber haben sich sicherlich auch gewundert. Kathy ist gefahren und hatte nach einer BP-Tankstelle Ausschau halten sollen, doch die war von der Straße nicht sichtbar. Als wir in den Ort kamen, wo diese sein sollte, fanden wir gleich am Eingang eine Shell die auch die Aufschrift „Roadhouse“ hatte. Wir hielten an und fragten ob sie auch eine Dusche hätten. Hatten sie und das Beste: Wir mussten nicht mal bezahlten dafür! Nachdem wir eine schöne Dusche genommen hatten, tankte ich noch das Auto, damit wir wenigsten ein bisschen Umsatz da lassen, aber wir hätten eh tanken müssen und der Preis war auch ok. Ich gab den Schlüssel zurück für die Dusche und zahlte.

Nun konnten wir final zum Rastplatz fahren. Es war schon dunkel und somit mussten wir gut aufpassen auf der Straße damit uns kein Känguru ins Auto hüpft. Doch die Strecke war Tier-frei und so waren wir wenig später an der Abzweigung wo es zum Strand ging. Ja heute schlafen wir wieder mal am Meer, doch so dicht wie heute haben wir glaube ich noch nicht geschlafen. Eine etwas holprige Strecke brachte uns zum Wasser, wo wir nach kurzer Zeit auf uns bekannten roten Kombi von den Franzosen fanden. Wir parkten neben ihnen. Sie hatten schon ein Feuer entfacht. Doch das Holz reichte nicht für den ganzen Abend, so gingen wir noch welches holen. Das war erstaunlich leicht, wir fanden einen toten Baum, der uns genug Wärme spenden würde für den Abend.

Wir hatten keinen großen Hunger heute, daher gab es heute nur eine Suppe bei uns. Die anderen waren ja bekannt, dass sie nicht viel kochen. Der Abend verlief mit einer netten Unterhaltung. Unter anderen erzählten sie uns, dass es für ihn als Koch gereicht hat, 6 Bewerbungen abzugeben und gleich am nächsten Tag Arbeit hatte. Sie als Kellnerin hatte 30 Lebensläufe abgeschickt und nicht einen Job bekommen. Sie meinte, dass Problem ist, dass es fast jeder tun kann und so mit ein Überangebot von Bewerbern gibt, egal ob nun ausgebildet oder nicht. Wir sprachen noch über ein paar andere Dinge, doch bald war uns mal wieder kalt und wir wünschten uns gegenseitig eine gute Nacht.

Sie gingen in ihr Zelt, wir in unser Auto. Es war echt eisig und wir waren froh im Auto schlafen zu können!